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G7-Gipfel 2015: G7-Gipfel 2015 auf Schloss Elmau: Alle Infos zum Großereignis

G7-Gipfel 2015

G7-Gipfel 2015 auf Schloss Elmau: Alle Infos zum Großereignis

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    Hier kommen die Mächtigsten der Welt zusammen: Der G7 Gipfel 2015 findet im Juni auf Schloss Elmau statt.
    Hier kommen die Mächtigsten der Welt zusammen: Der G7 Gipfel 2015 findet im Juni auf Schloss Elmau statt. Foto: Claudia Schuh (dpa)

    Bayern ist in diesem Jahr Treffpunkt für die internationale Politik-Prominenz. Zum G7-Gipfel  2015 am 7. und 8. Juni auf Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen kommen die Regierungschefs der sieben einflussreichsten Industrienationen. Doch was ist der G7-Gipfel eigentlich genau, um welche Themen geht es und warum gibt es Protest dagegen? Wir liefern die Antworten.

    Was hat es mit der G7 auf sich?

    Die Gruppe der mächtigsten Industrienationen der Welt hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1975 stark gewandelt. Anfang schlossen sich noch sechs Staaten zusammen, um vor allem wegen der ersten großen Ölkrise die Finanzpolitik abzustimmen. Mittlerweile diskutiert die Gruppe viel mehr internationale Themen - von der Wirtschaft über Umweltschutz bis zur Sicherheitspolitik. Die Zahl der Mitglieder hat sich mehrmals geändert. Mit dem Ausschluss von Russland wegen der Ukraine-Krise im Jahr 2014 ist aus der G8 wieder die Gruppe der Sieben geworden.

    Wer kommt zum G7-Gipfel 2015 auf Schloss Elmau?

    Es haben sich die Regierungschefs aller sieben Mitglieder angekündigt. Das sind die Staaten und Regierungschefs im Überblick:

    • Deutschland: Bundeskanzlerin Angela Merkel
    • Frankreich: Präsident François Hollande
    • Großbritannien: Premierminister David Cameron
    • Italien: Ministerpräsident Matteo Renzi
    • Japan: Regierungschef Shinzo Abe
    • Kanada: Premierminister Stephen Harper
    • USA: Präsident Barack Obama

    G7-Gipfel 2015: 15.000 Polizisten im Einsatz

    Welche Themen diskutieren die Regierungschefs in diesem Jahr?

    Das ist die G7

    Die G7: Die Gruppe der Sieben ist ein Zusammenschluss der sieben einflussreichsten Industrienationen der Welt. Die Mitgliedsstaaten haben sich zusammengeschlossen, um sich politisch miteinander abzustimmen.

    Mitglieder: Zur G7 gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA.

    Gründung: Die Gruppe hat sich mit sechs Mitgliedern im Jahr 1975 gegründet. Anlass waren dringende wirtschaftliche Probleme, die Einzelstaaten überforderten.

    Themen: Mittlerweile diskutiert die Gruppe viele Themen. Dazu gehören Sicherheit, Bildung, Wirtschaft, Umwelt oder Strafverfolgung.

    Zahl: Kanada wurde ein Jahr nach der Gründung siebtes Mitglied. Ab 1998 gehörte auch Russland dazu - bis die Gruppe das Land wegen der Krim-Krise 2014 wieder ausschloss und zum Format G7 zurückkehrte.

    Treffen: Jedes Jahr laden die Mitgliedsstaaten im Wechsel zu Treffen ein. Der G7-Gipfel 2015 mit allen Regierungschefs findet im Juni auf dem bayerischen Schloss Elmau statt.

    Kritik: Gegner werfen der G7 vor, nur eigene Interessen zu verfolgen und damit weltpolitisch für Ungerechtigkeit oder gar Krisen zu sorgen.

    Auf der Tagesordnung stehen sehr viele Themen, wobei sich die Mitgliedsstaaten auf einige Schwerpunkte verständigt haben. Das sind unter anderem die Sicherstellung der Energieversorgung, der Umweltschutz der Meere, die Stärkung von Frauen im Beruf und der Kampf gegen widerstandsfähige Krankheiten wie Ebola.

    Warum findet der Gipfel auf Schloss Elmau statt?

    Die verschiedenen Mitgliedsstaaten laden in jedem Jahr abwechselnd zu dem Gipfel ein. Nach 1978, 1985, 1992, 1999 und 2007 ist Deutschland nun wieder als Gastgeber an der Reihe. Das etwa hundert Kilometer südlich von München liegende Schloss Elmau wurde wohl aus zwei Gründen ausgewählt. Zum einen handelt es sich um ein Luxus-Hotel, in dem sich die hochrangigen Gäste angemessen unterbringen lassen. Zum anderen liegt es recht ablegen und lässt sich so gut von der Öffentlichkeit abriegeln.

    Wie viele Polizisten werden den Gipfel schützen?

