Heiligendamm (AZ) - Die Sicherheitsvorkehrungen, die der Staat für den G8-Gipfel in Heiligendamm trifft, zeigen nun auch in Bayern Wirkung. 1200 Bereitschaftspolizisten aus Königsbrunn sind bereits vor Ort am Ostseebad und seit Freitag hat die bayerische Polizei wieder mit Grenzkontrollen begonnen.
Bis zum 9. Juni finden an den deutschen Schengen-Grenzen vorübergehend wieder Kontrollen statt, um gewaltbereite Demonstranten vor der Einreise abzufangen. Bei Kontrollen an der österreichischen Grenze, unter anderem in Kiefersfelden, am Walserberg (Autobahn Salzburg) und am Grenzübergang Scharnitz/Mittenwald stoppten Polizisten Fahrzeuge und kontrollierten Insassen. Außerdem wurden auch alle Flüge innerhalb der Schengen-Grenzen überprüft. Alleine in Oberbayern waren am Freitag dafür rund 150 Beamte im Einsatz.
Aber auch die Grenzen in Richtung Norden werden kontrolliert. Die Polizei in Schleswig-Holstein überprüft zur Zeit die Landgrenze zu Dänemark, die Seegrenzen und die Flughäfen. Auffälligkeiten habe es bisher noch keine gegeben, berichtet der Sprecher des Bundespolizeiamtes Flensburg.
Das Schengener Abkommen wurde 1985 abgeschlossen. Die ersten Schengen-Länder waren Deutschland, Frankreich und die Benelux-Länder. Das Abkommen führte zum Wegfall der Grenzkontrollen zwischen den beteiligten Ländern. Mittlerweile gibt es zwischen 13 Ländern der Europäischen Union (EU) sowie Norwegen und Island keine Grenzkontrollen mehr. Bis 2009 soll die Freizügigkeit beim Reisen auf die meisten EU-Länder ausgedehnt werden.
Zu besonderen Ereignissen mit erhöhten Sicherheitsanforderungen können die Länder aber die Grenzkontrollen vorübergehend wieder aufnehmen. Zuletzt war dies in Deutschland zur Fußball Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr der Fall. Vielen ausländischen Hooligans wurde so 2006 die Anreise zur WM verwehrt.