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G7-Gipfel 2015 Elmau: Experten glauben, dass Region von G7-Gipfel profitieren kann

G7-Gipfel 2015 Elmau

Experten glauben, dass Region von G7-Gipfel profitieren kann

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    Der G7-Gipfel auf Schloss Elmau steht kurz bevor.
    Der G7-Gipfel auf Schloss Elmau steht kurz bevor. Foto: Ulrich Wagner

    Eines ist jetzt schon sicher: Den Menschen, die sich in ihrem beschaulichen Werdenfelser Land wohl fühlen, wird etwas Einmaliges beschert. Nie mehr dürften so viele Sicherheitskräfte, Globalisierungsgegner und Journalisten dort zusammenkommen. Zehntausende Menschen aus aller Welt und mit höchst unterschiedlichen Interessen strömen anlässlich des Gipfeltreffens in das oberbayerische Idyll.

    Wenn man als Einheimischer das alles aushalten muss, kurbelt der Gipfel dann wenigstens den Tourismus in der Region an, auch wenn die mächtigen Politiker der G7-Staaten schon längst wieder enteilt sind? „Man muss abwarten, was die Gipfeltage bringen und welche Bilder von Elmau aus in die Welt gesendet werden“, sagt Jens Huwald, Geschäftsführer der Vermarktungsgesellschaft Bayern Tourismus.

    Während des Gipfels liegt Aufmerksamkeit aus aller Welt auf Elmau

    Das ist die G7

    Die G7: Die Gruppe der Sieben ist ein Zusammenschluss der sieben einflussreichsten Industrienationen der Welt. Die Mitgliedsstaaten haben sich zusammengeschlossen, um sich politisch miteinander abzustimmen.

    Mitglieder: Zur G7 gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA.

    Gründung: Die Gruppe hat sich mit sechs Mitgliedern im Jahr 1975 gegründet. Anlass waren dringende wirtschaftliche Probleme, die Einzelstaaten überforderten.

    Themen: Mittlerweile diskutiert die Gruppe viele Themen. Dazu gehören Sicherheit, Bildung, Wirtschaft, Umwelt oder Strafverfolgung.

    Zahl: Kanada wurde ein Jahr nach der Gründung siebtes Mitglied. Ab 1998 gehörte auch Russland dazu - bis die Gruppe das Land wegen der Krim-Krise 2014 wieder ausschloss und zum Format G7 zurückkehrte.

    Treffen: Jedes Jahr laden die Mitgliedsstaaten im Wechsel zu Treffen ein. Der G7-Gipfel 2015 mit allen Regierungschefs findet im Juni auf dem bayerischen Schloss Elmau statt.

    Kritik: Gegner werfen der G7 vor, nur eigene Interessen zu verfolgen und damit weltpolitisch für Ungerechtigkeit oder gar Krisen zu sorgen.

    Grundsätzlich könne man auf Elmau die Werte anwenden, die mit der „Marke Bayern“ verbunden würden: Authentizität, Brauchtum, Natur, Gastfreundschaft. „Die Menschen werden zwar nicht wegen eines Treffens von Spitzenpolitikern nach Garmisch oder Elmau kommen. Aber der Gipfel lenkt weltweit die Aufmerksamkeit auf diesen Flecken. G7 ist also Mittel zum Zweck, auch wenn der Tourismus nur ein kleiner Aspekt in der gesamten Gipfelkommunikation ist.“

    Schon jetzt werden Huwald zufolge in Bayern 85 Millionen Übernachtungen pro Jahr gezählt. Jede fünfte Übernachtung in Deutschland fällt auf den Freistaat. Aber „Luft nach oben ist noch da“. In Oberbayern sieht der Fachmann ohnehin eine „Bündelung der Ikonen des Tourismus“. Das führe „zu Begehrlichkeiten“. Motto: Da muss ich hin. Deshalb lasse sich auch diese „starke Position“ noch weiter ausbauen.

    Das ist Schloss Elmau

    Im Schloss Elmau findet der diesjährige G7-Gipfel statt. Vom 7.-8. Juni 2015 treffen sich die mächtigen Staats-und Regierungschefs in dem Schloss bei Garmisch.

    Das Schloss wurde in den Jahren von 1914 bis 1916 erbaut und steht heute unter Denkmalschutz.

    Schloss Elmau liegt auf 1008 Meter Höhe am Fuße des Wettersteinkamms in Oberbayern.

    In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Schloss von der Wehrmacht als Fronterholungsheim genutzt. Später beschlagnahmte es die US-Armee.

    Ab 1951 wurde das Schloss vom bayerischen Staat gepachtet und als Hotel betrieben. Hier zählten große Persönlichkeiten wie Johannes Rau und Loriot zu den Stammgästen.

    1997 wurde Schloss Elmau renoviert und als luxuriöses Spa-Hotel wieder eröffnet.

    Auf Schloss-Elmau finden jährlich mehr als zweihundert musikalische Veranstaltungen von klassischer Musik bis Jazz statt.

    Im Hinblick auf den G7-Gipfel im Juni werden zahlreiche Vorbereitungen getroffen. Straßen werden asphaltiert, Hubschrauberlandeplätze angelegt und ein Breitbild-Internetzugang geschaffen.

    Während des G7-Gipfels wird ein weiträumiger Sicherheitsbereich um das Schloss eingerichtet, weil das Landratsamt mit Demonstrationen und gewalttätigen Ausschreitungen rechnet.

    Wenn allerdings gewalttätige Demonstranten und eine wehrhafte Staatsmacht das Bild vom Gipfel prägten, werde es schwierig, noch Platz für eine andere Botschaft zu haben.

    Heiligendamm profitiert noch heute von dem Treffen - nur das Tagungshotel ging pleite

    Thorsten Semrau muss nicht in die Zukunft blicken, um positive Effekte zu erkennen. Er ist Bürgermeister von Bad Doberan in Mecklenburg-Vorpommern. In Heiligendamm, einem Stadtteil Bad Doberans, trafen sich 2007 die Vertreter der wichtigsten Industrienationen. 20 Millionen Euro wurden seinerzeit in die Verbesserung der Infrastruktur (Straßen, Radwege, Parkplätze) gesteckt. „Davon profitieren wir noch heute“, sagt der Bürgermeister.

    Die Übernachtungszahlen hätten sich stetig nach oben entwickelt – von 250.000 Übernachtungen im Jahr 2005 auf 340.000 im vergangenen Jahr. Auch die Händler hätten bereits während des Gipfels gute Geschäfte gemacht.

    Nur das Tagungshotel ging 2012 pleite, „was nichts mit dem Gipfel zu tun hatte“. Inzwischen hat es ein Steuerberater gekauft – und es läuft wieder: 400 Arbeitsplätze sind damit gesichert.

    Hier geht es zu unserem News-Blog zum G7-Gipfel auf Schloss Elmau

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