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Geltendorf: Schusswechsel bei Kontrolle: Getöteter eindeutig identifiziert

Geltendorf

Schusswechsel bei Kontrolle: Getöteter eindeutig identifiziert

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    Schusswechsel bei Kontrolle: Getöteter eindeutig identifiziert
    Schusswechsel bei Kontrolle: Getöteter eindeutig identifiziert

    Der bei einem Schusswechsel am Samstag bei Geltendorf getötete Mann ist inzwischen eindeutig identifiziert: Wie die Polizei mitteilt, hat ein Abgleich von Fingerabdrücken ergeben, dass es sich bei dem Mann um den 49-jährigen Halter des am Tatort sichergestellten Fahrzeugs handelt. Der Mann stammt aus Türkenfeld im Kreis Fürstenfeldbruck.

    Die Polizei geht weiter mit großer Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es sich bei dem Mann um den gesuchten "Waldläufer" handelt, der für eine Serie von Raubüberfällen in der Ammersee-Region verantwortlich sein soll. So wurde bei einer Durchsuchung der Wohnung des 49-Jährigen in Türkenfeld und in seinem Fahrzeug belastendes Material sichergestellt - unter anderem Waffen, Munition und selbstgebastelte Sprengsätze.

    Ballistischer Abgleich der Waffen soll Klarheit schaffen

    Überfälle, die dem "Waldläufer" zugerechnet werden

    8. Februar 2010: Der Täter zwingt kurz vor Geschäftsschluss eine Kassierin des Netto-Markts in Greifenberg mit vorgehaltenem Revolver und einem handgranatenähnlichen Gegenstand, ihr die Tageseinnahmen in Höhe eines vierstelligen Euro-Betrags herauszugeben. Bei seiner Flucht schießt der Unbekannte einem 23-jährigen Mann aus Windach, der ihn zunächst verfolgte, ins rechte Bein.

    12. August 2012: Versuchter Raubüberfall in eine Tankstelle in Inning. Der Täter scheitert am Nachtschalter. Drei Tage später ist der maskierte Mann erfolgreich. Mit einem silberfarbenen Revolver und einer grünen Handgranate bedroht er zwei Angestellten, die ihm mehrere hundert Euro aus der Kasse aushändigen.

    12. Oktober 2012: Überfall auf einen Verkaufswagen für Backwaren in Türkenfeld. Der Täter schlägt eine Verkäuferin und flieht ohne Beute.

    13. Oktober 2012: Ein mit einer Sturmmaske getarnte Mann überfällt am Morgen die Bäckerei den Edeka-Markt am Bahnhof in Geltendorf. Er forderte die Verkäuferin auf, ihm das Bargeld auszuhändigen. Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen feuerte er einen Schuss auf eine Tasse ab.

    20. Oktober 2012: Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage ist der Edeka-Markt in Geltendorf der Ort eines Raubüberfalls. Diesmal bedroht der mit einer Sturmhaube maskierte Mann mit einer silbernen Pistole eine 28-jährige Kassiererin des Supermarktes und zwingt sie, das Bargeld aus der Kasse herauszugeben. Nach dem Überfall flüchtete der Täter zu Fuß.

    27. Januar 2013: Ein maskierter Täter überfällt eine Tankstelle in Inning und erbeutet etwa 150 Euro Bargeld. Er bedrohte die Kassiererin mit einer silberfarbenen Schusswaffe. (wu)

    Ein Abgleich von Spuren und Beweismitteln soll nun letzte Zweifel beheben. Mit einer ballistischen Untersuchung soll etwa geklärt werden, ob es sich bei den gefundenen Waffen um die handelt, die der "Waldläufer" bei seinen Straftaten benutzte. Der Räuber hatte bei seinen Überfällen mehrfach geschossen, unter anderem auch auf Zeugen. 

    Wie mehrfach berichtet, hatte der 49-Jährige am Samstag bei einer Fahrzeugkontrolle in einem Waldstück bei Geltendorf unvermittelt das Feuer auf zwei Beamte der Polizeiinspektion Landsberg eröffnet. Im Laufe des Schusswechsels wurde der Mann tödlich getroffen. Auch ein 43-jähriger Polizeihauptkommissar wurde mehrfach getroffen, glücklicherweise aber nicht lebensgefährlich verletzt, da er eine Schutzweste trug. Der Beamte wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus nach München geflogen. Sein 19-jähriger Streifenpartner blieb unverletzt, musste aber psychologisch betreut werden. AZ

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