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Geisterfahrer-Unfall: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes

Geisterfahrer-Unfall

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes

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    Nach dem Falschfahrerunfall auf der A94 am 21. November ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt wegen versuchten Mordes.
    Nach dem Falschfahrerunfall auf der A94 am 21. November ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt wegen versuchten Mordes. Foto: DPA

    Nach dem Falschfahrerunfall vom 21. November 2012, der durch eine 45 Jahre alte Frau verursacht wurde, ermittelt die Staatsanwaltschaft München II jetzt wegen versuchten Mordes, berichtet die Polizei vom

    Ermittlungen wegen versuchten Mordes

    Hintergrund der Ermittlungen sei, dass der Verdacht bestehe, die 45-Jährige könnte den Unfall mit Absicht herbeigeführt haben. Wie berichtet, war es am Mittwoch vergangener Woche gegen 07.15 Uhr auf der A94 an der Anschlussstelle Forstinning zu einem Unfall mit einer Geisterfahrerin gekommen. Eine 45-jährige Autofahrerin war laut Polizei vermutlich bei Hohenlinden falsch auf die A 94 aufgefahren. Ihr Auto stieß dann auf der Fahrbahn Richtung Passau mit einem österreichischen Sattelzug zusammen. Die Unfallverursacherin erlitt bei dem Zusammenstoß Rippenbrüche, Prellungen und Platzwunden, der 40-jährige Lkw-Fahrer einen Schock.

    Zeugenaufruf der Kriminalpolizei

    Tödliche Unfälle durch Geisterfahrer

    27. Juli 2013: Auf der A 96 bei Landsberg stirbt ein 76 Jahre alter Mann, der als Geisterfahrer auf der Autobahn unterwegs war.

    11. Juli 2013: Bei einem schweren Unfall auf der Brennerautobahn sind zwei Männer ums Leben gekommen. Ein Kauferinger fuhr als Geisterfahrer in den Gegenverkehr und starb.

    8. Juni 2013: Ein Geisterfahrer stieß auf der Autobahn 5 frontal mit einem mit Schülern voll besetzten Reisebus zusammen. Der 32 Jahre alte Geisterfahrer kam bei dem nächtlichen Unfall nahe Weil am Rhein in Südbaden ums Leben

    4. Juni 2013: Ein Geisterfahrer kam am auf der B19 bei Burgberg (Allgäu) ums Leben. Er war mit einem Feuerwehrauto zusammengeprallt.

    29. April 2013: Ein 82-jähriger Geisterfahrer hat auf der A812 bei Böblingen (Baden-Württemberg) einen Unfall mit zwei Toten verursacht.

    23. März 2013: Ein 32-Jähriger Geisterfahrer verursachte auf der A3 nahe Regensburg einen Unfall, bei dem eine Frau getötet wurde.

    17. März 2013: Ein Geisterfahrer hat auf der Autobahn 3 in Niederbayern einen Unfall mit zwei Todesopfern verursacht.

    22. Februar 2013: Ein Geisterfahrer in Nordrhein-Westfalen starb bei einem Unfall auf der A 61. Er soll zuvor seine beiden Töchter getötet haben.

    11. Januar 2013: Ein Geisterfahrer verursachte auf der Autobahn 92 Deggendorf-München zwei schwere Verkehrsunfälle undkam dabei selbst ums Leben.

    10. Januar 2013: Eine Mutter geriet mit ihrem Pkw in den Gegenverkehr auf der B470 bei Adelsdorf (Landkreis Erlangen-Höchstadt) . Ihr dreijähriger Sohn starb. Sie, ihre zwei Töchter und der Fahrer des anderen Pkws wurden schwer verletzt.

    1. Januar 2013: Die Geisterfahrt eines angetrunkenen Lastwagens auf der Autobahn 1 nahe dem niedersächsischen Stuhr hat an Neujahr zwei Menschen das Leben gekostet.

    30. Dezember 2012: Bei einem schweren Geisterfahrer-Unfall auf der A52 starben zwei Menschen. Zwei weitere Personen wurden schwer verletzt. Der Unfall passierte vor der Anschlussstelle Gelsenkirchen-Hasse.

