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Ismaning: Kampf gegen ALS verloren: Trauer um Nina Zacher ist groß

Ismaning

Kampf gegen ALS verloren: Trauer um Nina Zacher ist groß

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    Nina Zacher ist mit 46 Jahren an ALS gestorben. Auf Facebook veröffentlichte ihre Familie einen bewegenden Abschiedsbrief.
    Nina Zacher ist mit 46 Jahren an ALS gestorben. Auf Facebook veröffentlichte ihre Familie einen bewegenden Abschiedsbrief. Foto: Screenshot Facebook AZ

    Nina Zacher ist tot. Die blonde, lebenslustige Frau und Mutter von vier Kindern hat den Kampf gegen die unheilbare Nervenkrankheit ALS verloren. "Die Welt ist vergangenen Samstag ein großes Stück ärmer und kälter geworden, sie ist nicht mehr, wie sie davor noch war. Nina hat ihren bemerkenswerten Kampf gegen die unerbittliche Krankheit ALS verloren." Mit diesen Zeilen beginnt ein emotionaler Abschiedsbrief, den der hinterbliebene Ehemann mit den vier gemeinsamen Kindern auf die Facebookseite von Nina Zacher gestellt hat. Darin steht voller Respekt und Liebe, was für eine tolle Frau Nina Zacher war. Und was sie von der Ehefrau und Mutter lernen durften. "Nina, Du hast das geschafft, was sich jeder am Ende seines Weges wünscht, Spuren zu hinterlassen, Deine sind tief, so tief, dass sie auf ewig bleiben", steht weiter in dem Brief.

    Facebook: Über 11.000 Menschen drücken ihr Mitgefühl aus

    Auf Facebook trauern die Menschen mit der Familie, die Nina Zacher hinterlassen hat. "Die Welt hat einen wundervollen Menschen verloren", schreibt eine Userin. "Nina war eine wundervolle, herzliche und lebensfrohe Frau. Sie wird in unseren Herzen weiterleben", kommentiert eine weitere Userin auf

    Fast 12.000 Mal wurde der liebevolle Brief des Vaters auf Facebook bereits geteilt und 42.000 Menschen hinterlassen ein "Like" - wohl im Sinne der aufrichtigen Anteilnahme. In den Kommentaren drücken knapp 110 Menschen ihr Beileid aus, wünschen der Familie Kraft in dieser schweren Zeit und erinnern an "Ninas wundervolle Person".

    Nina Zacher ist tot: Sie ging offen mit Nervenkrankheit ALS um

    In der Tat. Nina Zacher hat mit ihrem offenen Umgang mit der Nervenkrankheit ALS viele Menschen bewegt. Schonungslos hatte sie über den zunehmenden Verfall ihres Körpers geschrieben und gesprochen. Dass ihre Nervenzellen so stark beschädigt sind, dass sie ihren Kopf nicht mehr halten, ihre Hände nicht mehr rühren und ihre Mund kaum noch öffnen kann. Ihre letzte Facebook-Nachricht postete Nina Zacher am 9. April. Sie schrieb ihren Abschiedsbrief mit einem augengesteuerten Computer.

    Angefangen hatte bei Nina Zacher alles bei einem Skiausflug mit ihren Kindern. Auch das erzählte sie offen. Wie Nina Zacher auch in der Talksendung bei Markus Lanz schilderte, habe sie nach dem Skifahren im Februar 2012 einen Schmerz im Daumenballen gespürt. Es folgten erste Lähmungserscheinungen ... Zacher ging zum Arzt. Der Experte riet ihr, mit einem Angehörigen wiederzukommen, um die Diagnose ALS zu besprechen. Sogar die Ärzte hätten Angst gehabt, einer Mutter von vier Kindern die Diagnose ALS zu übermitteln, sagte sie. Nina Zacher wollte aufklären, die Krankheit bekannt machen, die einige nur von der Ice Bucket Challenge kennen.

    Zacher schien nicht mit ihrem Schicksal zu hadern. Sie gab sich tapfer. Bei Lanz in der Sendung sagte sie nüchtern: "Das Leben geht vorbei.". Jeden Tag verliere sie eine weitere Fähigkeit. Damals meinte Zacher auch, sie werde wohl ihren nächsten Geburtstag (im März 2016) nicht mehr erleben. Doch sie erlebte ihn - zu ihrer eigenen Überraschung.

    Nina Zacher sagte gegenüber Moderator Markus Lanz auch, dass die Menschen das Leben gar nicht mehr wertschätzen würden, alle würden nur noch jammern. Zu ihren Kindern sei sie stets offen und sage ihnen die Wahrheit. Das berichtete die 46-Jährige nicht nur bei Lanz, sondern auch in einem kurzen, bewegenden Film, der am 7. Dezember auf der Internetplattform YouTube veröffentlicht wurde. In dem Video wirkte sie glücklich und gleichzeitig mutig.

    ALS: Nina Zacher hatte keine Angst vor dem Tod

    Es fielen Sätze, die hängen bleiben, die aufwühlen, Gänsehaut erzeugen: "Ich habe keine Angst vor dem Tod", sagte sie. "Der Tod trifft uns alle. Ich habe eher Angst vor dem Weg dorthin."

    In einem rührenden Facebook-Beitrag hat sich Nina Zacher bereits anfang April verabschiedet. Der Post hatte tausende Menschen bewegt. Auch wir berichteten darüber: ALS: Wie eine todkranke Mutter mit ihrem Abschiedsbrief bewegt

    Ihr Ziel, auf die unheilbare Krankheit ALS aufmerksam zu machen, hat sie geschafft. Nina Zacher starb im Alter von 46 Jahren.  ALS: Die Krankheit, die hinter der "Ice-Bucket-Challenge" steckt AAZ/ina

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