München (lb). In
Die Wähler lehnten auch zwei große Bauprojekte ab: Zwei 148 Meter hohe Türme auf dem Siemensgelände und das neue Hochhaus des Süddeutschen Verlags im Münchner Osten.
Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) reagierte enttäuscht. "Das Ergebnis kann man nicht schönreden, das ist eine herbe Schlappe für den Wirtschaftsstandort München", sagte er. "Der Bürger hat entschieden. Als Demokraten nehmen wir die Niederlage selbstverständlich hin, auch wenn es denkbar knapp war." Allerdings seien knapp 80 Prozent nicht an die Urnen gegangen und hätten damit kundgetan, dass sie die Entscheidung dem Stadtrat überlassen wollten.
An der Abstimmung beteiligten sich nach dem vorläufigen Ergebnis 21,9 Prozent der Wähler. 50,8 Prozent schlossen sich der Initiative der Hochhausgegner an, 49,2 lehnten die Initiative ab.
Auch der CSU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Hans Podiuk, sagte, er sei über den Sieg der Hochhausgegner "nicht sehr glücklich". Jedoch habe Alt-OB Kronawitter viele Aspekte in der Hochhausdiskussion aufgeworfen, die richtig seien. Ude habe polarisiert, anstatt die Lager zu einen.
Auch in anderen Städten gab und gibt es Regelungen zur Höhe. Etwa in Wien durften Bürogebäude früher nicht höher als 65 Meter sein, die Regelung wurde allerdings in den 90er Jahren wegen sinkender Büromieten aufgehoben. In Köln sollte nach Empfehlungen des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege maximal 60 Meter hoch gebaut werden, was aber nicht eingehalten wurde. In Zürich sind in bestimmten Gebieten nur Höhen bis zu 40 oder 80 Meter zugelassen.