Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Hirschaid: Nackte Geisterfahrerin rief offenbar wirre Sachen

Hirschaid

Nackte Geisterfahrerin rief offenbar wirre Sachen

    • |
    • |
    Die beiden Autos wurden bei dem Unfall völlig zerstört.
    Die beiden Autos wurden bei dem Unfall völlig zerstört. Foto: David Ebener dpa

    Nach dem schrecklichen Unfall mit drei Toten, den eine 31 Jahre nackte alte Geisterfahrerin am Dienstag bei Hirschaid verursacht hatte, bleibt weiterhin die Frage offen: Was ist in der Frau vorgegangen? Die 31 Jahre alte Mutter von zwei Töchtern, die von ihrem Mann  getrennt lebte, hatte sich am Dienstagmorgen nackt in ihr Auto gesetzt - mit dabei ihre beiden kleinen Töchter. Sie fuhr auf die Autobahn 73 in Oberfranken in verkehrter Richtung. Das Auto der Mutter prallte frontal in ein anderes Fahrzeug. Dessen Fahrer starb, die Geisterfahrerin und ihre sieben Jahre alte Tochter waren sofort tot. Das vier Jahre alte Mädchen liegt mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen im Krankenhaus. Ein Beifahrer im anderen Wagen wurde schwer verletzt.

    Geisterfahrerin nackt am Steuer

    Warum die Frau aus Coburg nackt am Steuer ihres Wagens saß, ist unklar. "Wir gehen davon aus, dass sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben muss", sagte ein Polizeisprecher in Bayreuth. Es gebe keine Hinweise darauf, dass sie Suizid begehen wollte. Auch über eine mögliche Auseinandersetzung mit dem von ihr getrennt lebenden Ehemann sei nichts bekannt.

    Wirre Sachen gerufen

    Geisterfahrer und Unfälle in Bayern

    Die Zahl der statistisch erfassten Geisterfahrten in Bayern hat sich auf etwa 350 im Jahr eingependelt.

    Nachfolgend die einzelnen Werte: 351 (Jahr 2008), 367 (2009), 343 (2010), 247 (1. Januar bis 30. September 2011).

    Seit Beginn der Aufzeichnungen vor vier Jahren verursachten die Falschfahrer insgesamt 74 Unfälle.

    Zwölf Menschen wurden dabei getötet und 77 verletzt.

    327 Geisterfahrer wurden gestellt. 129 waren 70 Jahre und älter.

    Das Verletzungsrisiko ist bei Unfällen, die durch Geisterfahrer verursacht werden, größer als bei „normalen“ Unfällen.

    Die Polizei bestätigte am Mittwoch jedoch einen Bericht der Bild-Zeitung, wonach die Frau am Montag einen lautstarken Streit mit ihrer Mutter hatte. Herbeigerufene Beamte stuften die Situation als harmlos ein, da sich die Frauen wieder beruhigten. Eine Nachbarin soll beobachtet haben, wie die Mutter nackt mit ihren Kindern das Haus verließ. Dabei soll die 31-Jährige gerufen haben: "Hinter mir ist ein Monster her! Das sind alles Monster!".

    Nackt an der Tankstelle

    45 Minuten vor dem Unglück war die Falschfahrerin laut Polizei in Coburg nackt an einer Tankstelle gesehen worden. Dort hatte sie ohne zu zahlen getankt und aus dem Kiosk Mineralwasser gestohlen. Dabei soll sie wirre Sätze gerufen haben. Wie die Kassiererin der Tankstelle gegenüber der Bild sagte, rief die 31-Jährige "ich bin von Gott". Dann sei sie losgefahren. Der Tankstellenpächter alarmierte die Polizei. Doch als die Streife eintraf, war die Frau mit ihren Töchtern schon weg.

    Bei Familie und Freunden der 31-Jährigen werde nun intensiv ermittelt, hieß es. "Die Hintergründe dieser Tragödie zu klären, wird sehr schwierig. Antworten könnte wohl nur die Frau selber liefern", sagte der Polizeisprecher. Die Frau soll viele private Rückschläge erfahren haben. Angeblich nahm sie Psycho-Pharmaka, schreibt die Bild und beruft sich dabei auf Freunde der 31-Jährigen.

    Zustand der Vierjährigen kritisch

    Der Zustand der Vierjährigen war laut Polizei auch am Mittwoch nach wie vor "sehr kritisch". Nach Angaben der Bild sei das Mädchen hirntot. Ob die Kinder auf den Rücksitzen angeschnallt waren, ist unklar. Der Kleinwagen wurde durch den Zusammenprall so stark zerstört, dass man dies den Angaben zufolge nicht sofort klären konnte.

    Am Steuer des entgegenkommenden Autos saß ein 25-jähriger Mann aus dem sächsischen Vogtlandkreis. Sein 54 Jahre alter Beifahrer stammt aus dem Landkreis Bamberg. Die A73 in Richtung Suhl war stundenlang gesperrt. Gutachter, Polizei und Staatsanwaltschaft waren am Unfallort. Wo genau die Frau in die falsche Richtung auf die Autobahn fuhr, ist nicht bekannt. dpa/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden