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Ingobräu stellt Produktion ein: Jetzt auch noch Ekel-Bier: Anzeichen von Keimen gefunden

Ingobräu stellt Produktion ein

Jetzt auch noch Ekel-Bier: Anzeichen von Keimen gefunden

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    Jetzt auch noch Ekel-Bier: Anzeichen von Keimen gefunden
    Jetzt auch noch Ekel-Bier: Anzeichen von Keimen gefunden

    Von Verena Emmer, Ingolstadt Ausgerechnet aus der Stadt, in der anno 1516 das bayerische Reinheitsgebot verkündet wurde, kommt das Ekelbier:

    Weil sich im Weißbier der Ingolstädter Brauerei Ingobräu zu viele Bakterien befanden, hat es das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Würzburg als "für den menschlichen Verzehr ungeeignet" eingestuft.

    Massive Beschwerden von Biertrinkern wegen des unappetitlichen Geruchs des Gebräus hatten vor einigen Wochen die Lebensmittelüberwachung der Stadt auf den Plan gerufen.

    In allen Proben stellte das Landesamt nun eine "mikrobielle Kontamination" fest, eine Gefahr für die Gesundheit bestehe jedoch nicht. Dennoch dürften solche nicht verzehrtauglichen Lebensmittel nicht in den Handel gebracht werden, so die Behörde. "Wir haben die Weißbierproduktion eingestellt", sagte Ingobräu-Geschäftsführerin Nicola Hackner im Gespräch mit unserer Zeitung. Ihre Weißbiersorten hat die älteste Brauerei Ingolstadts - sie wurde 1507 gegründet - mittlerweile vom Markt genommen. Zu den Ursachen der Verunreinigung konnte Nicola Hackner noch keine Angaben machen. Dazu müssten noch weitere mikrobiologische Untersuchungen abgewartet werden. Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt prüft derzeit, ob Ingobräu gegen das Lebensmittelgesetz verstoßen hat.

    Der jüngste Lebensmittelskandal ist aber nicht das einzige Problem, mit dem die Brauerei zu kämpfen hat: Sie steckt seit geraumer Zeit in finanziellen Problemen. Nach Informationen unserer Zeitung hat Ingobräu in den vergangenen Wochen einige Mitarbeiter entlassen und auch die Löhne nicht immer fristgerecht bezahlt. "Wir befinden uns derzeit in einem Umstrukturierungsprozess", bestätigte Nicola Hackner. Derzeit seien noch 25 Personen bei Ingobräu beschäftigt; zu Spitzenzeiten hatte die Brauerei, die seit 170 Jahren in Familienbesitz ist, einmal bis zu 60 Mitarbeiter.

    Wegen der Vorkommnisse hat die Brauerei ihr geplantes Fest zum 500-jährigen Bestehen abgesagt. Die Feier soll kommendes Jahr nachgeholt werden. Weißbier vertreibt Ingobräu aber nach wie vor - für eine der ältesten Brauereien der Welt: Die Ingolstädter sind eine Kooperation mit der Abensberger Brauerei Kuchlbauer eingegangen. Hackner: "Wir wissen noch nicht, ob wir irgendwann wieder selbst Weizen produzieren werden."

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