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Fürstenfeldbruck: Krankheit breitet sich in Asylbewerberunterkunft aus

Fürstenfeldbruck

Krankheit breitet sich in Asylbewerberunterkunft aus

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    Krankheit breitet sich in Asylbewerberunterkunft aus
    Krankheit breitet sich in Asylbewerberunterkunft aus

    In Fürstenfeldbruck ist in der Asylbewerberunterkunft am Fliegerhorst eine Krankheit ausgebrochen. Wie Dr. Rudolf Summer, verantwortlicher Arzt im Gesundheitsamt von

    Symptome treten zunächst bei Kindern auf

    Laut Summer traten die Symptome zunächst in der Nacht zum Dienstag bei zwei Kindern auf. Daher fuhr eine Kinderärztin zum Fliegerhorst. Bald darauf stellte sich jedoch heraus, dass deutlich mehr Patienten erkrankt waren. Darum rückten mehrere Rettungswagen zu der Flüchtlingsunterkunft aus. Später kamen dann noch zwei Notärzte hinzu.

    Die Unterkunft wird von der Regierung in Oberbayern betrieben. Nach Angaben von Pressesprecher Florian Schlämmer mussten fünf der Bewohner ins Krankenhaus gebracht werden. Die anderen wurden vor Ort behandelt. In der Nacht trennten die Ärzte die Gesunden von den Kranken. Da Menschen, die unter Brechdurchfall leiden, viel Flüssigkeit verlieren, bekamen mehrere Patienten Infusionen.

    Vermutlich stecken Noroviren hinter der Erkrankung

    Summer vermutet, dass Noroviren für die Krankheit verantwortlich sein könnten. "Das kommt häufiger vor", sagt der Arzt. Ähnliche Fälle gebe es öfters bei Schulklassen oder in Altersheimen. "Für einen normalen Erwachsenen ist das kein Problem", sagt er. Für Kinder und ältere Menschen sei die Krankheit aber gefährlich. Die Viren werden über mehrere Wege verbreitet. Wenn ein Infizierter sich erbricht, können sie über die Luft übertragen werden. Auch über die Toilette, die ein Erkrankter benutzt hat, ist eine Ansteckung möglich. Zudem werden die Keime im Essen übertragen.

    Regierungssprecher Schlämmer betont: "Bei der Erkrankung handelt es sich nicht um eine mitgebrachte Krankheit aus dem Herkunftsland." Grundsätzlich werden alle Asylbewerber, die nach Fürstenfeldbruck kommen, zuvor in der Anlaufstelle in München medizinisch untersucht. Die zurzeit in Afrika grassierende Epidemie Ebola sei natürlich auch bei der Behörde ein Thema. Grundsätzlich sei es aber nahezu ausgeschlossen, dass ein Flüchtling den Virus nach Deutschland einschleppe. Das habe einen traurigen Grund. "Ein Asylbewerber würde auf dem Landweg die Flucht nicht überleben." Im vorliegenden Fall sprechen laut Schlämmer jedenfalls alle Symptome für einen Norovirus.

    Noch ist unklar, wie die Krankheit in der Unterkunft ausgebrochen ist. Es wird vermutet, dass eventuell ein Kind bereits erkrankt war und andere junge Bewohner angesteckt hat. Sicher ist das aber nicht.

    Patienten müssen sich nicht mehr übergeben

    Nach Angaben von Dr. Summer müssen sich die Patienten in der Unterkunft seit dem Vormittag nicht mehr übergeben. Daher sind nun wieder alle Personen in einem Raum. Vor allem die erkrankten Kinder wollten wohl zurück zu ihren Eltern. Laut Summer müssen aber alle Patienten weiterhin andere Toiletten benutzen als die gesunden Bewohner.

    Summer sagt, dass durchaus noch weitere Asylbewerber erkranken könnten. Laut Regierungssprecher Schlämmer soll daher nun eine "medizinische Anlaufstelle" in der Unterkunft geschaffen werden, die vom Bayerischen Roten Kreuz betrieben wird. Dort soll medizinisches Personal den Bewohnern helfen und sie beraten, bis sich die Situation wieder beruhigt hat.

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