Kurz vor dem Zusammenstoß von einem Intercity-Express (ICE) und ihrem Auto ist eine 77-Jährige gestern Nachmittag in Nersingen (Landkreis Neu-Ulm) knapp dem Fahrzeug entflohen. Die Frau war laut Polizei um 16.25 Uhr trotz Rotlichts in den Bahnübergang „Waldstraße“ gefahren. Die Schranken senkten sich und sperrten das
Polizei spricht von einer „ganzen Schar von Schutzengeln“
Im nächsten Moment rauschte der ICE Stuttgart–München heran: Er erfasste den Pkw frontal und schleifte die Trümmer trotz einer sofort eingeleiteten Schnellbremsung mehrere hundert Meter weit mit. Erst kurz nach dem nächsten Bahnübergang „Fichtenstraße“ kam der Zug zum Stehen. Der Wagen fing Feuer und brannte aus. Die 77-Jährige erlitt einen Schock und wurde von einem Kriseninterventionsteam betreut. Die Polizei sprach davon, dass sie eine „ganze Schar von Schutzengeln“ hatte.
Im Zug wurde nach Angaben der Polizei eine Person leicht verletzt. Der ICE wurde evakuiert. Die fast 400 Fahrgäste wurden zu einer Sammelstelle ins Evangelische Gemeindezentrum gebracht. Ein Notfallmanager der Bahn organisierte den Weitertransport der Fahrgäste mit Bussen nach Günzburg und Augsburg.
Die Strecke Ulm–Augsburg wurde für mehrere Stunden gesperrt. In dieser Zeit wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Der Fernverkehr wurde großräumig umgeleitet, dadurch kam es in ganz Südbayern zu Zugumleitungen und Verspätungen. wis, dpa