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Gartentipp: Warum so viele Buchsbäume sterben - und was Gärtner dagegen tun können

Gartentipp

Warum so viele Buchsbäume sterben - und was Gärtner dagegen tun können

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    Der Buchsbaumzünsler frisst die Blätter und frischen Rinden.
    Der Buchsbaumzünsler frisst die Blätter und frischen Rinden. Foto: Bernd Weissbrod, dpa

    Buchsbäume bieten oft einen traurigen Anblick. Beige-gelblich sind die Blätter statt saftig grün und ganze Hecken scheinen vertrocknet zu sein. Marianne Scheu-Helgert kennt das Problem. Die Gartenbauingenieurin der Bayerischen Gartenakademie hat jeden Monat Tipps für Hobbygärtner.

    Buchskrankheit Die intensive Trockenheit ist es nicht, die den oft elegant zugeschnittenen, dekorativen Buchsbäumchen zu schaffen macht. Das Buchssterben – eine Pilzkrankheit – beobachten Gartenexperten seit Langem. Schlimmere Ausmaße nahm in diesem Jahr der Befall durch den Buchsbaumzünsler an. Der Schädling ist vermutlich über Containerschiffe aus Ostasien nach Deutschland „eingewandert“ und frisst sich nun kontinuierlich aus dem Inneren der Buchspflanze nach außen vor, „wo ihn der ahnungslose Buchsliebhaber erst einmal noch gar nicht sieht“, wie Scheu-Helgert erklärt. Das Weibchen des Buchsbaumzünsler-Falters sitze vor allem unter den Blättern des Buchsbaums und legt dort ihre Eier ab. Experten schätzen, dass vom Frühjahr bis in den Spätsommer hinein etwa alle zwei bis drei Monate eine neue Buchsbaumzünslergeneration entsteht. Die lang anhaltende milde Witterung in diesem Jahr helfe dem Schädling bei der Ausbreitung. Die letzte Raupengeneration überwintert dann in einem Kokon im Buchs. Oft finden sich winzig kleine hellgrüne „Kügelchen“ im Buchs, die Kotkrümel. Verspeist werden von den Raupen, die aus den Eiern schlüpfen, nicht nur die Blätter des Buchsbaums, sagt Scheu-Helgert. Die grünen Raupen, die schwarz gepunktet sind, vertilgen auch die frischen Rinden an den Trieben und können so ein Absterben der Pflanze bewirken. „Es gibt zwar ein biologisches Spritzmittel gegen den Buchsbaumzünsler“, sagt die Expertin, „das Problem ist aber, dass nur die jungen, noch unter 1,5 cm langen Schädlinge absterben.“ Im Grunde bleibe dem Buchsfreund nichts anderes übrig, als ständig den Buchsbaum gerade im Innern auf Schädlinge zu durchforsten, um rechtzeitig spritzen zu können. Gegen größere Tiere helfe nur, sie abzuklauben, mit heißem Wasser zu töten und in den Biomüll zu geben.

    Gießen Auch wenn für das Buchssterben die Trockenheit nicht Schuld ist, warnt Scheu-Helgert davor, dass gerade immergrüne Gehölze nun leicht vertrocknen können. Laubgehölze seien besser vor Trockenheit geschützt, da sie ihr Laub abwerfen. „Immergrüne Gehölze aber wie etwa Buchs, Rhododendren oder Kirschlorbeer müssen jetzt regelmäßig gegossen werden.“ Rhododendren bevorzugen im Übrigen Regenwasser.

    Umgraben Na, bist Du mit Deinem Garten schon fertig? Diese Frage kennen viele Hobbygärtner. Früher war es nach Ansicht von Scheu-Helgert rund um Erntedank üblich, den Garten winterfest zu machen. Dazu gehörte es, den Boden umzugraben. Weil der Herbst immer länger dauert und der Winter oft erst im Februar beginnt, ist „Umgraben jetzt Blödsinn“. Zu frühes Umgraben ist laut von Scheu-Helgert sogar schädlich, „da viel zu viel Stickstoff freigesetzt wird“. Sie plädiert dafür, den Boden erst umzugraben, „wenn er Kühlschranktemperatur hat“. Frühes Umgraben töte auch zahllose Regenwürmer.

    Blätter „Laub ist Wertstoff“, betont Scheu-Helgert. Ein Kilo Laub enthalte in etwa so viele Nährstoffe wie ein Kilo Rasenschnitt. Daher eigne sich Laub wunderbar als Dünger. So rät die Expertin dazu, eine etwa fünf bis zehn Zentimeter dicke Laubschicht unter Gehölze wie Beerensträucher zu geben. Doch Vorsicht: „Wer zu hohe Laubschichten anhäuft, schafft begehrten Unterschlupf für Wühlmäuse.“

    Apfelbäume„Der Herbst ist der beste Zeitpunkt, einen Apfelbaum zu pflanzen“, sagt Scheu-Helgert. Allerdings muss auch er mit Blick auf die besonders trockenen Böden intensiv und regelmäßig gegossen werden. Hobbygärtner sollten außerdem darauf achten, dass der Standort sonnig ist und dass sie ein großzügiges Loch ausheben, damit die Wurzeln Platz haben. Angereichert mit etwas Kompost gedeihe der Baum besser. „Oft wird der Fehler gemacht, dass der Baum zu tief gesetzt wird.“ Die Veredelungsstelle – das ist oft eine deutlich verdickte Stelle – sollte zehn bis 15 cm über der Erdoberfläche stehen.

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