Wenn Franz Maget (SPD), der auch Vizepräsident des TSV 1860 München ist, Innenminister Joachim Herrmann (CSU) aus Erlangen vor einer Fahne des FC Bayern auf die Schulter klopft, dann muss es um etwas Ernstes gehen.
Herrmann: Fußball an sich ist kein Problem
Gestern ging es um nichts Geringeres als um die Sicherheit in bayerischen und deutschen Fußballstadien. Herrmann traf die Vertreter der sieben bayerischen Vereine der ersten und zweiten Liga und der zugehörigen Städte und Verbände. Der Innenminister betonte: „Es gibt keinerlei Anlass, den Fußball an sich zu problematisieren.“ Die Gesprächsteilnehmer wollen enger zusammenarbeiten. Sie einigten sich darauf, Pyrotechnik gänzlich aus den Stadien zu verbannen. Zudem müssten genügend qualifizierte Sicherheits- und Ordnungskräfte eingesetzt und die Einlasskontrollen verschärft werden.
Wahrung der Sicherheit ureigene Aufgabe der Polizei
Das Innenministerium sieht keine Rechtsgrundlage, um die Vereine auch finanziell für Polizeieinsätze in die Verantwortung zu nehmen. Die Wahrung der Sicherheit im öffentlichen Raum und damit auch rund um die Stadien sei ureigene Aufgabe der
Gewerkschaft fordert mehr szenekundige Beamte
Harald Schneider, sicherheitspolitischer Sprecher der SPD und Ehrenvorsitzender der GdP, bezeichnete dies gegenüber unserer Zeitung als „Unfug“. Die Vereine hätten durch die TV-Rechte Mehreinnahmen von etwa 680 Millionen Euro pro Jahr und könnten sich damit beteiligen. „Gewalt findet in erster Linie auf den An- und Abreisewegen statt, nicht im Stadion“, sagte Schneider. Man brauche mehr szenekundige Beamte in den Fußballklubs und Fanprojekte bis in die unteren Ligen. Hier habe das Innenministerium schon 2007 Unterstützung versprochen, passiert sei bislang aber wenig.