Die Faschingszeit hat Nachwirkungen. Laut Robert-Koch-Institut sind für 2014 bisher schon 711 Grippefälle gemeldet worden. Die Mediziner warnen vor der neuen Grippewelle, doch was ist zu tun, wenn es einen erwischt hat?
Herr Neumeier, warum ist die Grippe gerade jetzt auf dem Vormarsch?
Die Faschingszeit hat den Grippeviren in die Hände gespielt. Schlecht gelüftete Veranstaltungssäle, viele Menschen auf engem Raum: Da verbreiten sich die Viren ganz schnell. Hinzu kommt, dass der Schlafmangel zu einer höheren Infektanfälligkeit führt und das Immunsystem schwächt.
Spielt das milde Wetter eine Rolle?
Bestimmt. Man wird schneller leichtsinnig. Der Temperaturwechsel erhöht die Gefahr einer Infektion.
Wie kann man sich schützen?
Die Hygiene-Regeln beachten. Vor allem gilt: Hände aus dem Gesicht. Grippeviren greifen die Schleimhäute an. Über Nase und Augen können sie leicht in den Körper gelangen. Man sollte Räume gut lüften und sich gesund und vitaminreich ernähren.
Ist eine Impfung jetzt noch sinnvoll?
Sie ist zu Beginn der Grippesaison sinnvoll, im Herbst. Risikopatienten sollten sich jetzt aber Rat beim Arzt holen. Damit sind vor allem Menschen über 60 gemeint sowie Kinder und Jugendliche mit einer Stoffwechselerkrankung.
Und wenn es einen erwischt hat?
Umgehend zum Arzt gehen. Eine Grippe kann gefährlich werden. Viel trinken und Hausmittel wie etwa Wadenwickel gegen Fieber helfen auch. Antibiotika sind übrigens nutzlos. Denn die Grippeerreger sind Viren, keine Bakterien.
Wie lange sollte man sich krankschreiben lassen?
Das hängt vom Einzelfall ab. In der Regel dauert es etwa vier bis acht Tage, bis man nicht mehr ansteckend ist. Aber das weiß ein Arzt besser. Man sollte die Grippe auf jeden Fall richtig auskurieren.