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Gillamoos in Abensberg: Alle reden über "Mutti"

Gillamoos in Abensberg

Alle reden über "Mutti"

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    Bundeskanzlerin Angela Merkel gönnt sich auf dem Gillamoos-Volksfest im bayerischen Abensberg eine Maß Bier. Foto: Peter Kneffel dpa
    Bundeskanzlerin Angela Merkel gönnt sich auf dem Gillamoos-Volksfest im bayerischen Abensberg eine Maß Bier. Foto: Peter Kneffel dpa

    Der Spot des Komikers Wolfgang Krebs ging am Montag beim Gillamoos an Angela Merkel (CDU) nicht vorrüber. Der Kabarettist ließ es sich nicht nehmen beim

    Merkel die Schuldenkanzlerin

    Beim politischen Schlagabtausch ging es dann wieder hauptsächlich um die Bundeskanzlerin und ihre Politik. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin kritisierte die Bundeskanzlerin in seiner Gillamoos-Rede als scheinheilige Schuldenmacherin in der Euro-Krise. Seit Beginn ihrer Amtszeit habe Merkel 500 Milliarden Euro Schulden angesammelt, die die nachfolgenden Generationen tragen müssten: "Das sind Merkel-Schulden. Und diese Dame läuft durch Europa und predigt Sparsamkeit. Das ist ein schlechter Witz."

    Ähnliche Töne schlug Trittin auch gegenüber der CSU Bayern an. Sie habe wegen der Fast-Pleite der Landesbank den Steuerzahler um zehn Milliarden Euro gebracht. "Die

    Merkel als letzte Reserve der CSU

    Christian Ude, der als Spitzenkandidat der SPD für die nächste Landstagswahl zum Gillamoos gekommen ist, beschäftigte sich in seiner Rede erst einmal mit der CSU. Die Forderungen von CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt und Bayerns Finanzminister Markus Söder seien nur Stimmungsmache, warf Ude der CSU am Montag auf dem Gillamoos-Volksfest in Abensberg vor. Der Münchner Oberbürgermeister sagte im Jungbräu-Festzelt: "Griechen raus" erinnert mich an übelste Parolen."

    Zum Auftritt der Bundeskanzlerin und deren Auseinandersetzungen mit der Schwesterpartei CSU äußerte sich Ude mit Spott: "Ich finde es schmeichelhaft, dass die CSU ihre allerletzten Reserven aufbieten muss, um gleichzuziehen. Hier wird jetzt sogar Mutti zu Hilfe gerufen, der vor einer Woche noch in unflätiger Weise vors Schienbein getreten wurde."

    Antrag an die "Milliardenmutti"

    Hubert Aiwanger, der Chef der Freien Wähler, machte der Bundeskanzlerin sogar einen Antrag. Im Bezug auf die Bundestagswahl 2013 bezeichnete er seine Partei als einzig wahre Alternative: "Ich möchte der Kanzlerin zurufen: Komm rüber du altes Schlachtross, hier ist die Alternative. Die

    Angela Merkel selbst setzte sich in ihrer Rede mit einem flammenden Appell für Europa und die europäische Einigung von harschen Tönen aus der Schwesterpartei CSU zur europäischen Schuldenkrise ab. Bei ihrem Bierzeltauftritt auf dem Gillamoos im niederbayerischen Abensberg sagte Merkel am Montag zwar einerseits, dass Länder wie Griechenland ihre Hausaufgaben machen müssten und dass die europäischen Partner auf die nötigen Reformen dringen müssten.

    Bekenntnis zur europäischen Solidarität

    Sie betonte aber auch: "In einer solchen schwierigen Phase haben diese Länder unsere Solidarität verdient, dass wir ihnen wünschen, dass sie diese Schwierigkeiten überwinden können." CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt, der Merkel zu ihrem Auftritt begleitete, hatte dagegen zuletzt für Schlagzeilen und Krach in der Koalition gesorgt, als er sagte, er sehe Griechenland kommendes Jahr außerhalb der Euro-Zone.

    SPD und Grüne griff Merkel in ihrer Rede scharf an. Den Sozialdemokraten warf Merkel vor, ständig für Steuererhöhungen einzutreten. Den Grünen hielt sie vor, die Energiewende zu wollen, aber gegen den dafür nötigen Netzausbau zu sein. "Die

    Für Merkel war es bereits der zweite Auftritt auf dem Gillamoos: Im Jahr 2002 war sie schon einmal dort zu Gast - damals aber noch nicht als Bundeskanzlerin, sondern als CDU-Bundesvorsitzende. Der Schlagabtausch auf dem Gillamoos ist nach dem Politischen Aschermittwoch das größte Politspektakel in Niederbayern. (dpa)

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