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Huber gegen Seehofer: CSU: Angriff auf Seehofer von innen

Huber gegen Seehofer

CSU: Angriff auf Seehofer von innen

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    Horst Seehofer steht in der Kritik. In einem Interview mit dem Spiegel rechnet Huber ab.
    Horst Seehofer steht in der Kritik. In einem Interview mit dem Spiegel rechnet Huber ab. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Wahrscheinlich hat CSU-Chef Horst Seehofer etwas in der Art vorausgeahnt. Am Tag nach der Europawahl übernahm er die alleinige Verantwortung für die Schlappe seiner Partei. Indem er in die Offensive ging, wollte er wohl verhindern, dass andere ihn attackieren. Der Plan ist nur wenige Tage aufgegangen.

    Erwin Huber: Der erklärte Gegner von Horst Seehofer

    Nun ist doch einer aus der Deckung gekommen, nicht irgendeiner, sondern Seehofers Vorgänger an der CSU-Spitze und ein erklärter Gegner des Ministerpräsidenten: Erwin Huber. Der 67-Jährige wird bei der nächsten Landtagswahl 2018 nicht mehr antreten. In einem Interview mit dem Spiegel rechnet Huber mit Seehofer ab. Und zwar sowohl politisch als auch persönlich. Der Ex-Parteichef wirft Seehofer „politische Todsünden“ im Europawahlkampf vor, weil er für keine klare Linie gesorgt habe.

    Huber kritisiert Seehofers Führungsstil

    Zudem kritisiert Huber scharf den Führungsstil und den Charakter des Ministerpräsidenten: Er spricht von „verletzendem Umgang“ und rügt: „Politik ist kein Schachspiel mit Menschen.“ In seinem Politikstil verfolge Seehofer „primär einen populären Ansatz“: „Er will bewundert werden“, so Huber. Seehofer sei sein Leben lang ein Einzelkämpfer gewesen und kein Teamspieler.

    Debatte über Seehofer-Nachfolge angestoßen

    Und Erwin Huber geht noch weiter: Er fordert eine rasche Regelung der Seehofer-Nachfolge und befeuert damit die Debatte, die Seehofer jetzt unbedingt vermeiden wollte. Spätestens zur Bundestagswahl 2017 müsse die neue Mannschaft stehen. Seehofer habe die Übergangsphase zu gestalten, „aber nicht nach seiner eigenen Lebensplanung“. Eine Aussage Hubers kann gar als verkappte Aufforderung zum Aufstand verstanden werden: „Es ist die Feigheit von vielen, die Seehofer so überdominant werden ließ.“

    Horst Seehofer selbst reagierte äußerlich gelassen. Ob das so bleibt, wird davon abhängen, ob weitere innerparteiliche Gegner aus der Deckung kommen. Es soll mittlerweile einige davon geben. (mit dpa)

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