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Grippe: Bayern erlebt stärkste Grippewelle seit fünf Jahren

Grippe

Bayern erlebt stärkste Grippewelle seit fünf Jahren

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    Viele Menschen müssen derzeit Medikamente nehmen, sie hat die Grippe erwischt.
    Viele Menschen müssen derzeit Medikamente nehmen, sie hat die Grippe erwischt. Foto: Martina Diemand, Symbolfoto

    Bayern erlebt nach Behördenangaben derzeit die stärkste Grippewelle seit fünf Jahren. Seit Anfang Januar seien im Freistaat 7565 Influenza-Erkrankungen nachgewiesen worden, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit. Das seien gut achtmal so viele wie im Vorjahr. Allein in der vergangenen Woche seien 2293 Grippeerkrankungen hinzugekommen. Vor einem Jahr hätten die Gesundheitsämter in der letzten Februar-Woche lediglich 185 neue Influenza-Fälle registriert.

    "Wir erleben derzeit schon ein recht starkes Grippe-Jahr", sagte eine Landesamts-Sprecherin. Die Dunkelziffer sei bei der Influenza-Grippe hoch; nicht jeder Betroffene gehe zum Arzt, und auch nicht jeder Arzt mache bei einem Verdacht einen Test. Hinzu komme eine große Zahl normaler Erkältungskrankheiten mit grippeähnlichen Symptomen.

    Inzwischen hat die Grippewelle laut Landesamt große Teile Frankens erfasst, während die Gesundheitsämter für Schwaben nur "moderat erhöhte" Erkrankungszahlen meldeten. Stark betroffen sei Mittelfranken; dort stieg die Zahl der nachgewiesenen Influenza-Fälle binnen Wochenfrist um 545 und damit so stark wie in keinem anderen bayerischen Regierungsbezirk.

    127 Erkrankungen in Schwaben

    Aus Oberbayern wurden bis zum vergangenen Freitag 502 neue Grippefälle gemeldet. Dagegen schwächt sich die Grippewelle in der zunächst stark betroffenen Oberpfalz ab: Dort gab es nur noch 320 neue Fälle. Auch in Oberfranken scheint sich die Grippe nicht mehr so stark auszubreiten wie in den vorangegangenen Wochen. Bei den dortigen Gesundheitsämtern gingen bis Freitag lediglich 249 Erkrankungen ein. 127 waren es in Schwaben, 79 in Unterfranken.

    Das müssen Sie über Grippe wissen

    Grippe oder Influenza ist mehr als eine ganz normale Erkältung.

    Eine normale Erkältung - oder eben grippaler Infekt - äußert sich durch Husten, Schnupfen, Müdigkeit, Kopfschmerzen und leichtem Fieber.

    Gewöhnlich ist eine Erkältung nach etwa einer Woche wieder verschwunden.

    Von einer echten Grippe spricht man dann, wenn die Erkrankung durch das Influenza-Virus ausgelöst wurde.

    Übertragen wird das Grippevirus von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion.

    Typisch für eine Influenza ist - im Vergleich zu einer gewöhnlichen Erkältung zum Beispiel - der plötzliche Beginn mit schwerem Krankheitsgefühl und hohem Fieber.

    Grippewellen kursieren in der Regel acht bis zehn Wochen lang.

    In Deutschland sterben jährlich mehrere Tausend Menschen an Influenza.

    Im Winter sind Grippeviren noch aggressiver als sonst: "Influenzaviren sind besonders stabil, wenn es kalt und trocken ist", sagt Glasmacher.

    Gegen die echte Influenza kann man sich impfen lassen. Weil sich die Viren ändern, muss man den Impfschutz aber jedes Jahr erneuern

    Antibiotika helfen übrigens nicht gegen eine Grippe. Denn sie können nur Bakterien bekämpfen, nicht aber Viren.

    Mit Prognosen zum weiteren Verlauf der Grippewelle hielt sich das Landesamt zurück. "Ob damit schon die Spitze erreicht ist, kann man noch nicht sagen. Ein weiterer Anstieg der Grippezahlen ist durchaus möglich", sagte eine Sprecherin. In manchen Jahren ende die Grippewelle bereits im März, in anderen Jahren gehe sie bis in den April hinein.

    Die Grippewelle wird inzwischen auch für die bayerischen Rettungsdienste zur Belastung. Sie habe zu einem deutlichen Anstieg der Einsatzzahlen in der Notfallrettung und bei Krankentransporten geführt, erklärte die Arbeitsgemeinschaft der Zweckverbände für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung. Bei Bedarfsspitzen würden dienstfreie Mannschaften und Ehrenamtliche um Unterstützung gebeten. Ein Problem sei, dass auch Rettungsdienstmitarbeiter von der Grippe nicht verschont würden.

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