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Herrsching: Rätsel um brutalen Vergewaltiger: Wer war Matthias M. wirklich?

Herrsching

Rätsel um brutalen Vergewaltiger: Wer war Matthias M. wirklich?

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    Rätsel um brutalen Vergewaltiger: Wer war Matthias M. wirklich?
    Rätsel um brutalen Vergewaltiger: Wer war Matthias M. wirklich?

    Die grausame Tat in Herrsching, bei der eine 25 Jahre alte Studentin vergewaltigt und beinahe totgefahren worden wäre, ist geklärt. Der Täter ist ermittelt: Er hat sich wenige Stunden nach dem Verbrechen vor eine Regionalbahn geworfen. Auch die grausamen Details jener Horrornacht von Samstag auf Sonntag sind rekonstruiert.

    Doch trotzdem bleiben quälende Fragen: Warum wurde Matthias M. zum Vergewaltiger und Beinahe-Mörder? Gab es einen Auslöser für die beispiellos brutale Tat? Hatte er das Verbrechen geplant? Warum suchte er sich gerade an der Fachhochschule in Herrsching ein Opfer?

    Viele dieser Fragen werden wohl für immer ungelöst bleiben, denn der 28 Jahre alte Täter wird nicht mehr antworten, er wird auch nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden. Er hat am Sonntagmittag wahrscheinlich sein Leben selbst beendet. Im Münchner Stadtteil Trudering überrollte ihn eine Regionalbahn.

    Zu einem Bekannten soll Matthias M. gesagt haben: "Ich glaub´, ich hab´Scheiße gebaut!"

    Kurz vorher hatte er noch einen Bekannten besucht. Ganz aufgelöst soll Matthias M. gewesen sein. Er habe seinem Bekannten gestanden: "Ich glaub´, ich hab´Scheiße gebaut!" Er sagte ihm, dass er bei Herrsching einen Menschen totgefahren habe.

    Der Bekannte lieferte der Polizei am Montag dann den entscheidenden Hinweis auf den Täter. Er hatte vom Suizid des 28-Jährigen erfahren und daraufhin im Internet recherchiert und war dann auf die Berichte über die schwer verletzte junge Frau gestoßen. Die

    Matthias M. war ein verurteilter Einbrecher

    Doch auch ohne den Hinweis des Bekannten wäre es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die Polizei bei dem Mann geklingelt hätte. Denn der 28-Jährige ist bei der Polizei kein Unbekannter - ganz im Gegenteil. Matthias M. blickte auf eine lange Verbrecherkarriere zurück. Insgesamt zehn Jahre war er nach Angaben der Kripo Fürstenfeldbruck schon im Gefängnis. Erst im August 2013 kam er nach fünf Jahren Haft wieder auf Bewährung frei.

    Doch für die Ermittler ist die Täterschaft des 28-Jährigen in diesem Fall dennoch ein Rätsel, denn bislang war er ausschließlich als Einbrecher aufgefallen. Gewalt- oder Sexualverbrechen wurden ihm nicht zur Last gelegt - bis jetzt. Denn seine DNA wird jetzt mit Spuren von ungeklärten Verbrechen abgeglichen. Bis ein Ergebnis feststeht, können jedoch einige Wochen vergehen.

    Bis dahin werden die Beamten weiter versuchen zu klären, warum plötzlich Matthias M. so gewalttätig wurde. Denn nur weil er als Täter feststeht, wird die Akte nicht geschlossen.

    Der 28-Jährige war nicht betrunken und hatte keine Drogen genommen

    Dass er während der Tat unter Drogen oder Alkohol stand, kann die Polizei inzwischen ausschließen. Auch über eine psychische Erkrankung ist nicht bekannt. Bei M. zuhause konnte die Polizei keine Hinweise auf die Tat oder andere Taten entdecken. Auch einen Abschiedsbrief oder dergleichen ist bislang nicht aufgetaucht. So bleibt für die Polizisten die Frage: Wer war Matthias M. wirklich?

    Nach seiner Haftentlassung arbeitete Matthias M., der aus Herrsching stammt, als Heizungsmonteur. Die meiste Zeit lebte er in München - zusammen mit seiner Freundin. Nach Angaben der TZ war er sogar verlobt. Zudem soll der 28-Jährige Vater eines kleinen Sohnes sein.

    Wie passt das mit der unfassbar brutalen Tat am Sonntag zusammen? Für die Polizei sind das Motiv und das Verbrechen "absolut unerklärlich", wie es Kripo-Chef Frei formuliert. Vor allem die Brutalität "bis zur letzten Konsequenz" habe die Ermittler erschüttert. "Wir haben so etwas noch nie erlebt", sagt Frei.

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