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Interview: Wie Schulen mit der Grippewelle umgehen sollten

Interview

Wie Schulen mit der Grippewelle umgehen sollten

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    Viele Kinder müssen derzeit wegen Grippe oder Erkältung zu Hause bleiben.
    Viele Kinder müssen derzeit wegen Grippe oder Erkältung zu Hause bleiben. Foto: Marcus Merk

    Gibt es verlässliche Zahlen, wie viele Kinder derzeit wegen Grippe oder Erkältung fehlen?

    Jan Liedtke, Sprecher des Kultusministeriums: Die liegen uns nicht vor, aber wir haben natürlich auch davon gehört, dass viele Kinder zu Hause bleiben müssen.

    Ist bei so vielen Krankmeldungen denn überhaupt noch ein vernünftiger Unterricht möglich?

    Liedkte: Es gibt da keine konkreten Vorgaben - das liegt im Ermessen der Lehrer. Sicherlich ist es sinnvoll, ab einem bestimmten Prozentsatz von kranken Kindern nicht mehr Vollgas zu geben. Auf der anderen Seite muss man seinen Stoff schaffen. Eine gute Möglichkeit ist sicherlich, maßvoll voranzuschreiten und vielleicht etwas mehr den Focus auf Wiederholen und Üben zu legen.

    Wie sollten es die Schulen mit den Prüfungen halten?

    Liedkte: Es kann bei so vielen Krankmeldungen sinnvoll sein, Prüfungen zu verschieben. Aber auch das liegt im Ermessen der Lehrer beziehungsweise der Schulleitung. Das Verschieben kann zu einem organisatorischen Problem werden, denn es gibt bestimmte Vorgaben für Prüfungen, die eingehalten werden sollten.

    Können Sie ein Beispiel nennen?

    Liedkte: Im gesamten vierten Schuljahr der Grundschule sollen 22 Probearbeiten geschrieben werden. Da darf man nur mit einem guten Grund drunter bleiben. Ich denke aber, dass viele Erkrankungen über einen längeren Zeitraum hinweg ein Grund sein könnten.

    Es gibt ja auch immer wieder  Gerüchte, dass  Eltern durch Krankmeldungen die Ferienzeit verlängern. Glauben Sie, dass dies angesichts der bevorstehenden Faschingsferien auch eine Rolle spielt?

    Liedkte: Das glaube ich nicht. Die Eltern sind sich der Bedeutung des Unterrichts sehr wohl bewusst. Außerdem drohen bei einem solchen Vorgehen, wenn es exzessiv wird, auch Strafen.
    Interview: Norbert Staub

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