Die Zahl der Grippefälle ist im Zeitraum des Jahreswechsels von 2016 zu 2017 deutlich höher als im Vorjahr. Während der aktuellen Grippewelle in Bayern sind bereits 2.440 Menschen an dem Virus erkrankt. Allein in der vergangenen Woche registrierte das Landesamt für Gesundheit (LGL) in Erlangen 733 Influenzafälle. Im Winter 2015 auf 2016 waren es zum vergleichbaren Zeitpunkt nur 367 Erkrankungen.
Die Zahl der Grippefälle steigt diesmal jedoch bereits seit Dezember. Damit hat die Saison deutlich früher begonnen als in den vergangenen fünf Jahren. Der Höhepunkt wurde in den Vorjahren meist erst im Februar oder sogar März erreicht. Die heftigste Grippewelle gab es zuletzt im Winter 2014/2015. Auf ihrem Höhepunkt zählte das LGL in einer Woche rund 2.500 Fälle.
Grippewelle in Bayern bleibt unberechenbar
Das müssen Sie über Grippe wissen
Grippe oder Influenza ist mehr als eine ganz normale Erkältung.
Eine normale Erkältung - oder eben grippaler Infekt - äußert sich durch Husten, Schnupfen, Müdigkeit, Kopfschmerzen und leichtem Fieber.
Gewöhnlich ist eine Erkältung nach etwa einer Woche wieder verschwunden.
Von einer echten Grippe spricht man dann, wenn die Erkrankung durch das Influenza-Virus ausgelöst wurde.
Übertragen wird das Grippevirus von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion.
Typisch für eine Influenza ist - im Vergleich zu einer gewöhnlichen Erkältung zum Beispiel - der plötzliche Beginn mit schwerem Krankheitsgefühl und hohem Fieber.
Grippewellen kursieren in der Regel acht bis zehn Wochen lang.
In Deutschland sterben jährlich mehrere Tausend Menschen an Influenza.
Im Winter sind Grippeviren noch aggressiver als sonst: "Influenzaviren sind besonders stabil, wenn es kalt und trocken ist", sagt Glasmacher.
Gegen die echte Influenza kann man sich impfen lassen. Weil sich die Viren ändern, muss man den Impfschutz aber jedes Jahr erneuern
Antibiotika helfen übrigens nicht gegen eine Grippe. Denn sie können nur Bakterien bekämpfen, nicht aber Viren.
Ob es sich in diesem Jahr um eine stärkere Saison als in den Vorjahren handelt, kann das LGL nicht vorhersagen. "Wie stark eine Grippewelle ausfällt, hängt unter anderen von den aktuell vorkommenden Virustypen ab sowie von der Immunität in der Bevölkerung", teilte ein Sprecher mit. Virusvarianten, die mit der Impfung nicht optimal abgedeckt werden, oder gegen die die Bevölkerung nicht durch früheren Kontakt immun ist, könnten zu einer höheren Zahl von Grippefällen führen.
Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) sagte, chronisch Kranke, ältere Menschen ab 60 Jahren und Schwangere sollten sich auch jetzt noch gegen Grippe impfen lassen. Die Impfung muss jedes Jahr wiederholt werden. "Denn der Impfstoff wird immer neu zusammengesetzt, um den aktuellen Grippeviren zu begegnen." dpa
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