Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Grippe 2017: Tausende Kranke: So hart trifft die Grippewelle Bayern

Grippe 2017

Tausende Kranke: So hart trifft die Grippewelle Bayern

    • |
    Tausende Menschen in Bayern erkrankten 2017 schon an Grippe. (Symbolbild)
    Tausende Menschen in Bayern erkrankten 2017 schon an Grippe. (Symbolbild) Foto: Subbotina Anna, Fotolia

    Das Jahr 2017 begann für Tausende Menschen in Bayern mit Beschwerden wie Fieber, Husten, Hals- und Kopfschmerzen. Die aktuelle Grippewelle in Deutschland lässt sich auch im Freistaat deutlich spüren. Ihre Ausmaße sind weitaus größer als im Januar des vergangenen Jahres. 2016 wurden laut Landesamt für Gesundheit in den ersten vier Wochen des Jahres rund 600 Fälle gemeldet - 2017 waren es im selben Zeitraum mehr als 4600.

    Markus Beck, Vorsitzender des Ärztlichen Bezirksverbands Schwaben und Arzt in Augsburg, bestätigt, dass die Grippewelle aktuell stark ist. Dabei sei die Dunkelziffer hoch, da längst nicht jeder Influenza-Fall im Labor bestätigt und gemeldet werde. Um die ganze Saison bewerten zu können, müsse aber noch der Verlauf in den folgenden Wochen abgewartet werden.

    Grippewelle in Oberbayern stärker als in Schwaben

    Auch in Schwaben erkrankten deutlich mehr Menschen an Grippe als Anfang 2016 - die Region kommt aber im Vergleich zu anderen Regierungsbezirken glimpflich davon. In Mittelfranken und vor allen in Oberbayern sind um ein Vielfaches mehr Menschen betroffen. Wie regional unterschiedlich die

    In den stark betroffenen Regionen sind wohl vor allem die Großstädte für die hohen Grippezahlen verantwortlich. "Wenn viele Menschen auf engen Raum leben, ist die Ansteckungsgefahr generell größer", sagt Beck.

    In München und Nürnberg sind die Notaufnahmen mehrerer Krankenhäuser überlastet. Es kommt zu Engpässen, da zum einen viele Patienten behandelt werden müssen - und zum anderen auch Teile des Personals krank sind.

    In Schwaben mussten im Januar an den Kliniken in Aichach und Friedberg wegen der vielen Influenzapatienten Operationen verschoben werden. "Das sind dann aber planbare und nicht akute Eingriffe, bei denen die Verschiebung verschmerzbar ist", beruhigt Beck. Die Grippewelle stellt damit auch Schwaben vor Herausforderungen, ein Versorgungsnotstand herrsche aber nicht.

    An der Grippe starben in Bayern in diesem Jahr 14 Menschen

    16 Menschen in Bayern sind seit dem Beginn der Saison im Oktober an Grippe gestorben, 14 davon im Jahr 2017, teilte das Landesamt für Gesundheit am 8. Februar mit. Das nicht noch mehr Menschen an Influenza gestorben sind, liege auch am Virustyp, an dem zurzeit die meisten Menschen erkranken. Der lasse sich nämlich gut mit Medikamenten behandeln.

    Das müssen Sie über Grippe wissen

    Grippe oder Influenza ist mehr als eine ganz normale Erkältung.

    Eine normale Erkältung - oder eben grippaler Infekt - äußert sich durch Husten, Schnupfen, Müdigkeit, Kopfschmerzen und leichtem Fieber.

    Gewöhnlich ist eine Erkältung nach etwa einer Woche wieder verschwunden.

    Von einer echten Grippe spricht man dann, wenn die Erkrankung durch das Influenza-Virus ausgelöst wurde.

    Übertragen wird das Grippevirus von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion.

    Typisch für eine Influenza ist - im Vergleich zu einer gewöhnlichen Erkältung zum Beispiel - der plötzliche Beginn mit schwerem Krankheitsgefühl und hohem Fieber.

    Grippewellen kursieren in der Regel acht bis zehn Wochen lang.

    In Deutschland sterben jährlich mehrere Tausend Menschen an Influenza.

    Im Winter sind Grippeviren noch aggressiver als sonst: "Influenzaviren sind besonders stabil, wenn es kalt und trocken ist", sagt Glasmacher.

    Gegen die echte Influenza kann man sich impfen lassen. Weil sich die Viren ändern, muss man den Impfschutz aber jedes Jahr erneuern

    Antibiotika helfen übrigens nicht gegen eine Grippe. Denn sie können nur Bakterien bekämpfen, nicht aber Viren.

    Auch die Grippeschutzimpfung sei dagegen sehr wirksam, die das Landesamt auch jetzt noch vor allem Älteren, Schwangeren und chronisch Kranken empfiehlt. Sie müsse jedes Jahr wiederholt werden, sei aber in der Regel gut verträglich.

    Ansonsten hilft einfache Hygiene wie häufiges Händewaschen dabei, das Risiko für eine Ansteckung zu verringern. Und auch vom Händeschütteln raten Mediziner ab, solange die Grippewelle noch so stark auftritt.

    Alle Entwicklungen und Neuigkeiten zur Grippe lesen Sie hier in unserem News-Blog.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden