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Gerangel um Milchpreise: Bauern treten aus dem Verband aus

Gerangel um Milchpreise

Bauern treten aus dem Verband aus

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    Die Landwirte kehren ihrem Verband den Rücken.
    Die Landwirte kehren ihrem Verband den Rücken.

    Erkheim (syr, bb, ddp) - Über 100 Landwirte aus der Region sind gestern aus dem Bayerischen Bauernverband (BBV) ausgetreten. Allein im Unterallgäu waren es 82. Mit ihren Traktoren waren sie bei der BBV-Geschäftsstelle in

    "Der Bauernverband hat politische Macht, setzt sie aber nicht ein", ärgerte sich eine Bäuerin. Außerdem monierten die Landwirte, Sonnleitner habe den Milchstreik, der vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) angestoßen worden war, kritisiert. Mit den Austritten wolle man "die Spitze" des Bauernverbandes treffen.

    Kreisobmann Gerhard Miller zeigte sich vom Verhalten seiner Kollegen "maßlos enttäuscht". Gerade der Kreisverband sei im Milchstreik ein "Paradebeispiel" für Solidarität gewesen. "Es ist nicht richtig, dass wir jetzt abgestraft werden." Im Übrigen habe auch Sonnleitner den Lieferstopp im Grund anerkannt.

    Der Protest im Unterallgäu stößt in der BBV-Zentrale auf wenig Verständnis. Der Bauernverband habe viel für die Landwirte erreicht, auch für die Milchbauern, sagt der stellvertretende Generalsekretär des Verbands, Georg Wimmer.

    BDM-Vorsitzender Romuald Schaber betont indessen, den Protest im Unterallgäu habe nicht sein Verband organisiert. Das wiederholen auch die demonstrierenden Milchbauern immer wieder. Der Protest sei aus Eigeninitiative entstanden. Bauern hätten quer durchs Land drei, vier andere Kollegen angerufen, so sei eine Lawine losgetreten worden. Wie groß diese Lawine tatsächlich ist, wie viele Austritte es in Bayern oder in Deutschland gibt, weiß der Bauernverband nach eigenen Angaben noch nicht.

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