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Geburtstag: Aus Liebe zu Schwaben: Hans Frei wird 80

Geburtstag

Aus Liebe zu Schwaben: Hans Frei wird 80

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    Kenner der schwäbischen Kultur: Professor Hans Frei.
    Kenner der schwäbischen Kultur: Professor Hans Frei. Foto: Silvio Wyszengrad

    Als Hans Frei an einem Herbsttag im Jahr 1971 das Kloster Oberschönenfeld besuchte, wusste er noch nicht, dass der Ort ihn für mehr als 30 Jahre nicht mehr loslassen würde. Als Kind war er öfter mit seinen Eltern dort gewesen. Sie hatten sich gemeinsam die Kirche angeschaut, waren ins Wirtshaus gegangen. Und dann, als Frei in jenem Herbst die Abtei mal wieder besuchen wollte, dieser traurige Anblick: Putz bröckelte von den Wänden, die Dachrinnen waren kaputt, die Häuser leer. „Ich habe mir damals gedacht: Da muss etwas passieren“, erzählt er nun, viele Jahrzehnte später.

    Oberschönenfeld: Frei verwandelt Areal in Schwäbisches Volkskundemuseum

    Der ehemalige Bezirksheimatpfleger Frei, der einen Sohn und zwei Enkelkinder hat, wird am heutigen Samstag 80 Jahre alt. Ein guter Zeitpunkt, um zurückzublicken. Vor ihm auf dem Tisch liegt ein Buch, in dem alte Fotos zu sehen sind. Bilder, die zeigen, wie sich das heruntergekommene Areal in Oberschönenfeld in das Schwäbische Volkskundemuseum verwandelt hat, das er über viele Jahre geleitet hat. Es ist vor allem dieses Museum, mit dem man Frei in der Region verbindet. Schließlich war er es, der nach seinem aufwühlenden Besuch im Herbst 1971, kurz nachdem er Bezirksheimatpfleger wurde, unzählige Gespräche führte, Geld auftrieb, einen Plan zur Renovierung erstellte. Und auch, seit er 2003 in den Ruhestand gegangen ist, lässt ihn Oberschönenfeld nicht los. Noch oft radelt er mit dem E-Bike die zehn Kilometer vom Augsburger Stadtteil Bergheim, wo er mit seiner Frau wohnt, zum Museum.

    Frei ist am liebsten im Allgäu und im Ries

    Frei, der über den früheren Eisenerzbergbau und seine Spuren in Südbayern promoviert hat, arbeitete nebenher als Lehrbeauftragter für Landes- und Volkskunde sowie Kulturgeografie an der Universität Augsburg und der TU München. 1993 wurde er zum Honorarprofessor ernannt. Die Liebe zu Schwaben, zu seiner Kultur und Geschichte zieht sich durch sein ganzes Leben. Schon in der Schule, erzählt der gebürtige Augsburger, habe er sich vor allem für die Fächer interessiert, die sich mit den Menschen, ihrer Vergangenheit, ihren Kulturschätzen und der Archäologie beschäftigt hatten.

    Und wo gefällt es einem wie ihm, der Schwaben wie seine Westentasche kennt, nun am besten? Frei überlegt kurz. „Die ganze Region ist schön. Aber besonders gern bin ich im Ries und im Allgäu“, sagt er dann. Das Ries begeistere ihn mit seiner geologischen Geschichte und der Vielfalt an Kulturlandschaften. Das Allgäu wegen der Berge. Frei war immer ein begeisterter Skifahrer, jetzt aber mache der Oberschenkel Probleme, sagt er.

    Herausgeber Frei - "Schwaben in Bayern"

    Vor zwei Jahren hat Frei das Buch „Schwaben in Bayern“ herausgegeben. Nun arbeitet er an einem Neuen. „Bedeutsame Kulturlandschaften in Schwaben“ soll es heißen und im kommenden Frühjahr erscheinen. Darin wird auch das Kloster Oberschönenfeld eine Rolle spielen. Jener Ort, den er im Herbst 1971 besuchte und der ihn bis heute nicht mehr losgelassen hat.

    Mehr zum Volksmuseum:  Wie das Volkskundemuseum umgebaut wird

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