    Das ist Schloss Elmau

    Im Schloss Elmau findet der diesjährige G7-Gipfel statt. Vom 7.-8. Juni 2015 treffen sich die mächtigen Staats-und Regierungschefs in dem Schloss bei Garmisch.

    Das Schloss wurde in den Jahren von 1914 bis 1916 erbaut und steht heute unter Denkmalschutz.

    Schloss Elmau liegt auf 1008 Meter Höhe am Fuße des Wettersteinkamms in Oberbayern.

    In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Schloss von der Wehrmacht als Fronterholungsheim genutzt. Später beschlagnahmte es die US-Armee.

    Ab 1951 wurde das Schloss vom bayerischen Staat gepachtet und als Hotel betrieben. Hier zählten große Persönlichkeiten wie Johannes Rau und Loriot zu den Stammgästen.

    1997 wurde Schloss Elmau renoviert und als luxuriöses Spa-Hotel wieder eröffnet.

    Auf Schloss-Elmau finden jährlich mehr als zweihundert musikalische Veranstaltungen von klassischer Musik bis Jazz statt.

    Im Hinblick auf den G7-Gipfel im Juni werden zahlreiche Vorbereitungen getroffen. Straßen werden asphaltiert, Hubschrauberlandeplätze angelegt und ein Breitbild-Internetzugang geschaffen.

    Während des G7-Gipfels wird ein weiträumiger Sicherheitsbereich um das Schloss eingerichtet, weil das Landratsamt mit Demonstrationen und gewalttätigen Ausschreitungen rechnet.

    Während die Bundesregierung als Veranstalter des G7-Gipfels auftritt, ist das Land Bayern für die Sicherheit verantwortlich. Mindestens 15.000 Polizisten sollen das Gebiet abriegeln - bei Bedarf auch mehr. Am 7. und 8. Juni ist es den Polizisten in ganz Bayern daher verboten, Urlaub zu nehmen. Bei ihrem Sicherheitskonzept sieht die Bundespolizei sogar vor, die Grenze nach Österreich vorübergehend zu schließen - darüber muss aber das Innenministerium noch entscheiden.

    Viel Kritik an dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau

    Was kostet der G7-Gipfel in Bayern?

    Bisher werden die Kosten auf etwa 211 Millionen Euro geschätzt. Die Bundesregierung hat angekündigt, über 81 Millionen zu übernehmen. Der Freistaat Bayern zahlt die restlichen 130 Millionen Euro. Allerdings wird nicht ausgeschlossen, dass die Kosten noch steigen könnten.

    Werden viele Gegner erwartet?

    Bundeskanzlerin Merkel empfängt im Juni auf Schloss Elmau unter anderem US-Präsident Barack Obama zum G7-Gipfel.
    Bundeskanzlerin Merkel empfängt im Juni auf Schloss Elmau unter anderem US-Präsident Barack Obama zum G7-Gipfel. Foto: Archivbild, Michael Kappeler (dpa)

    Ja, die haben bisher alle Gipfel begleitet. Gegner kritisieren zum einen die hohen Kosten für das Treffen. Sie werfen den G7-Staaten aber auch eine Politik vor, die für Ungerechtigkeit und Kriege verantwortlich sei. Das Aktionsbündnis "Stop G7 Elmau" hat mehrere Demonstrationen angekündigt und rechnet mit Tausenden Teilnehmern. Probleme bereitet den Gegnern aber noch die Suche nach Grundstücken, auf denen sie Camps erreichten könnten. Angrenzende Gemeinden haben das bisher verweigert. Neben dem Aktionsbündnis kritisieren auch Umweltschützer den Gipfel auf Schloss Elmau.

    Warum sind Umweltschützer aufgebracht?

    Umweltschützer sind über die Wahl des Veranstaltungsorts empört, da Schloss Elmau von Naturschutzgebieten umgeben ist. Sie haben Angst um die Tier- und Pflanzenwelt. Arbeiter haben bereits die Straße zum Schloss ausgebaut, neue Wasserrohe sowie Internetkabel verlegt und einen Landeplatz für Hubschrauber errichtet. Die Umweltschützer befürchten auch, dass die seltenen Tiere in der Umgebung gestört werden - vor allem wenn Tausende Polizisten und Demonstranten aufeinandertreffen. Die Staatsregierung hat angekündigt, die Störungen möglichst klein zu halten und die Flächen nach dem G7-Gipfel 2015 zu renaturieren.

    Was sagen Befürworter des Gipfels in Bayern?

    Befürworter wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann von der CSU betonen, dass die Region um Schloss Elmau von dem Gipfel profitiere. Er weist darauf hin, dass die gesamte Infrastruktur in der Umgebung ausgebaut und beispielsweise das Mobilfunknetz erneuert werde. Die angrenzenden Gemeinden erhalten für Sanierungen Zuschüsse in Millionenhöhe. Das soll langfristig auch den Tourismus in dieser Region stärken. AZ

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