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Grippe: Ist die Grippewelle bald ausgestanden?

Grippe

Ist die Grippewelle bald ausgestanden?

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    Die Grippewelle soll noch bis in den März hinein andauern.
    Die Grippewelle soll noch bis in den März hinein andauern. Foto: Symbolbild: Ellinger

    Die Grippewelle ist seit Weihnachten auch in Schwaben zu spüren. In ganz Deutschland hat sie laut Robert-Koch-Institut 37 Tote gefordert. Doch ist sie dieses Mal ungewöhnlich gefährlich? Nein, sagt Markus Beck, Vorsitzender des Ärztlichen Bezirksverbands

    "Es ist eher ein durchschnittliches Jahr, weder besonders schlimm noch besonders glimpflich", führt er aus. Überhaupt sei Schwaben bis jetzt noch recht gut weggekommen. "In Mittelfranken ist die Situation schon deutlich anders", sagt Beck.

    Wie das Bayerische Gesundheitsamt bestätigt, wurden zwischen den Kalenderwochen drei und sechs - aktuell ist die achte - nur 25 Fälle von Grippe aus Schwaben gemeldet. In den andere bayerischen Regierungsbezirken wurde diese Zahl bereits in einer Woche erreicht, Oberbayern zählte allein in der sechsten Kalenderwoche 63 Erkrankungen.

    Das sind allerdings nicht alle Grippeerkrankungen, wie eine Sprecherin des Amtes betont: Das Amt erhalte nur die Zahlen der Laboruntersuchungen - und ob die gemacht werden ist Sache des Arztes. "Es gibt also eine Dunkelziffer", sagt sie.

    Auch das Robert-Koch-Institut muss mit Dunkelziffern leben. Dafür nutzt es - wie auch das Gesundheitsamt - so genannte Sentinel-Praxen. Also Wächter-Praxen, die ihre Erkrankungszahlen durchgeben. Über Hochrechnungen wird dann eine Gesamtzahl ermittelt. Für die Todesfälle gilt das allerdings nicht. Die 37 Grippetoten sind bestätigte Fälle, wie eine Sprecherin auf Nachfrage erklärte.

    Viele Patienten verwechseln Erkältung und Grippe

    Die Gefahr durch Influenza werde häufig unterschätzt, sagt Markus Beck,. Gerade ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen wie Asthma oder Bronchitis seien gefährdet. "Eine Grippe belastet das Herz-Kreislauf-System", sagt Beck. Manchmal könne das Herz auch überlastet werden. Bei anderen Todesfällen sind es andere Krankheiten, die das Immunsystem zusätzlich schwächen.

    Außerdem bestehe eine Verwechslungsgefahr: "Wir müssen zwischen der Influenza und der typischen Schmuddelwetter-Erkältung differenzieren. Im Alltagsdeutsch wird das alles zur Grippe." Beck berichtet: "Manche Patienten sagen mir: Ich lasse mich seit Jahren Impfen und hatte nie eine Erkältung - das ist etwas zu viel des Lobes."

    Grippe: Jetzt noch impfen?

    Beck erwartet, dass die Grippewelle ab März zurückgeht. Ist es schon zu spät zum Impfen? Nein, sagt er Mediziner. Zwar brauche der Impfstoff ein bis zwei Wochen, bevor er wirkt. "Für die letzten Tage kann es aber durchaus sinnvoll sein, gerade bei Risikogruppen", sagt er. Dazu gehören unter anderem Senioren, chronisch Kranke und Menschen mit Behinderung.

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