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Gundelfinger Diakon darf nur einem Herrn dienen

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Gundelfinger Diakon darf nur einem Herrn dienen

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    Gundelfinger Diakon darf nur einem Herrn dienen
    Gundelfinger Diakon darf nur einem Herrn dienen

    Gundelfingen/Augsburg Kirche und Politik, so hieß es oft, gehen in Bayern Hand in Hand. Das gilt jetzt nicht mehr: In

    Der beliebte Kirchenmann ist enttäuscht. "Natürlich habe ich katholische Werte in meine kommunalpolitischen Entscheidungen mit eingebracht", so Schirm - gerade bei den Themen Familie und Kinder. Da kennt er sich aus: Der Diakon ist Vater von acht Kindern und Religionslehrer an der Hauptschule. Er kennt die Sorgen und Nöte der Jugendlichen aus erster Hand.

    Doch die katholische Kirche hat eine klare Position: "Das hätte er wissen können. Er sollte die Inhalte der Bayerischen Dienst- und Verdienstordnung für ständige Diakone kennen", sagt Christoph Goldt, Sprecher des Augsburger Bischofs und der Diözese. Da stehe, dass auch ein hauptamtlicher Diakon - der wie ein Priester als Kleriker behandelt wird - kein politisches Amt übernehmen dürfe. Das sei außerdem im Kirchlichen Gesetzbuch verankert (siehe Infokasten).

    Die bayerischen Bischöfe hatten bereits am 30. März 2000 beschlossen, dass Diakone sich nicht aktiv in einer politischen Partei engagieren sollen. Die Regelung blieb aber bisher weitgehend unbeachtet.

    "Als Diakon kann ich nicht zwei Herrn dienen", sagt Goldt. Aufgabe eines Diakons sei es, den Glauben zu verkünden und Seelsorge zu betreiben. Goldt: "Vor Gottes Angesicht sind alle Menschen gleich. Wenn ich mich als Diakon aber in einer politischen Partei engagiere, dann kann das zu Spaltungen führen. Wähler anderer Parteien könnten sich vor den Kopf gestoßen fühlen."

    Die erste Amtszeit des politisch engagierten Diakons wurde lediglich geduldet, weil der frühere Augsburger Bischof Dammertz die Dienstverordnung erst am 15. April 2002 unterschrieb - fünf Wochen nach der Kommunalwahl. Goldt betont aber: "In dieser Verordnung ist kein Spielraum."

    "Das muss ich akzeptieren", sagt Eugen Schirm. Für die Gundelfinger CSU ist es ein herber Verlust. Der Diakon erzielte bei den letzten Kommunalwahlen das viertbeste Ergebnis. "Er war ein wichtiges Bindeglied zwischen Bevölkerung und Stadtrat. Viele Gundelfinger haben ihm vertraut", so

    Wenigstens ist für den aussichtsreichen Listenplatz 9 schon ein Nachfolger gefunden: Eugen Schirms Sohn Joshua.

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