Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Gerd Müller: "Wat ai Paty": Allgäuer Minister wird mit Englisch-Rede zum YouTube-Star

Gerd Müller

"Wat ai Paty": Allgäuer Minister wird mit Englisch-Rede zum YouTube-Star

    • |
    Entwicklungsminister Gerd Müller genießt neuen Ruhm als YouTube-Star.
    Entwicklungsminister Gerd Müller genießt neuen Ruhm als YouTube-Star. Foto: Youtube (Screenshot)

    Mit einer kurzen Rede in bayerischem Englisch ist Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) zum YouTube-Star avanciert. Das Video von Müllers fröhlicher Ansprache beim Konzert zum Global Citizen Earth Day - einer Veranstaltung im Kampf gegen Hunger und Umweltverschmutzung - am 18. April in Washington wurde binnen weniger Tage rund 130.000 Mal angeklickt. Von so viel Aufmerksamkeit können deutsche Entwicklungsminister meist nur träumen.

    Mit seinem Auftritt folgt Müller einer zweifelhaften, deutschen Politiker-Tradition. Die englischen Reden von EU-Kommissar Günther Oettinger und Ex-Außenminister Guido Westerwelle haben Kultstatus. Die Videos wurden tausendfach im Netz geteilt.

    Müller ist in Unterbleichen im Landkreis Günzburg aufgewachsen und lebt in Kempten. In der Großen Koalition übernahm er den Posten des Entwicklungsministers. Zuvor war Müller lange Jahre Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die spitzen Kommentare über seinen starken Akzent sieht er gelassen. "Die Botschaft kommt offensichtlich an - und darüber freue ich mich", sagte er am Dienstag.

    Häme und Lob für Müllers Rede

    Inzwischen existiert im Netz sogar ein Party-Mix im Raggamuffin-Sound mit dem O-Ton von Gerd Müller. Begeistert ruft der CSU-Politiker: "Wat ai Paty" (What a Party), "Let's change the world" und "I love you all". Der NDR produzierte sogar eine Clubsound-Version, in der Müllers Appell "Together we are fighting for freedom and justice" mit tanzbaren Beats unterlegt ist.

    Die Meinungen zu dem Auftritt vor 270.000 Menschen in Washington, für den sich Müller ein enges T-Shirt über Hemd und Krawatte gezogen hatte, gehen auseinander. Während sich einige Kommentatoren im Netz über das eigenwillige Englisch des Ministers lustig machen, loben andere sein authentisches Auftreten.

    Das ist Gerd Müller

    Gerd Müller wird am 25. August 1955 in Krumbach geboren. Er wächst in Unterbleichen im Landkreis Günzburg auf.

    Müller ist mit einer Niederländerin verheiratet und Vater zweier Söhne. Er wohnt in Kempten im Allgäu.

    Mit 21 Jahren wird er Zweiter Bürgermeister seiner Heimatgemeinde und ist nach dem Rücktritt des Ersten kurze Zeit sogar Deutschlands jüngster Bürgermeister.

    Von 1989 bis 1994 ist der Diplom-Wirtschaftspädagoge Mitglied des Europäischen Parlaments.

    Seit 1994 ist Müller direkt gewählter Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Kempten, Oberallgäu und Lindau.

    Ab 2005 ist Müller als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unter anderem zuständig für Internationale Beziehungen, Entwicklungsprojekte, Welternährung und Export.

    2013 wird Müller Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in der Großen Koalition.

    Die Mitarbeiterin einer Organisation, die sich für die Bekämpfung von Hunger und Armut einsetzt, sagte: "Erst fand ich es ein bisschen peinlich, aber dann habe ich mir gedacht, was soll's, der ist wenigstens echt, und eine Welt ohne Hunger, das wollen wir ja schließlich auch." drs, dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden