Frau Göttler, Hohenaltheim in Kreis Donau-Ries hat es bei der jüngsten Kommunalwahl in die Schlagzeilen geschafft, weil Sie als einzige Bürgermeisterkandidatin angetreten waren – und nicht gewählt wurden. Nur 49 Prozent stimmten für Sie. Jetzt müssen Sie in die Stichwahl gegen Friedrich Bauer, der nicht nominiert war, aber von vielen Bürgern auf den Wahlzettel geschrieben wurde. Warum ist die Gemeinde so gespalten?
Martina Göttler: Ich wohne hier seit 20 Jahren und habe mitbekommen, dass es Unstimmigkeiten gab. Für mich gibt es keinen Grund zu streiten. Das sind alte Geschichten, zu denen ich mich nicht äußern kann, an denen ich aber auch nicht beteiligt bin. Wir in die Spaltung involviert ist? Da müssen Sie Friedrich Bauer anrufen. Es ist jedenfalls eine Schlammschlacht hoch zehn.
Warum konnten Sie nicht einmal die Hälfte der Wähler überzeugen?
Göttler: Ich bin vor der Wahl nicht groß auf das eingegangen, was die Gemeinde bewegt. Die Leute haben mir gesagt, das brauchst du nicht. Wenn du es bist, schauen wir, dass es vorwärtsgeht. Bei meiner Wahlversammlung war ich dann zu schwach, habe den Leuten nicht mein Programm vorgestellt.
Bauer sagt, ihn hätten vor der Wahl viele aufgefordert, anzutreten. Das ist für Sie sicher ein Schlag ins Gesicht – wollen Sie überhaupt noch?
Göttler: Ich habe nie gesagt, dass ich unbedingt Bürgermeisterin werden will. Ich wurde gefragt und habe gesagt, wenn ich helfen kann, tue ich das. Wenn ich es jetzt schaffe, bin ich da. Wenn ich es nicht schaffe, dann müssen die Leute eben mit Herrn Bauer arbeiten.
Wie wollen Sie die Gemeinde wieder einen, wenn Sie so klar auf Konfrontation zu Friedrich Bauer gehen?
Göttler: Ich werde vorantreiben, dass wir etwa alle im Dorfverein zusammenkommen. Ich möchte, dass es wieder harmonisch wird und alle gesund bleiben. Die Wahl ist im Moment bestimmt nicht das Wichtigste.