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Helden des Alltags: Ein Leben retten, ganz selbstverständlich

Helden des Alltags

Ein Leben retten, ganz selbstverständlich

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    Lebensretter Dominik Neumeister. Bild: Frieder
    Lebensretter Dominik Neumeister. Bild: Frieder

    München. Der Bub zappelte im Wasser, schnappte nach Luft, drohte zu ertrinken. Doch der 13-jährige Dominik Neumeister und der 16-jährige Erhard Feigl kannten kein Zögern. Sie sprangen geistesgegenwärtig in die Wertach bei Ettringen und retteten den Buben aus dem Wasser. Das ist jetzt fast ein Jahr her. Für ihren mutigen Einsatz werden beide heute zusammen mit 77 anderen Lebensrettern aus ganz Bayern von Ministerpräsident Horst Seehofer geehrt.

    Es war ein warmer Junitag, Kinder und Jugendlichen suchten Erfrischung am Fluss. Sie hüpften vom Wehr in die Wertach, schwammen und badeten. Plötzlich geriet ein Junge in Lebensgefahr, der heute 17 Jahre alte Erhard Feigl kann sich noch genau erinnern: "Ein Bub ist abgetrieben worden." Zusammen mit Dominik sprang er ihm zu Hilfe, sie befreiten ihn aus der Strömung und retteten den neunjährigen Buben ans Ufer. Für Erhard war es eine Selbstverständlichkeit: "Ich hab's einfach gemacht. Wir konnten ihn doch nicht ertrinken lassen", sagt er. Auch sein Vater Erhard Feigl sen. ist stolz: "Das war wirklich einwandfrei."

    Für die mutige Hilfe bekamen die beiden Lebensretter bereits ein Dankeschön. "In der Schule gab es eine Ehrung", erinnert sich Erhard, der einen Fußball der Europameisterschaft und eine Freibadkarte erhielt, damit die Buben nicht mehr im Fluss baden. Jetzt freut er sich auf die Feier in München. "Als Lebensretter ausgezeichnet zu werden, ist schon eine Ehre", sagt er, bleibt aber bescheiden: "Im Mittelpunkt muss ich nicht stehen. Wir haben es ja beide gerne gemacht."

    Eigenes Leben riskiert

    Neben den beiden jungen Helden ehrt der Ministerpräsident fünf weitere Lebensretter aus unserer Region. Mit der bayerischen Rettungsmedaille zeichnet der Freistaat alle Bürger aus, die ihr eigenes Leben auf das Spiel setzen, während sie einen Menschen aus Lebensgefahr helfen. Die Rettungsmedaille erhalten folgende Helfer unserer Region:

    Manfred Egetemeyr aus Nördlingen (Kreis Donau-Ries) rettete ein Mädchen von einem Dach eines brennenden Gebäudes, wohin es geflüchtet war. Kurz nach der Rettung stand der ganze Dachstuhl in Flammen.

    Michael Eisenmann aus Ulm rettete im August des vergangenen Jahres einen Taucher, der mehrere Minuten ohne Atemluft auf dem mit Schlingpflanzen übersäten Grund des Gurrensees nahe Neu-

    Johann Hampp aus Hohenraunau (Kreis Günzburg) kam im Dezember 2008 einem Mann zu Hilfe, der bewusstlos in einer brennenden und völlig verqualmten Dachgeschosswohnung lag. Er rettete ihn aus dem Rauch und bewahrte ihn vor dem Ersticken.

    Marc Schwalber aus Augsburg bewahrte im September einen völlig entkräfteten Badegast vor der italienischen Insel Elba vor dem Ertrinken. Trotz hohen Wellengangs brachte er den Mann sicher ans Ufer zurück, obwohl die Strömung ihn bereits 200 Meter vom Strand ins offene Meer hinausgetrieben hatte.

    Besonders schwierige Rettung

    Die Christophorus-Medaille für Hilfe unter besonders schwierigen Umständen bekommt neben Dominik Neumeister und Erhard Feigl:

    Bernhard Greimel aus Königsbrunn (Kreis Augsburg), der in der Stadt ein Mädchen vor einem Sturz in die Tiefe bewahren konnte.

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