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Hochwaser: Hilfsaktion: Urlaub für sächsische Hochwasseropfer

Hochwaser

Hilfsaktion: Urlaub für sächsische Hochwasseropfer

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    <p>Etwa 1000 Gebäude standen in Pirna im Juni unter Wasser.</p>
    <p>Etwa 1000 Gebäude standen in Pirna im Juni unter Wasser.</p>

    Es war eine spontane Idee, als Susanne Baur die Bilder vom Juni-Hochwasser in Ostdeutschland im Fernsehen sah. Die Sekretärin und Mutter zweier Kinder aus Rehling-Oberach (Kreis Aichach-Friedberg) wollte helfen. Geld spenden war ihr zu wenig. Kurzerhand beschloss sie mit ihrer Familie: Auf die geplante Griechenlandreise wird verzichtet, stattdessen werden Kinder aus den Hochwassergebieten zum Erholungsurlaub nach Bayern eingeladen. Jetzt war eine zehnköpfige Reisegruppe aus Pirna in Sachsen im Wittelsbacher Land zu Gast.

    Urlaub für Hochwasser-Kinder in Bayern

    Für Doreen Horn kam das Angebot aus Rehling wie gerufen. Die Mama zweier Mädchen aus Pirna hatte eine chaotische Zeit hinter sich. Nach dem Hochwasser war sie mit den Nerven am Ende. „Wir haben bisher mindestens 20 Kubikmeter Putz und Schutt aus dem Haus geschafft“, berichtete sie. Das Wasser ist schon lange wieder weg, die Folgen aber sind bis heute sichtbar. Mindestens bis November werde es dauern, bis ihr Haus wieder auf Vordermann gebracht sei. In Rehling konnten Horn und ihre Kinder Abstand gewinnen, der Ehemann und Vater daheim ungestört am Haus weiterarbeiten.

    Viele gemeinsame Ausflüge

    Die Zeit in Bayern haben auch die jungen Gäste genossen. Michelle (13) zum Beispiel stellte fest: „Hier gefällt es mir sehr gut. Es ist eben wie Urlaub mit Freunden und Nachbarn.“ Gäste und Gastgeber unternahmen viel gemeinsam. Die Rehlinger Kinder organisierten ein Schatzsuchspiel, es ging zum Baden und nach Augsburg in die Fuggerei. Danach war die ganze Truppe eingeladen ins „il Vicolo“. Nette Gesten dieser Art waren kein Einzelfall. Der „Freundeskreis Zoo“ ermöglichte eine Führung. Auch die Gastgeber waren begeistert. Baur schwärmt von der gemeinsamen Zeit mit einer Begleit-Mama und den neun Kindern zwischen fünf und 14 Jahren. Sie hätten sich alle prima verstanden.

    Eine SMS aus Sachsen: „Dürfen wir wiederkommen?“

    „Schweren Herzens sind alle nach einer erlebnisreichen und sehr harmonischen Woche wieder mit der Bahn abgereist“, berichtet sie. Die Hilfsaktion hatte der Kreisjugendring (KJR) Aichach-Friedberg mit unterstützt. „Ich finde dieses Projekt wirklich ganz toll“, betonte dessen Geschäftsführerin Gottfriede Schwitters.

    Neben den Baurs machten zwei weitere Rehlinger Familien und eine aus Pöttmes-Gundelsdorf mit. Baurs haben inzwischen eine SMS aus Sachsen bekommen – mit der Frage: Dürfen wir wiederkommen? „Ein schöneres Kompliment können sich alle Beteiligten nicht wünschen“, findet Mutter Susanne.

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