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Heftige Reaktionen: „Westbayern – so ein Schmarrn“

Heftige Reaktionen

„Westbayern – so ein Schmarrn“

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    Könnte die Geschichte von den "Sieben Schwaben" bald die "Sieben Westbayern" heißen? Der Vorschlag, Schwaben umzubenennen, stößt hierzulande auf wenig Begeisterung.
    Könnte die Geschichte von den "Sieben Schwaben" bald die "Sieben Westbayern" heißen? Der Vorschlag, Schwaben umzubenennen, stößt hierzulande auf wenig Begeisterung. Foto: Marcus Merk

    Ein Mann, eine Idee. Andreas Kopton schwebt Großes vor. Der gebürtige Norddeutsche und Präsident der schwäbischen Industrie- und Handelskammer will Schwaben künftig Westbayern nennen, um mit dem neuen Namen den Wirtschaftsstandort international nach vorne zu bringen. Auf fruchtbaren Boden fiel der Vorschlag nicht. Die teils heftigen Reaktionen im heutigen

    Georg Simnacher

    Georg Simnacher, Altbezirkstagspräsident, Burgau (Kreis Günzburg): „Wie man bloß auf den Begriff Westbayern kommen kann! Die Bezeichnung wäre eine grandiose Fehlentwicklung.“

    Ekin Deligöz

    Ekin Deligöz, Grünen-Bundestagsabgeordnete, Senden (Kreis Neu-Ulm): „Schwaben, das ist eine Marke – und zwar weltweit. Auch der englische Begriff „Swabia“ ist im Ausland geläufig und positiv besetzt. Bei Schwaben denken die Leute an Ingenieurskunst, Technik und Autobau. In Sachen Marketing und Wirtschaftsbeziehungen wäre es Unsinn, die gewachsene und bewährte Bezeichnung Schwaben, die auch eine Klammer für die Region dies- und jenseits der Donau ist, einfach aufzugeben.“

    Johannes Strasser

    Johannes Strasser, früherer SPD-Landtagsabgeordneter, Tapfheim (Kreis Donau-Ries): „Westbayern – so ein Schmarrn! Mit einem Regierungsbezirk Westbayern kann ich nichts anfangen. Darum sage ich ohne große Umschweife: Lassen, wie es ist!“

    Markus Ferber

    Markus Ferber, CSU-Bezirksvorsitzender, Bobingen (Kreis Augsburg): „Die CSU will bei Schwaben bleiben.“

    Götz Beck

    Götz Beck, Chef der Regio Tourismus Augsburg: „Der Begriff Bayerisch-Schwaben ist touristisch am besten geeignet. Er verknüpft Bayern als weltweit bekannte Region mit den positiven Eigenschaften der Schwaben wie Fleiß und Zuverlässigkeit.“

    Klaus Fischer

    Klaus Fischer, Geschäftsführer der Allgäu GmbH, Kempten: „Für mich ist das ganz einfach: Das

    Alfred Sauter

    Alfred Sauter, früherer Justizminister, Kreis Günzburg: „Der Name Westbayern ist doch geschichtslos und nach meiner Überzeugung international nicht vermittelbar. Wir Schwaben sind ein eigener Volksstamm mit eigenen Sprachwurzeln. Im Gegensatz zu den württembergischen Schwaben nennen wir uns auch so und haben einen eigenen Regierungsbezirk. Schwäbische Politiker hatten bedeutenden Anteil an der Entwicklung Europas und haben einen guten Namen weit über die schwäbischen Grenzen hinaus. Ich denke da an Fridolin Rothermel, Ignaz Kiechle oder Theo Waigel. Wenn der Name geändert werden soll, dann wäre ich für Bayerisch-Schwaben. Dies beinhaltet die politische Zugehörigkeit zu Bayern und unterstreicht die schwäbische Eigenständigkeit.“

    Martin Sailer

    Martin Sailer, CSU, Landrat Augsburg: „Wir sind eine starke Region mit großer Wirtschaftskraft, wir sind Schwaben und keine Westbayern! Dieser künstliche Begriff taucht sonst nirgendwo auf, deshalb halte ich eine Umbenennung für absolut kontraproduktiv.“

    Walter Eichner

    Walter Eichner, CSU, Landrat Landsberg: „Auch wenn es uns eigentlich egal ist, ob sich die Schwaben Allgäuer oder Westbayern nennen: Wir sind Oberbayern im westlichen Oberbayern und möchten keine Ostbayern für die Westbayern sein. Am Liebsten wäre uns im Landkreis Landsberg natürlich, wenn man uns als Lechrainer bezeichnet.“

    Stefan Rößle

    Stefan Rößle, CSU, Landrat Donau-Ries: „Wenn es nur um das Marketing und das Image der Region geht, kann ich Herrn Koptons Denkansatz nachempfinden. Bayern hat wirtschaftlich und global gesehen ein anderes Image als Schwaben.“

    Joachim Herrmann

    Joachim Herrmann, bayerischer Innenminister: „Ich halte gar nichts von dem Vorschlag. Die Namen der bayerischen Regierungsbezirke verdeutlichen die historische und kulturelle Vielfalt Bayerns. Darauf können wir stolz sein. Gleichmacherei macht keinen Sinn.“ AZ

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