Gerhard Polt präsentiert Oktoberfestkrug 2010
Der Kabarettist Gerhard Polt hat den Oktoberfestkrug 2010 vorgestellt. Polt selbst favorisiert andere Krüge.
Der Kabarettist
wirbt für
im Bierkrug. Denn der durchsichtige profane
hat gegenüber dem blickdichten, mit Wiesn-Logo gestalteten Steingut-Krug einen entscheidenden Vorteil: Man sieht den Inhalt. Das erläuterte
am Donnerstag bei der Vorstellung des
2010 aus Steingut - und zeichnete die Abenteuer eines Zechers nach, in dessen Maßkrug versehentlich der Auswurf eines anderen gelandet ist. Das
feiert in diesem Jahr 200-jähriges Bestehen.
Ungerührt von "Pfui Deifi"-Rufen aus dem Publikum schilderte Polt in schillernden Bildern den Verlauf des Dramas, das den Trinker am Ende mit Mundfäule zum Arzt führt. "Trink aus einem Glaskrug, da sieht man, was drin ist. Das ist Transparenz", lautet Polts Fazit. Der Wiesn-Krug sei eine schöne Erinnerung, aber nicht zum Trinken geeignet. Und er verabschiedet sich: "Das hat mich gefreut, dass wir uns mal unterhalten haben - nicht über Politik, das ist viel zu unappetitlich." "Anarchisch", nennt Festleiterin Gabriele Weishäupl die Rede; "für einen Bayern verständlich", sagt Wirtesprecher Toni Roiderer.
Die Maßkrugvorstellung gehört zum jährlichen Ritual vor dem Oktoberfest. Traditionsgerecht zieren ihn heuer Dirndl und Lederhose in bunten Farben schnittmusterartig auf grünem Grund - es ist auch das Motiv des Wiesn-Plakats, das wie im Vorjahr von Nathalie Fumelli von der Designschule München stammt und eigentlich schon seit Februar bekannt ist. Trotzdem wird der Steingut-Krug alljährlich ein paar Wochen vor dem Fest feierlich vorgestellt. "Wenn es um die Wiesn geht, hat alles viel mehr Bedeutung als im normalen Leben", stellte Wiesnstadtrat Helmut Schmid (SPD) fest.
Das begehrte Sammlerstück ist in einer limitierten Auflage von 50_000 Stück zu haben. Für die ältesten Krüge von 1978 zahlen Sammler bereits bis zu 600 Euro. Der Zinndeckel des diesjährigen Kruges zeigt zum Jubiläum das Porträt von Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Aus der Hochzeitfeier der beiden im Oktober 1810 entstand das Oktoberfest. Zum Jubiläum dauert das Fest vom 18. September bis zum 4. Oktober.
Der Wiesnaufbau läuft auf Hochtouren, vier Wochen vor dem Anstich sind auf dem Festgelände die Zelte fast fertig aufgebaut. "Das größte Fest der Stadt, des Landes, ja der Welt naht", sagte Festleiterin Weishäupl. "sie steht schon fast, die Wiesn." Erstmals gilt dieses Jahr ein Rauchverbot in den Zelten. Wirtesprecher Roiderer hofft auf die Vernunft der Besucher. Der Appell des Wirts an seine Gäste: "Esst und trinkt mehr, dann brauchts nicht rauchen." dpa
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