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Heimat: Lösung für beliebte Geschichtsschau

Heimat

Lösung für beliebte Geschichtsschau

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    Die Chancen, dass die Landesausstellung im Jahr 2020 erstmals nach zehn Jahren wieder in die Region kommt, stehen jetzt doch wieder gut. Eine Kooperation der Städte Aichach und Friedberg soll das historische Großereignis, das vom Haus der bayerischen Geschichte organisiert wird und Jahr für Jahr im Schnitt über 150000 Besucher anzieht, möglich machen. Zuletzt sah es so aus, als könnte das Projekt scheitern, weil die neben

    „Die frühen Wittelsbacher“ – unter diesem Titel sollte die Landesausstellung 2020 ursprünglich stehen. Dabei allerdings wären die beiden kleinen Orte schlichtweg unverzichtbar gewesen: als Stammsitze der Grafen von Scheyern, die ihren Sitz dereinst im 12. Jahrhundert von der Burg

    An beiden Orten aber gab es Probleme. In der Benediktinerabtei Kloster Scheyern fürchtet man, wie es heißt, um die klösterliche Ruhe und schreckt vor dem Trubel zurück, der mit einer Landesausstellung unweigerlich verbunden wäre. In Oberwittelsbach wiederum konnte die Sorge nicht ausgeräumt werden, dass die Generalsanierung der Burgkirche bis zum Start der Ausstellung nicht abgeschlossen sein könnte. Die Stadt Friedberg, wo man sich sehr um die Landesausstellung bemüht, stand plötzlich alleine da. Das Projekt wankte.

    Eine Idee aus dem Haus der bayerischen Geschichte und die Bereitschaft der Stadt Aichach, bei dem Projekt als Partner mitzumachen, sollen nun die Rettung bringen. Statt unter „Die frühen Wittelsbacher“ soll die Landesausstellung nun unter dem Titel „Die Wittelsbacher als Städtegründer“ stattfinden. Damit wäre, wie es gestern nach einem Ortstermin mit Landrat Klaus Metzger (CSU), dem Aichacher Bürgermeister Klaus Habermann (SPD) und Vertretern des Hauses der bayerischen Geschichte hieß, „aus der Not eine Tugend“ gemacht worden. Zudem habe das Thema Stadtgründung hochaktuelle Bezüge in die Gegenwart und Aichach sei mit seiner historischen Altstadt dafür geradezu ein Paradebeispiel.

    Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU), der in Sachen Landesausstellung das letzte Wort hat, zeigte sich auf Nachfrage unserer Zeitung gestern zuversichtlich, dass das Projekt nach dem neuen Konzept verwirklicht werden kann. „Wenn das vor Ort so mitgetragen wird, würde ich mich einer solchen Lösung nicht verschließen“, sagte Spaenle.

    Auch im Landkreis Aichach-Friedberg herrscht seit gestern wieder Zuversicht. „Das sieht jetzt richtig gut aus“, sagte Aichachs Bürgermeister Habermann auf Anfrage. Er geht davon aus, dass der Aichacher Stadtteil Oberwittelsbach auch in das neue Konzept, das sich stark auf die Altstadt konzentrieren soll, einbezogen werden kann. Und die Hoffnung, dass vielleicht sogar die Sanierung der Burgkirche in Oberwittelsbach rechtzeitig abgeschlossen werden kann, hat er auch noch nicht aufgegeben. „Ich persönlich bin da optimistischer als die Baufachleute“, sagte Habermann.

    In Friedberg ist man ohnehin vorbereitet. Dass nun nicht nur das Schloss, das gerade für 20 Millionen Euro saniert wird, im Mittelpunkt stehen soll, sondern die Altstadt als Ensemble, wird dort positiv aufgenommen. „Je mehr ich von Friedberg präsentieren kann, umso besser“, sagte Bürgermeister Roland Eichmann (SPD).

    Die bayerische Landesausstellung fand zuletzt vor zehn Jahren im Regierungsbezirk Schwaben statt. Das Motto damals: Bayern und Italien. Ausstellungsorte waren das Textil- und Industriemuseum und das Maximilianmuseum in Augsburg und das Kloster St. Mang in Füssen.

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