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Himmelsphänomen: Was war das für eine Lichterkette nachts am Himmel?

Himmelsphänomen

Was war das für eine Lichterkette nachts am Himmel?

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    So sieht der Himmel in sternenklarer Nacht normalerweise aus. Doch seit Tagen ziert ihn eine „Lichterkette“.
    So sieht der Himmel in sternenklarer Nacht normalerweise aus. Doch seit Tagen ziert ihn eine „Lichterkette“. Foto: Pleul, dpa (Symbol)

    Lichter, die aussehen wie dutzende Flugzeuge und Hubschrauber in einer Reihe: Dieses Phänomen haben in den vergangenen Tagen Menschen in ganz Bayern am Himmel beobachtet. Schnell machten Gerüchte die Runde. Verschwörungstheoretiker mutmaßten, dass wegen des Coronavirus aus der Luft Desinfektionsmittel versprüht wird. Doch die Lichter haben eine ganz andere Ursache: Es handelt sich um Satelliten, ins All geschossen wurden sie von Tesla-Gründer und Raumfahrt-Unternehmer Elon Musk.

    Musks Projekt Starlink lässt den Himmel leuchten

    Yvonne Schlosser aus Augsburg hatte die Lichterreihe am Dienstagmorgen gegen 5.30 Uhr über dem Stadtteil Herrenbach wahrgenommen. „Ich konnte nicht schlafen, habe die Sterne beobachtet“, erzählt die 39-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion. „Plötzlich kam einer der Flugkörper, dann ein zweiter.“ Insgesamt seien es rund 40 Lichter gewesen. „Ich dachte: Was ist denn jetzt los?“

    Eine Rakete vom Typ Falcon 9 des Unternehmens SpaceX startete Mitte März vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus in den Weltraum. An Bord: 60 Starlink-Satelliten.
    Eine Rakete vom Typ Falcon 9 des Unternehmens SpaceX startete Mitte März vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus in den Weltraum. An Bord: 60 Starlink-Satelliten. Foto: John Raoux, AP, dpa

    Andreas Schütz vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln weiß mehr. „Gerade sind über ganz Deutschland die Satelliten des Projekts Starlink zu sehen“, bestätigt er. Und das werde auch noch ein paar Tage so weitergehen.

    Sonne leuchtet die Satelliten an

    Ziel der milliardenschweren Aktion ist es, die Welt – auch entlegene Gebiete – mit Breitband-Internet zu versorgen. Bereits mehrfach wurden dafür jeweils 60 solcher Daten-Überträger ins All geschossen. Insgesamt sollen es mindestens 12000 werden. Zuletzt war am 18. März eine Rakete des Unternehmens SpaceX mit neuen Satelliten an Bord vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral ins All gestartet. Chef von SpaceX ist Multimilliardär Musk. Die Satelliten, die sich wie eine Perlenschnur um die Erde ziehen, werden wie die Internationale Raumstation ISS von der Sonne angestrahlt und leuchten entsprechend hell am Himmel.

    Die Augsburger Augenzeugin Yvonne Schlosser berichtet, dass sich die Lichterkette „von einem Sternschnuppenregen deutlich unterschieden“ habe – eben weil die Leuchtobjekte so linear hintereinander geflogen seien. Kurzzeitig habe sie an einen Militäreinsatz gedacht.

    Elon Musk: Internetseite für Neugierige

    Wer sich selbst ein Bild von der Leuchtschnur am Himmel machen möchte, kann das in den kommenden Nächten tun. SpaceX hat dafür eine Internetseite eingerichtet: findstarlink.com. Gibt man den eigenen Standort ein, wird die Bahn der Satelliten minutengenau angezeigt. Über Schwaben ist es das nächste Mal am 2. April so weit, ziemlich genau gegen sechs Uhr morgens.

    Lesen Sie dazu auch: Die Corona-Krise und das Weltall

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