Der katholische Lehrer- und Pädagogenverband KEG Bayern hat das Übertrittsverfahren von der Grundschule in weiterführende Schulen im Freistaat kritisiert. KEG-Landesvorsitzende Ursula Lay forderte deshalb Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) auf, das Verfahren kritisch zu hinterfragen und den Notenschnitt nicht als verbindlichen Maßstab für die weitere Schullaufbahn heranzuziehen.
Für etliche Viertklässler sei die Note 3 eine Katastrophe, sagte Lay: "Sie brechen in Tränen aus, weil sie unbedingt den Schnitt für den Übertritt schaffen wollen." Eine Gymnasialempfehlung erhalten bayerische Schüler nur bis zu einem Notenschnitt von 2,33 in den drei Hauptfächern.
Lay forderte eine Reform des Übertrittsverfahrens - weg von Noten hin zu einer Empfehlung der Grundschullehrkräfte: "Wir befürworten eine intensive Beratung und gemeinsame Gespräche zur Schullaufbahn des Kindes." Strebten Kinder und Eltern nach den KEG-Reformplänen eine Schulart an, für die sie keine Empfehlung der Lehrkraft erhalten, müsse die weiterführende Schule über die Aufnahme des Kindes entscheiden, erläuterte die Verbandsvorsitzende: "Das Wohl des einzelnen Kindes mit seinen Begabungen und Fähigkeiten muss immer im Fokus stehen." In Bayern erhalten die Viertklässler in der Woche nach den Osterferien die Übertrittszeugnisse, dieses Mal am 2. Mai. (KNA)