Nachdem Amazon immer mehr Sendungen mit eigenen Boten transportiert, schließt die Deutsche Post ihr Paketzentrum neben dem Amazon Logistikzentrum in Graben nahe Augsburg. Das Unternehmen begründete dies mit den rückläufigen Sendungsmengen, die der Paketdienst DHL von Amazon bekomme. Dies sei "unter anderem bedingt durch die verstärkte Eigenzustellung von Amazon in Deutschland", erklärte der Sprecher der Deutschen Post DHL Group am Montag. Ein wirtschaftlicher Betrieb des Paketzentrums sei daher nicht mehr gewährleistet.
Die Post hatte das sogenannte Amazon Sorting Center speziell für die Zusammenarbeit mit dem US-Handelsriesen in Schwaben betrieben. Von der Schließung zum 1. Mai sind rund 80 Beschäftigte betroffen. Für sie soll ein Sozialplan ausgearbeitet werden. Eventuell könnten auch Jobs an anderer Stelle innerhalb des Konzerns angeboten werden, erklärte der Postsprecher.
Die Gewerkschaft Verdi kritisierte die Schließung des Paketzentrums bei Amazon als einen schweren Fehler. "Es ist mehr als genug Arbeit in der Branche da", meinte der Postdienst-Experte von Verdi in Bayern, David Merck. "Die großen Wettbewerber der Paketbranche erhöhen deswegen ihre Kapazitäten, nur die Deutsche Post AG schließt in Zeiten des Wachstums einen Paketsortierstandort", sagte er verständnislos. (dpa/lby)
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