Das sagte ein Polizeisprecher am Montag. Von seinen verletzten Mitbrüdern konnten die ersten inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen werden. Ob sie bereits ins Kloster zurückkehren konnten, war nicht bekannt. Im Wohnbereich des vermutlich ältesten Franziskanermönchs Deutschlands war am frühen Sonntagmorgen Feuer ausgebrochen.
Der 100-Jährige wurde mit lebensgefährlichen Brandverletzungen in die Unfallklinik Murnau geflogen. Alle anderen Ordensbrüder erlitten Rauchvergiftungen, fünf von ihnen mussten stationär behandelt werden.
100 Jahre alter Mönch stirbt bei Brand
Nach wie vor rätseln die Ermittler über die Brandursache. Brandstiftung schlossen sie aus. Vielmehr erhärteten sich Hinweise, dass das Feuer in Zusammenhang mit einer Nachttischlampe stehe. Diese werde nun beim Landeskriminalamt untersucht.
Franziskaner sind ein Teil von Füssen
Den Schaden am historischen Klostergebäude bezifferte die Polizei mit rund 100.000 Euro. Jedoch seien auch kunsthistorische Gegenstände wie Gemälde und Ikonen beschädigt worden, so dass der Gesamtschaden deutlich höher sein dürfte. "Das wird sicher noch etwas dauern, bis die gesamte Schadenhöhe ermittelt ist", so Christian Owsinski.
Rund 170 Einsatzkräfte waren vor Ort. Sie konnten drei Mönche über Feuerwehrleitern retten und verhindern, dass sich die Flammen ausbreiteten. Ein Feuerwehrmann und eine Polizistin wurden leicht verletzt. Am Vormittag war der Brand gelöscht. Das Kloster liegt am Rande der Füssener Altstadt, was die Löscharbeiten laut Polizei zusätzlich erschwerte.Brand im Franziskanerkloster in Füssen
"Er ist der älteste Franziskaner in ganz Deutschland. Schlimm, dass ihm das passieren musste", sagt eine 81-jährige Anwohnerin über den hochbetagten Schwerverletzten. Sie habe den Pater, der seit längerem nicht mehr eigenständig laufen könne, eine Zeit lang betreut und kenne ihn gut. Wie das Feuer in seinem Zimmer ausbrechen konnte, ist ihr ein Rätsel. "Er hat nicht geraucht."
Wertvolle Gemälde beschädigt in Füssen
Die Franziskaner sind trotz der dicken Klostermauern in das Leben der Stadt eingebunden und bei der Bevölkerung sehr beliebt, erzählen Kirchgänger. "Die sind ein Teil von Füssen. Man kennt jeden mit Namen und trifft sie oft in der Stadt", sagt einer von ihnen.
Das Kloster wurde nach Angaben des Ordens 1628 auf Wunsch Füssener Bürger errichtet. 1836 wurde der Konvent in die bayerische Franziskanerprovinz aufgenommen. 1979 übernahm die Diözese Augsburg das Eigentumsrecht und renovierte Kloster und Kirche. Heute ist der Konvent den Angaben zufolge wegen seiner baulichen Beschaffenheit ein bevorzugter Lebensort für ältere Mitbrüder, die dort ihren Lebensabend verbringen. nos/dpa