    29. November 2012: Ein Geisterfahrer (81) hat auf der A2 bei Herford einen schweren Unfall verursacht, bei dem er selbst ums Leben kam.

    18. November 2012: Ein Geisterfahrer verursacht auf der A5 bei Offenburg einen Unfall. Bei der Karambolage von vier Autos sterben sechs Menschen, darunter der Unfallverursacher.

    3. November 2012: Ein Sattelzug durchbricht auf der A6 bei Heilbronn die Mittelleitplanke und rast in den Gegenverkehr. Drei Kinder und ein Familienvater sind unter den vier Todesopfern.

    21. Oktober 2012: Ein 24-Jähriger fährt absichtlich auf der A 46 im Sauerland in die falsche Richtung. Er begeht Suizid und reißt bei einem schweren Unfall vier weitere Menschen mit in den Tod.

    2. Oktober 2012: Eine 31 Jahre alte nackte Geisterfahrerin prallt auf der Autobahn 73 bei Hirschaid (Landkreis Bamberg) frontal mit einem anderen Fahrzeug zusammen. Die Frau selbst, der Fahrer des anderen Autos und die beiden Töchter der Geisterfahrerin (vier und sieben Jahre alt) sterben.

    6. November 2011: Ein 82-jähriger Geisterfahrer aus dem Unterallgäu fährt auf der A96 mit seinem Auto auf der falschen Spur Richtung München. Er prallt frontal gegen ein entgegenkommendes Fahrzeug. Der Geisterfahrer und eine 49-jährige Frau sterben an der Unfallstelle.

    5. November 2011: Ein 43-Jähriger wendet auf der A3 bei Idstein absichtlich. Er verursacht einen Unfall: Ein Mann stirbt, sechs Menschen werden verletzt. Der Geisterfahrer flüchtet zunächst, stellt sich dann aber der Polizei.

    8. August 2011: Eine Geisterfahrerin stößt auf der Bundesstraße 469 bei Großostheim (Landkreis Aschaffenburg) mit einem Auto zusammen und wird tödlich verletzt.

    24. Mai 2011: Ein 47-Jähriger biegt auf der A92 bei Neufahrn (Kreis Freising) auf die falsche Fahrbahn ab. Dort raste er frontal in einen Lastwagen. Beide Fahrer sterben noch am Unfallort.

    10. April 2011: Weil er sich umbringen wollte, prallt ein 35-jähriger Mann bei Pliezhausen (Baden-Württemberg) mit seinem Auto als Geisterfahrer gegen den Wagen einer Familie. Der Geisterfahrer verletzt sich, der 43-jährige Familienvater stirbt. Seine 40 Jahre alte Ehefrau und die elfjährige Tochter werden schwer verletzt.

    16. März 2011: Ein 79-jähriger Geisterfahrer verursacht zwei Unfälle. Er fährt bei Merklingen (Alb-Donau-Kreis) in falscher Richtung auf der A8. Bei dem ersten Unfall wird ein 42 Jahre alter Autofahrer schwer verletzt. Drei Kilometer weiter kracht der Falschfahrer er in ein zweites Auto, dessen 49 Jahre alter Fahrer schwer verletzt wird. Der Geisterfahrer stirbt noch an der Unfallstelle.

    Laut Polizeibericht bestand von Anfang an der Verdacht, dass die Unfallverursacherin absichtlich in falscher Richtung unterwegs war. Jetzt beauftragte die Staatsanwaltschaft München II die Kriminalpolizei Erding mit den Ermittlungen und stellte Haftbefehlsantrag. Das Amtsgericht München hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft München II die Untersuchungshaft wegen des Verdachts des versuchten Mordes, der gefährlichen Körperverletzung und des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr angeordnet, unter anderem mit der Begründung, die Frau habe den Tod anderer Verkehrsteilnehmer für möglich gehalten und billigend in Kauf genommen.

    Die 45-Jährige befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft.

    Die Kriminalpolizei Erding bittet weitere Zeugen der Falschfahrt sich zu melden. Insbesondere der Fahrer eines Lastzuges, der unmittelbar vor dem Unfall noch ausweichen konnte, wird gebeten, sich mit der Kripo Erding, Tel. 08122-9680, oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden. AZ

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