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Hohe Spritpreise: Deutlich mehr Diesel-Diebstähle in der Region

Hohe Spritpreise

Deutlich mehr Diesel-Diebstähle in der Region

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    Die hohen Spritpreise bescheren der Polizei zahlreiche neue Fälle von Diesel-Diebstahl.
    Die hohen Spritpreise bescheren der Polizei zahlreiche neue Fälle von Diesel-Diebstahl. Foto: dpa

    Sattelschlepper und Bagger mit großen Tanks waren schon immer ein Ziel von Dieseldieben. Doch seit die Preise für den Treibstoff explodieren, nehmen auch die Diebstähle zu. So gab es in der Region eine deutliche Steigerung: Allein im ersten Quartal diesen Jahres verzeichnete das Polizeipräsidium Schwaben Nord 28 Fälle von Diesel-Diebstahl. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur 8 Fälle. "Eine Möglichkeit für diese Entwicklung sind sicher die gestiegenen Spritpreise", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums

    Diese Tendenz zeigt sich auch, wenn man sich die Zahlen für ganz Bayern anschaut. Nach Angaben des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) ist die Zahl der Dieseldiebstähle in diesem Jahr bis Mitte April um etwa ein Drittel höher als im Vergleichszeitraum 2011. Insgesamt seien bislang 609 Fälle von Dieseldiebstahl aus Lastwagen oder Baumaschinen angezeigt worden, sagte ein

    Dabei gibt es allerdings regionale Unterschiede. Eine besonders deutliche Steigerung der Fallzahlen gab es in Mittelfranken. Die Ermittler gehen davon aus, dass dies an der hohen Dichte von Fernstraßen dort liegt. Die Diebstähle fänden oftmals in der Nähe von Autobahnen oder Bundesstraßen statt, erklärte der LKA-Sprecher. In Unterfranken und dem südlichen Oberbayern hat die Kripo hingegen nicht signifikant mehr Dieseldiebstähle beobachtet.

    Dieseldieb sagt "Danke"

    Über einen ebenso dreisten wie freundlichen Dieb berichtete die niederbayerische Polizei unterdessen am Freitag: Der Gauner schrieb ein "Danke - wegen Spritpreis" auf den Tank des Lasters in Massing (Landkreis Dingolfing-Landau), nachdem er rund 250 Liter Diesel abgezapft hatte. Da der Dieb den Tank des Transporters nicht aufbekommen hatte, hatte er kurzerhand ein Loch in den Dieseltank gebohrt.

    20.000 Liter Diesel unterschlagen

    Auch aus der Region meldet die Polizei wieder einen neuen Fall: Der Fahrer einer Spedition im Landkreis Günzburg hatte 20.000 Liter Diesel unterschlagen. Am Freitag vergangener Woche konnte der Täter, der aus dem Raum Augsburg stammt, auf frischer Tat gefasst werden, berichtet die Polizei erst jetzt. Er war gerade dabei, aus dem Tank des von ihm benutzten Lkw eine größere Menge Diesel in den Tank seines „Abnehmers“ umzupumpen.

    Die Ermittlungen der Polizeiinspektion Krumbach ergaben, dass der 47-jährige Täter in den letzten Monaten auf diese Art und Weise rund 20.000 Liter Diesel seines Arbeitgebers unterschlagen hat. Der Kraftstoff wurde von zwei Firmeninhabern aus dem südlichen Landkreis Günzburg und dem Landkreis Augsburg abgenommen. Diese Beiden erwartet nun eine Strafverfahren wegen des Verdachts der Hehlerei.

    Autofahrer müssen sich keine Sorgen machen

    Die Fahrer von Diesel-Autos müssen sich nach Einschätzung der Polizei trotz der vielen neuen Fälle kaum Sorgen machen, dass auch ihr Tank angebohrt wird. Die normalen Personenwagen seien wegen ihrer relativ kleinen Kraftstoffbehälter für die Kriminellen nicht interessant. Bei an einsamen Orten geparkten Sattelschleppern oder Baumaschinen können die Diebe hingegen oft auf einen Schlag mehrere hundert Liter Sprit erbeuten. (mit dpa)

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