Das Oberhaupt des Hauses Wittelsbach, tritt 125 Jahre nach dem Tod von Ludwig II. den Gerüchten um einen Mord am "Märchenkönig" entgegen. "Ich habe überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür, dass er ermordet worden ist", sagte er dem "vbw Unternehmermagazin". Dass sich im Archiv des Hauses Wittelsbach Akten befänden, die den Mord belegten, sei eine "Legende". Niemand wisse ganz genau, was damals passiert sei.
Alles wurde erforscht
"Die vorhandenen Akten sind bis zum letzten Papier der Wissenschaft zur Verfügung gestellt worden", betonte Herzog Franz. "Es gibt keine Facette von Ludwig II., die noch nicht beleuchtet worden wäre. Es wurde nicht nur das Material geprüft, sondern auch, ob es in diesem Hinweise auf anderes Material gibt. Und auch dem wurde dann nachgegangen. Das ist alles erforscht - bis zum Letzten."
Ludwig II, der arbeitsbesessene Träumer
Kennen Sie Ludwig II.?Der Herzog ist vom Schicksal Ludwig II. fasziniert, sieht ihn offenbar aber ambivalent. "Er ist unglaublich kompliziert. Es ist eine unendliche menschliche Tragik da, aber auch eine politische. Wenn man sich bewusst macht, was in seiner Regierungszeit an politischen Möglichkeiten für Bayern verloren gegangen ist." Ludwig II. sei ein Träumer, aber auch ein besessener Arbeiter gewesen. Ein Mensch, "der in überhaupt keinen Rahmen, in keine Schablone passt." Ludwig II. war am 13. Juni 1886 - kurz nach seiner Entmachtung - leblos im Starnberger See gefunden worden. Offiziell geht man von Tod durch Ertrinken aus. Bis heute aber halten sich Gerüchte, dass er ermordet worden sei. Unter anderem fordert der Geheimbund der Guglmänner deswegen weitere Untersuchungen. dapd