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Irsee: Wo ist Lotti? Mit Feuerpatschen auf der Suche nach der Schildkröte

Irsee

Wo ist Lotti? Mit Feuerpatschen auf der Suche nach der Schildkröte

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    Auf der Suche nach Alligator-Schildkröte Lotti.
    Auf der Suche nach Alligator-Schildkröte Lotti. Foto: Andreas Gebert dpa

    Am Oggenrieder Weiher bei Irsee im Allgäu wird weiter nach der Alligator-Schildkröte Lotti gesucht. Das Tier, das vor einigen Tagen einen achtjährigen Jungen in den Fuß gebissen haben soll, ist immer noch verschwunden. Experten gehen davon aus, dass es sich in den Schlamm am Grund des mittlerweile abgelassenen Gewässers eingegraben hat und dort auch kaum auffindbar ist.

    Irsee: Feuerwehr sucht nach der Alligator-Schildkröte

    Nichtsdestotrotz ist die Freiwillige Feuerwehr Irsee wieder vor Ort, um nach Lotti zu suchen. Derzeit konzentrieren sich Vorstand Manfred Lang und seine Kameraden vor allem auf das Schilf im Uferbereich, wie der Feuerwehrmann im Gespräch mit AZ-Onlineerzählt: "Wir gehen das Schilf Zentimeter für Zentimeter durch." Sollte sich das Tier nicht eingegraben haben, sei es wahrscheinlich, dass es sich im Schilf aufhalte.

    Die Alligator-Schildkröten

    Die im Süßwasser lebenden amerikanischen Alligator-Schildkröten kommen in den Gattungen Schnapp- und Geierschildkröte vor.

    Die Schnappschildkröte jagt in Seen von Kanada bis Südamerika nach Wasservögeln, Fischen und Reptilien.

    Die ausgewachsen rund 15 Kilogramm schweren und bis zu 50 Zentimeter langen, angriffslustigen Tiere können durch ihre Bisse auch Menschen gefährlich werden.

    Kopf, Rückenpanzer und Schwanz sind mit hornigen Höckern und stacheligen Schuppen besetzt.

    Die im Südosten der USA beheimatete Geierschildkröte lauert im Bodenschlamm von Seen mit aufgerissenem Maul auf Fische und andere Beutetiere.

    Mit dem wie ein Geierschnabel hakenförmig gebogenen Kiefer können sie kräftig zuschnappen. Die Tiere werden 100 Kilogramm schwer. (dpa)

    Um auch nichts zu übersehen, greifen die Helfer, für die derartige Suchmissionen nicht zu den alltäglichen Aufgaben gehören, zu einem ungewöhnlichen Mittel. Mit zweckentfremdeten Feuerpatschen drücken sie das dichte Schilf zu Boden. Eigentlich sind die Werkzeuge dafür gedacht, kleinere Brände auszuschlagen. 

    Bis Montagabend soll dieses Vorgehen auf jeden Fall beibehalten werden. Nur wenn die Suche bis dahin keinen Erfolg bringt, könnte ab morgen der Einsatz von Lebendfallen erwogen werden, so Lang.

    Schildkröte Lotti: Reptilienexperte in Irsee vor Ort

    Die Freiwillige Feuerwehr Irsee ist momentan mit zwölf Helfern am Oggenrieder Weiher. "Einige der Kameraden haben gerade Urlaub, andere sind extra von ihrer Arbeitsstelle gekommen, um zu helfen", so der Vorsitzende Manfred Lang. Außerdem seien noch Beamte des Landratsamtes und ein Reptilienexperte vor Ort, um die Suche zu unterstützen.

    Auch bei der Bevölkerung und den Medien ist das Interesse ungebrochen. Zwar sind nicht ganz so viele Menschen am Weiher wie am gestrigen Sonntag aber "zwischen 20 und 30 Schaulustige und einige Kameras" hat der Feuerwehrvorstand auch heute wieder entdeckt.

    Lang vermutet Alligator-Schildkröte Lotti noch am Oggenrieder Weiher

    Manfred Lang selbst glaubt übrigens daran, dass Schildkröte Lotti noch in dem Weiher ist und nicht schon längst das Weite gesucht hat. Deswegen und auch angesichts des großen Aufwands, der bisher betrieben wurde, wollen er und seine Kollegen die Suche auch fortsetzen: "Wenn man schon mal so weit gekommen ist, dann muss man den Rest auch noch machen."

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