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Gast der Redaktion: Dobrindt will das Profil der CSU schärfen

Gast der Redaktion

Dobrindt will das Profil der CSU schärfen

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    Der CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt war zu Gast in der Redaktion. Foto: Ulrich Wagner
    Der CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt war zu Gast in der Redaktion. Foto: Ulrich Wagner

    Von Ursula Ernst Augsburg - Mit der SMS "Komm in die Landesleitung. Horst Seehofer" änderte sich Anfang Februar das Leben von Alexander Dobrindt. Noch vor einem Monat war er ein einfacher CSU-Bundestagsabgeordneter.

    So richtig ins Gespräch hätte er sich 2005 gebracht, als er die EU-Sonnenschutz-Richtlinien als puren Unsinn entlarvte. Damals waren ihm knallige Schlagzeilen sicher. "Alle Welt machte sich lustig über Sonnenschutz für Bauarbeiter und Biergarten-Bedienungen." Doch sonst war der wirtschaftspolitische Sprecher der CSU aus Peißenberg (Kreis Weilheim-Schongau) eher durch seine ruhige und sachliche Art aufgefallen. Und der Besuch im Kuhstall eines Bauern in seinem Wahlkreis hätte außer der lokalen Presse kaum jemanden interessiert. Doch jetzt ist Dobrindt CSU-Generalsekretär. Und so wollten viele Radio- und Fernsehteams erleben, wie sich der "Neue" am vergangenen Sonntag vier Stunden lang beim Melken und Misten machte.

    Alexander Dobrindt bekam das Amt in einer schwierigen Zeit übertragen. Die CSU rüstet sich zum Europa-Wahlkampf. Mit einem eigenen Programm will sie die Unterschiede zur Schwesterpartei CDU verdeutlichen. Von Unruhe oder gar Nervosität in seiner Partei will er allerdings nichts verspüren. Auf schlechte Umfragewerte gibt er nichts. Bis die Wähler am 7. Juni zu den Urnen gerufen werden (an diesem Tag feiert Dobrindt übrigens seinen 39. Geburtstag), sollen sie verstanden haben, wie sich die CSU ein "demokratischeres, transparenteres und bürgernahes Europa" vorstellt.

    Von Dobrindt kommt "ein klares Ja zu Europa", aber "wir müssen die Bedürfnisse der Bürger beachten". So verteidigt er Seehofers Forderung nach Volksentscheiden. Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef will die Bürger über die Aufnahme der Türkei in die EU abstimmen lassen. "Im Europa der Regionen müssen die Entscheidungen auch vor Ort getroffen werden", fordert er. So sollten beispielsweise

    Dobrindt spricht von "Kompetenzrückführung" von Brüssel in die Regionen. "Es sind zu viele Aufgaben an das Raumschiff Europa abgegeben worden." Mit dem EU-Abgeordneten Markus Ferber (Bobingen) diskutiere er regelmäßig. Und: "Als Volkspartei muss die CSU auch die verschiedenen Meinungen in der Bevölkerung abbilden. Meine Aufgabe ist es zusammen zu führen."

    Als "General" vertrete er die Abteilung Attacke gegenüber dem politischen Gegner, als "Sekretär" diene er der eigenen Partei, definiert er sein Amt für sich. Er teilt es mit seiner Stellvertreterin Dorothee Bär. Die junge, unterfränkische Journalistin kümmere sich um einen zeitgemäßen Internet-Wahlkampf und die Mitgliederwerbung. Sie werde moderne Frauen ansprechen, ist sich Dobrindt sicher.

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