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Hochwasser im Allgäu: Starkregen über dem Allgäu: Wohngebiet in Wangen überschwemmt

Hochwasser im Allgäu

Starkregen über dem Allgäu: Wohngebiet in Wangen überschwemmt

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    Der Pegel der Iller in Kempten ist in der Nacht zu Freitag gestiegen. Wegen des leichten Hochwassers ist der Fluss aufgewühlt.
    Der Pegel der Iller in Kempten ist in der Nacht zu Freitag gestiegen. Wegen des leichten Hochwassers ist der Fluss aufgewühlt. Foto: Sascha Borowski

    Aktualisiert am Freitag um 10.34 Uhr. Wegen des starken Regens in Teilen des Allgäus am Donnerstagabend stiegen die Pegel einzelner Flüsse - teils stark. Am Vormittag entspannte sich die Situation etwas.

    • Der Pegel der Iller in Kempten war seit Donnerstag von 1,36 Meter auf 3,68 Meter am Freitagmorgen gestiegen. Damit hatte der Pegel die Meldestufe 1 erreicht, die bei 3,50 Meter liegt. Das bedeutet, dass der Fluss stellenweise über die Ufer tritt (Erläuterung der Meldestufen: siehe unten). Bis 10.30 Uhr ist er wieder etwas unter die Meldestufe 1 gefallen: Er lag bei 3,35 Meter.
    • In Sonthofenwar der Pegel der Iller auch am Morgen leicht gestiegen, mittlerweile fällt er aber. Lag er um 6.15 Uhr noch auf 1,83 Meter, ist er bis 10.30 Uhr auf 1,58 Meter gefallen. Die Meldestufe 1 in Sonthofen liegt bei 2 Metern.
    • Der Lech in Füssen ist ebenfalls gestiegen und liegt am Freitagvormittag stabil bei 1,75 Meter, das sind etwa 80 Zentimeter mehr als üblich.
    • Der Wasserpegel der Wertach an der Messstelle inBiessenhofen (Ostallgäu) sinkt allmählich wieder. Am Freitag um 6.15 Uhr lag er bei 1,55 Meter. Die Meldestufe 1 liegt hier bei 2,30 Meter. Um 10.30 Uhr lag er bei 1,48 Meter.
    • DieOstrachan der Messstelle in Reckenberg (Oberallgäu) kratzte in der Nacht zu Freitag mit 1,14 Meter an der Meldestufe 1, die hier bei 1,20 Meter liegt. Seitdem ist der Pegel wieder gesunken, um 6.15 Uhr lag er bei 1,03 Meter, um 10.30 Uhr bei 89 Zentimetern.

    Pegel-Prognose an einer Messstelle übertroffen - weiterer Regen erwartet

    Mehr Niederschlag als erwartet vermeldete der Hochwassernachrichtendienst für die Messstation Sebastianskapelle (Wertach): Um 20.30 Uhr am Donnerstag schoss er auf 1,96 Meter hoch und übertraf damit die Meldungsstufe 1. Bis Freitagmorgen, 6.15 Uhr, ist er allerdings wieder auf 1,01 Meter gefallen. Um 10 Uhr lag der Pegel noch bei 77 Zentimetern.

    Heute im Tagesverlauf kann es laut Deutschem Wetterdienst in Teilen des Allgäus immer wieder regnen und einzelne Gewitter geben. Lokal kann es Starkregen mit bis zu 25 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit geben, teilweise auch bis zu 40 Liter pro Quadratmeter.

    Wohngebiet in Wangen im Allgäu überschwemmt

    In Wangen im Allgäu, Landkreis Ravensburg, ist aufgrund des Starkregens am späten Donnerstagabend ein Wohngebiet überflutet worden. Wie das Polizeipräsidium Ravensburg am frühen Freitagmorgen mitteilte, wurden zunächst zwei Brückendurchflüsse des Epplingser Bachs durch Treibgut blockiert. Dadurch sei das Ufer übergetreten und hätte das angrenzende Wohngebiet Epplingser Halde überschwemmt. Nach Angaben der Einsatzkräfte stand das Wasser im Wohngebiet zum Teil kniehoch - zahlreiche Keller und Garagen liefen voll mit Wasser. In einem Blockheizkraftwerk stand das Wasser demnach bis zu 1,60 Meter hoch. Wie viele Häuser von der Überflutung betroffen sind, war zunächst unklar.

    Bis zu 40 Liter pro Quadratmeter Regen im Allgäu gefallen

    Am Donnerstag bis 21 Uhr sind im Allgäu etwa 15 bis 40 Liter pro Quadratmeter gefallen. Für die kommenden Stunden erwartet der Deutsche Wetterdienst in Teilen der Region weitere 15 bis 25 Liter pro Quadratmeter. Zudem sind kleiner Hagel und starke bis stürmische Böen um die 60 Kilometer pro Stunde möglich. An den Alpengipfeln sind sogar Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometer pro Stunde möglich.

    Tiefdruckgebiet mit kühler Luft bestimmt das Geschehen

    Ein Tiefdruckgebiet über Mitteleuropa bestimmt mit feuchtwarmen, im Süden auch mit kühler Luft das Wetter in Deutschland. "Ein Höhentief mit Kern über Süddeutschland gestaltet das Wettergeschehen in Bayern im Zusammenspiel mit feuchtlabiler Luft unbeständig", heißt es vom Deutschen Wetterdienst.

    Hintergrund: Das bedeuten die Meldestufen

    • Meldestufe 1: Stellenweise kleinere Ausuferungen
    • Meldestufe 2: Land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet oder leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen
    • Meldestufe 3: Einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet oder Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr erforderlich
    • Medlestufe 4: Bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet oder Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich
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