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Gotteslob aus Nördlingen: Papier zu dünn? Liefertermin für Millionenauftrag auf der Kippe

Gotteslob aus Nördlingen

Papier zu dünn? Liefertermin für Millionenauftrag auf der Kippe

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    Aus verschiedenen Bistümern kamen Beschwerden über die Qualität des Papieres des neuen Gesangbuchs Gotteslob: Die Seiten einiger Bücher seien zu dünn, die Buchstaben würden durchscheinen, die Schrift könne man kaum lesen.
    Aus verschiedenen Bistümern kamen Beschwerden über die Qualität des Papieres des neuen Gesangbuchs Gotteslob: Die Seiten einiger Bücher seien zu dünn, die Buchstaben würden durchscheinen, die Schrift könne man kaum lesen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Fast scheint es, als hätte er schon etwas geahnt, als er im Februar in der Nördlinger Druckerei C.H. Beck den Startschuss für den Druck des neuen Gotteslobs gab. Von einem enormen logistischen Aufwand sprach der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann damals. Davon, dass er dafür bete, „dass nicht noch der Blitz in die Druckerei einschlägt“. Hofmann betreut den Neudruck des Kirchenbuches, 3,5 Millionen Exemplare davon sollen eigentlich pünktlich zum ersten Advent in alle deutschsprachigen Bistümer geliefert werden. Es ist ein riesiges Projekt, der erste Neudruck seit fast 40 Jahren. Für die Druckerei C.H. Beck ist es der größte Auftrag ihrer Geschichte.

    Beschwerde: Die Seiten einiger Bücher seien zu dünn

    Jetzt steht der Liefertermin zum Beginn der Adventszeit allerdings auf der Kippe. Aus verschiedenen Bistümern kamen Beschwerden über die Qualität des Papieres: Die Seiten einiger Bücher seien zu dünn, die Buchstaben würden durchscheinen, die Schrift könne man kaum lesen. Angeblich soll etwa ein Drittel der Auflage mit diesem Papier gedruckt worden sein. Was mit diesen Büchern geschieht, ob sie dennoch benutzt oder gar wieder eingestampft werden müssen, ist noch nicht klar.

    Die bemängelten Ausgaben sind unter anderem in die Erzdiözese München-Freising geliefert worden. Ob die Diözesen Augsburg und Eichstätt auch von den Lieferschwierigkeiten betroffen sind oder betroffen sein werden, ist noch nicht klar. Aber auch wenn es so sein sollte, mache man sich in Augsburg keine Sorgen, sagt der Sprecher der Diözese, Karl-Georg Michel. „Wir bereiten uns trotzdem auf das neue Gotteslob vor, alles Weitere muss man sehen.“

    Der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) wollte gestern nur schriftlich bestätigen, dass einzelne Bistümer mit dem Papier des neuen Gotteslobs nicht zufrieden waren. Man werde aber versuchen, eine „einvernehmliche Lösung im Dialog mit der Druckerei“ zu finden. Die Nördlinger Druckerei betont wiederum, dass beide Papiersorten von Seiten der Kirche abgesegnet worden seien. Schon vor Druckbeginn hätten „Kirche und Druckerei angesichts des hohen Papierbedarfs vereinbart, Papier von zwei verschiedenen Lieferanten einzusetzen“, sagt Oliver Kranert, Geschäftsführer von C.H. Beck.

    Druckerei glaubt, alle Termine einhalten zu können

    Beide Papiersorten hätten exakt dieselben Abmessungen. In den kommenden Tagen wollen Druckerei und der VDD entscheiden, wie es mit den Büchern weitergehen soll. Geschäftsführer Kranert zufolge geht man bei C.H. Beck im Moment davon aus, alle Liefertermine einhalten zu können.

    Das neue Gotteslob soll die alte Ausgabe von 1975 ersetzen. Seit 2001 haben zahllose Kommissionen und Arbeitsgruppen am Inhalt des Buches gefeilt. Neben neuen Liedern und Andachten sollen darin auch Tagzeit-Liturgien, häusliche Andachten und meditative Zeichnungen zu finden sein.

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