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Grafing: Polizei widerspricht wilden Gerüchten über Messerstecher von Grafing

Grafing

Polizei widerspricht wilden Gerüchten über Messerstecher von Grafing

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    Auf der Treppe zum Bahnsteig hat Grafings Bürgermeisterin ein Blumengesteck niedergelegt.
    Auf der Treppe zum Bahnsteig hat Grafings Bürgermeisterin ein Blumengesteck niedergelegt. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Ein offenbar geistig verwirrter Mann, der aus Hessen stammt, hatte am S-Bahnhof in Grafing bei München wild um sich gestochen und dabei einen Fahrgast getötet. Drei weitere Männer verletzte der 27-Jährige bei der Attacke am Dienstagmorgen schwer. Nach Polizeiangaben rief er bei seinem Angriff: „Ungläubiger, du musst jetzt sterben“ und „Allahu akbar“ (Gott ist groß).

    Deshalb wurde zunächst ein politisches Motiv bei dem 27-Jährigen vermutet. Das liegt nach den bisherigen Ermittlungen aber nicht vor, sagte bereits am Dienstag  Lothar Köhler vom Bayerischen Landeskriminalamt (LKA). Weder aus dem Staatsschutz noch von Nachrichtendiensten gebe es Hinweise darauf, dass der Mann „in irgendeiner Form“ Bezüge zu islamistischen, salafistischen Gruppierungen oder Personen gehabt habe.

    Doch in den sozialen Netzwerken halten sich hartnäckig wirre Gerüchte um einen angeblichen islamistischen Hintergrund der Tat. So ist beispielsweise immer wieder zu lesen, dass es sich bei dem Verdächtigen in Wirklichkeit um einen islamistischen Gewalttäter namens Rafik Y. handele.

    Es gab zwar tatsächlich einen gefährlichen Menschen mit diesem Namen - doch der wurde im August 2015 getötet. Der 41-Jährige war von einem Polizisten erschossen worden, nachdem er dessen Kollegin mit einem Messer angegriffen und verletzt hatte. Die 44 Jahre alte Polizistin wurde außerdem von einem Schuss ihres Kollegen getroffen, der sie schützen wollte.

    LKA: "Keine Zweifel an der Identität des Festgenommenen"

    Angesichts der Gerüchte meldete sich das Bayerische Landeskriminalamt am Mittwoch noch einmal über Facebook zu Wort. "Nach derzeitigem Ermittlungsstand gibt es keine Zweifel an der Identität des Festgenommenen. Gerüchte um eine angeblich andere Identität sind falsch, auch wenn sie durch verschiedene in- und ausländische Medien berichtet wurden", so die Behörde. Und weiter: "Bei dem festgenommenen 27-Jährigen liegt kein Migrationshintergrund vor."  (nos/bo)

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