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Initiative: Bayern will deutsche Wirtschaft besser vor Ausverkauf schützen

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Bayern will deutsche Wirtschaft besser vor Ausverkauf schützen

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    Investoren aus China übernahmen unter anderem Kuka.
    Investoren aus China übernahmen unter anderem Kuka. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die bayerische Staatsregierung macht sich für einen besseren Schutz deutscher Schlüsseltechnologien vor einem Ausverkauf an ausländische Investoren stark. Dazu will Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) eine Bundesratsinitiative starten, wie sie am Mittwoch in München mitteilte.

    Ziel sei eine Ergänzung des Außenwirtschaftsgesetzes. Greifen solle diese, wenn Investoren sich mit mehr als 25 Prozent an Unternehmen beteiligen wollen, die sowohl zivil als auch militärisch nutzbare Produkte herstellen, und der Verdacht besteht, dass es sich um strategische Investitionen handelt. Ein Hinweis darauf sei, wenn deutlich überhöhte Marktpreise geboten werden, sagte Aigner. In diesem Fall solle ein Beratergremium das Geschäft eingehend prüfen.

    Investoren aus China übernahmen unter anderem Kuka

    Hintergrund für die Pläne, die im Dezember bekanntgeworden waren, ist unter anderem die wachsende Zahl von Übernahmen chinesischer Investoren in High-Tech-Branchen. So waren zuletzt der Roboterbauer Kuka und der Kunststoffmaschinen-Hersteller KraussMaffei an Chinesen gegangen. Auch am Lichtkonzern Osram waren chinesische Investoren interessiert.

    Der Kauf des Spezialmaschinenbauers Aixtron aus dem nordrhein-westfälischen Herzogenrath platzte dagegen, nachdem der scheidende US-Präsident Barack Obama den Erwerb des US-Geschäfts mit Verweis auf Gefahren für die US-Sicherheit verboten hatte.

    Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) habe zwar ähnliche Vorschläge gemacht, die jedoch auf die europäische Ebene abzielten, sagte Aigner. Ein solcher Prozess dauere erfahrungsgemäß lange. "Es geht uns nicht um eine Abschottung des Marktes", betonte sie. Auch handele es sich nicht um einen "Anti-China-Vorschlag", andere ausländische Investitionen seien ebenso betroffen. Ziel sei auch die Chancengleichheit für deutsche Unternehmen.

    Chinesische Investoren steckten Milliarden in deutsche Wirtschaft

    Alleine von Januar bis Oktober vergangenen Jahres hatten chinesische Investoren nach einer Studie der Unternehmensberatung EY (Ernst & Young) rund 12,4 Milliarden Dollar (aktuell rund 11,7 Mrd Euro) in deutsche Unternehmen gesteckt - mit dem erklärten Ziel, die Marktführerschaft in bestimmten Branchen zu erlangen, sagte Aigner. In früheren Jahren seien es jeweils noch etwa ein bis zwei Milliarden Dollar an chinesischen Investitionen in Deutschland gewesen.

    Auch insgesamt waren die chinesische Auslandsinvestitionen im vergangenen Jahr sprunghaft um 40 Prozent auf die Rekordhöhe von 180 Milliarden Euro gestiegen, wie eine Studie des Berliner China-Instituts Merics und der Rhodium Gruppe ergab.

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