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Garmisch-Partenkirchen: G8-Gipfel auf Schloss Elmau: Ausnahmezustand kündigt sich schon jetzt an

Garmisch-Partenkirchen

G8-Gipfel auf Schloss Elmau: Ausnahmezustand kündigt sich schon jetzt an

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    Das Schloss Elmau nahe der Ortschaft Krün bei Garmisch-Partenkirchen (Bayern).
    Das Schloss Elmau nahe der Ortschaft Krün bei Garmisch-Partenkirchen (Bayern). Foto: Peter Kneffel, dpa

    Kurz vor dem G8-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern ist jetzt schon klar: Es wird Ausnahmezustand herrschen. Wenn sich zwei Tage lang die mächtigsten Staatenlenker der Welt versammeln, bleibt der Luftraum über weiten Teilen Bayerns gesperrt.

    G8: Ausnahmezustand in Region Garmisch-Partenkirchen

     In der Region um Garmisch-Partenkirchen werden fast nur noch Polizeifahrzeuge unterwegs sein. Im Örtchen Krün, wo das Tagungshotel liegt, wird das Knattern von Hubschraubern unüberhörbar sein, Kontrollen überall - von wegen Idylle in einer der schönsten deutschen Urlaubsregionen.

    Der G8-Gipfel am 4. und 5. Juni 2015 mit US-Präsident Barack Obama, Frankreichs Präsident François Hollande, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und anderen Regierungschefs wirft seine Schatten voraus. Ob Russlands Präsident Wladimir Putin kommt, ist offen. Wegen seiner Haltung in der Ukraine-Krise ist das Land derzeit aus dem Kreis der führenden Industrienationen ausgeschlossen, sind die G8 nur G7. Keine G8 mehr: Sieben Industriemächte beraten künftig ohne Russland

    "Null Toleranz" gegenüber Gewalttätern

    Ob mit oder ohne Putin, für Bayerns Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) gilt: "Das Sicherheitskonzept unserer Polizei für den Gipfel wird die bewährte bayerische Linie der Null-Toleranz gegenüber Gewalttätern verfolgen." Die engste Mitarbeiterin von Ministerpräsident Horst Seehofer (dpa.

    Mögliche Randalierer sind auch Krüns Bürgermeister Thomas Schwarzenberger (CSU) ein Dorn im Auge: "Wir haben großes Vertrauen in die Polizei, dass sie uns und unsere schöne Landschaft schützt." Zwar soll es um den idyllisch und fast versteckt gelegenen Tagungsort keinen Zaun geben wie beim Gipfel 2007 im Ostseebad Heiligendamm. Dennoch dürften Absperrungen unumgänglich sei - Schwarzenberger spricht von "temporären Einrichtungen". Linksextreme mobilisieren gegen G8-Gipfel in Elmau

    Seehofer verspricht G8-Gipfel im Einklang mit Natur

    Der Bürgermeister nimmt Seehofer beim Wort, der bei einem Besuch der Gemeinde kürzlich versprochen hatte, den G8-Gipfel im Einklang mit der Natur abzuhalten. "Wir lassen nicht zu, dass wegen zwei Tagen alles umgekrempelt wird", sagt Schwarzenberger. "Wir leben vom Tourismus, und unser Kapital ist die Landschaft."

    Schließlich soll die Region von dem Mega-Ereignis keine Nachteile haben - im Gegenteil. Schloss Elmau wird gerade an die Wasser- und Abwasserversorgung angeschlossen, der Bahnhof im Ortsteil Klais modernisiert.

    Run auf die Gästebetten: Polizei und Presse buchten ganze Hotels

    Sofort nach Bekanntwerden des G8-Tagungsortes begann der Run auf die Gästebetten. Am schnellsten war die Polizei, die Hotels komplett buchte. Auch Bundeskriminalamt und Bundespresseamt sicherten sich Kontingente. Vom G8-Gipfel in Heiligendamm berichteten immerhin 5000 Journalisten aus 73 Ländern, 17.000 Polizisten sorgten für die Sicherheit. Zudem fällt das Treffen in die Pfingstferien, die auch Touristen zu einem Trip in die Region nutzen dürften.

    Während die Delegationen der G8-Chefs möglichst nahe von Schloss Elmau logieren wollen, stürzten sich die Journalisten auf die knapp 10.000 Gästebetten von Garmisch-Partenkirchen. Höchstwahrscheinlich wird das internationale Pressezentrum im Olympia-Eisstadion sein.

    Bergblick für Obama, Merkel & Co.

    Schlossherr Dietmar Müller-Elmau muss sich nur um die illustren Gäste sorgen: Obama, Merkel & Co. Sein Luxushotel ist in den Gipfel-Tagen komplett für die Spitzenpolitiker reserviert. Das 100 Jahre alte, nach einem Großbrand 2005 wiedererrichtete Haus verfügt über mehrere gleichgroße Suiten. Müller-Elmau weiß: "Ich kann auf jeden Fall alle Staats- und Regierungschefs so unterbringen, dass sich keiner benachteiligt fühlen muss." Und den Bergblick gibt's dazu. Paul Winterer, dpa

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