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Geistesgegenwärtige Reaktion: Frau treibt in Fluss: Zwei Polizisten springen in eiskalte Amper

Geistesgegenwärtige Reaktion

Frau treibt in Fluss: Zwei Polizisten springen in eiskalte Amper

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    In der Amper trieb ein scheinbar regloser Körper. Zwei Polizisten sprangen daraufhin in den Fluss.
    In der Amper trieb ein scheinbar regloser Körper. Zwei Polizisten sprangen daraufhin in den Fluss. Foto: Thorsten Jordan

    Ohne zu zögern sprangen die beiden Polizisten der Polizeiinspektion Dachau am Sonntagmittag in die eiskalte Amper. Eine Frau trieb dort scheinbar reglos im Wasser. Doch das Wunder gelang: Die Beamten konnten die Frau solange über Wasser halten, bis sie selbst aus den Fluten gezogen wurden.

    Fußgänger hatten am Sonntagmittag die Frau im Wasser entdeckt und die Rettungsleitstelle informiert. Die wiederum benachrichtigte die Feuerwehr, das Rote Kreuz und den THW. Auch drei Streifen der Polizei Dachau rückten aus. In einer saßen die beiden Polizisten Alexander Pöckl (28) und Benedikt Weber (26). Am Unglücksort eingetroffen sahen sie die scheinbar leblose Frau in der Amper treiben. Doch dann hätte sie nach Luft geschnappt. Die beiden Beamten reagierten geistesgegenwärtig, legten Jacke und Waffengürtel ab, sprangen in den Fluss und bekamen die junge Frau tatsächlich zu fassen.

    Gitter vor dem Stauwerk verhinderten Schlimmeres

    Doch damit war die Frau noch nicht gerettet und Pöckl und Weber gerieten selbst beinahe in große Not: Der Strom zog die drei Personen in Richtung des Elektizitätswerks Dachau. Nur die Gitter vor dem Stauwerk verhinderten, dass alle in den Sog gerieten. Nach etwa fünf Minuten kam dann die endgültige Rettung: BRK und die Feuerwehr trafen ein. Mit einem Seil und einem Mann im Überlebensanzug gelang es den Einsatzkräften alle drei Personen an Land zu ziehen.

    Die junge Frau und die beiden Polizisten waren stark unterkühlt und wurden ins Krankenhaus gebracht. Die 22-Jährige musste gar auf die Intensivstation, ist aber außer Lebensgefahr sein. Den beiden Polizisten geht es wieder gut. Sie haben das Krankenhaus nach einer heißen Dusche wieder verlassen können.

    Angesichts des waghalsigen Einsatzes seiner Kollegen, stellte eine Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern/Nord klar, dass der Sprung ins Wasser nicht selbstverständlich ist. Denn wie sehr sich Polizisten im Rahmen ihres Berufes selbst in Gefahr bringen dürfen oder sollen, ist nicht klar geregelt. "Das müssen die Kollegen im Einsatz vor Ort entscheiden", sagte der Sprecher.

    Wie es dazu kam, dass die Frau in die Fluten der Amper geriet, weiß die Polizei noch nicht. "Wir müssen abwarten, bis die Frau vernehmungsfähig ist", hieß es aus dem Polizeipräsidium.  AZ

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