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Gesundheit: Was bei Waigels auf den Tisch kommt

Gesundheit

Was bei Waigels auf den Tisch kommt

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    Was bei Waigels auf den Tisch kommt
    Was bei Waigels auf den Tisch kommt

    Nein, Theo Waigel ist nicht Vegetarier. Der frühere Bundesfinanzminister muss nicht auf deftige bayerische Fleischschmankerl verzichten, nur weil seine Frau Irene Epple-Waigel eine Liebhaberin überwiegend pflanzlicher Kost ist. Aber nachfragen tun viele. Wie das so ist am Tisch im Hause Waigel in Seeg im Ostallgäu. Schließlich hat es sich offenbar herumgesprochen, dass die ehemalige erfolgreiche Skirennläuferin und Ärztin dem Fleischgenuss vor Jahren abgeschworen hat. Und da liegt es ja irgendwie nahe, nachzuhaken, ob der renommierte CSU-Politiker nun auch auf grüne Smoothies setzt.

    Kein Wunder also, dass Irene Epple-Waigel in ihrem neuen Buch „Vegetarisch oder vegan – aber richtig!“, das sie zusammen mit ihrem Kollegen Dr. Udo Böhm geschrieben hat, betont, in ihrer Familie lasse jeder den anderen essen, was er will. Die 60-Jährige selbst allerdings hat gute Gründe, auf Steak und Schinken zu verzichten und sich stattdessen überwiegend pflanzlich zu ernähren. Davon konnten sich gestern Abend rund 200 Gäste – darunter zahlreiche Leserinnen und Leser – in unserer Veranstaltungsreihe „Treff im Foyer“ im Augsburger Medienzentrum überzeugen. „Gesunde regionale nachhaltige Ernährung“ war das Gespräch mit Irene Epple-Waigel und

    Gesundheitliche Gründe waren es auch, die Irene Epple-Waigel dazu bewogen haben, seit etwa zehn Jahren auf Fleisch und Fisch zu verzichten und nur noch selten Eier und Käse zu essen. Denn die Jahre als Spitzensportlerin und Silbermedaillengewinnerin bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen zeigten früh negative Folgen: Bereits mit 42 Jahren wurde bei ihr eine weit fortgeschrittene Kniegelenkarthrose diagnostiziert. Um die Gelenke zu schonen, stieg sie nicht nur auf gelenkschonende Ausdauersportarten wie Skitouren, Bergwanderungen (möglichst ohne Abstieg!) und Radfahren um. Sie änderte auch ihre Ernährung. Seit einigen Jahren nimmt sie ganz überwiegend pflanzliche und etwa zur Hälfte nur vegane Rohkost zu sich. Doch am eigenen Leib musste sie erfahren, dass nur einfach ein Weglassen von tierischen Produkten nicht die Lösung für eine ausgewogene Ernährung ist. Zu leicht komme es zu einem Mangel an bestimmten Nährstoffen. Zu leicht kann aber auch ein Zuviel von bestimmten Nahrungsmitteln gefährlich werden.

    Nachdem sie bei einem Seminar den auf Präventivmedizin und Ernährung spezialisierten Arzt Udo Böhm kennenlernte, sei der Entschluss, einen medizinischen Ratgeber für Vegetarier und Veganer zu schreiben, schnell gefasst gewesen. Beide verbindet, dass sie nicht verbissen an das Thema herangehen. „Die Suche nach der besten Ernährung darf nicht zur Religion werden“, schreiben sie. Beide setzen auf regionale Produkte und erklären, warum Vorsicht beim angepriesenen Superfood geboten ist und heimisches Powerfood die bessere Wahl ist. Und beide plädieren dafür, Gelüsten auch mal nachzugeben. Das Genießen des Essens und Trinkens – am besten mit Freunden – ist wichtig. Daher gönnt sich Irene Epple-Waigel auch mal den geliebten Kuchen der Mutter oder Allgäuer Kässpatzen. Umweltmediziner Böhm gibt seinem Nachbarn keinen Korb, wenn er mit einer frisch gefangenen Gebirgsforelle vor der Tür steht. Und Theo Waigel darf sich ein saftiges Steak grillen.

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