Mehr als 70.000 Briefe haben die fleißigen Helfer des Christkindes in Bayerns einziger Weihnachtspostfiliale bisher beantwortet. "Eingetroffen sind mehr Briefe, allerdings fehlen häufig Adressen oder sind unvollständig", sagte Rosemarie Schotte, die ehrenamtliche Leiterin der Poststelle in Himmelstadt.
Am Freitag trafen die letzten Briefe in Tonnen ein, bevor die Filiale für dieses Jahr schließt. Noch vor Heiligabend wollen die etwa 35 ehrenamtlichen Helfer alle Briefe beantworten. Vergangenes Jahr kamen circa 65.000 Briefe und Wunschzettel bis Ende Dezember. "Wir hatten schon Jahre mit rund 80.000 Briefen", sagte Schotte.
Die Corona-Pandemie sei das Thema in diesem Jahr gewesen. "Die Kinder sind traurig, weil sie Spielkameraden nicht treffen oder Großeltern nicht sehen dürfen", erzählte Schotte. "Corona ist blöd! Kannst du Corona nicht wegmachen?", solche und ähnliche Formulierungen seien häufiger zu lesen gewesen.
Wegen Corona darf heuer keiner die Weihnachtspostfiliale besuchen
Da auch das Christkind und seine Helfer den Corona-Hygieneregeln folgen mussten, blieben in diesem Jahr die Pforten für Besucher geschlossen. In dem kleinen Dorf im Landkreis Main-Spessart gibt es die Weihnachtspostfiliale seit 1986 - damals kamen jedes Jahr etwa 3500 Briefe an.
Mittlerweile werden Briefe aus der ganzen Welt nach Himmelstadt geschickt. Besonders viele kamen in diesem Jahr aus Taiwan. Warum aus dem asiatischen Inselstaat so viele Briefe eingetroffen sind, wisse man in der Filiale nicht genau. "Wir vermuten, dass sich manche über eine deutsche Briefmarke freuen", sagte Schotte.
Sie hilft seit 1993 in Bayerns einziger Weihnachtsposfiliale mit. Auch in diesem Jahr gingen ihr viele Briefe der Kinder zu Herzen. "Am meisten berührt es mich, wenn Kinder selbst krank sind." (dpa)
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