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Freizeit: Picknick-Hype in Schwaben: Auf die Decke, fertig, los!

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Picknick-Hype in Schwaben: Auf die Decke, fertig, los!

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    Picknick? Für Heidi Lechner (links) und ihre Freunde ist das jedes Mal ein großes Vergnügen. Sie treffen sich regelmäßig im Wittelsbacher Park in Augsburg.
    Picknick? Für Heidi Lechner (links) und ihre Freunde ist das jedes Mal ein großes Vergnügen. Sie treffen sich regelmäßig im Wittelsbacher Park in Augsburg. Foto: Ulrich Wagner

    Kaffee? Ja, Kaffee muss sein! Erst recht um diese Uhrzeit, erst recht an einem Tag wie diesem, wo man Zeit für ein ausgiebiges Frühstück mit Freunden hat. Also fragt Heidi in die Runde: „Mag noch jemand Kaffee?“ Raphael nickt und hält ihr seinen Plastikbecher entgegen. Edith will auch Kaffee, aber in der Campingtasse. Wiltrud hat selbst Kaffee dabei, außerdem Brezen, Apfeltaschen und Croissants. So, wie jeder etwas mitgebracht hat.

    Picknick im Park: Warum Frühstück im Grünen so viele Fans hat

    Der eine bringt Trauben, die andere Melone, und noch eine Freundin einen Tomaten-Mozzarella-Salat mit: So funktioniert ein Picknick im Park.
    Der eine bringt Trauben, die andere Melone, und noch eine Freundin einen Tomaten-Mozzarella-Salat mit: So funktioniert ein Picknick im Park. Foto: Ulrich Wagner

    Das, was auf der blauen Picknickdecke angerichtet ist, gleicht einer riesigen Tafel: Raphael hat Zitronenkuchen gebacken, Antje Nektarinen und Karotten dabei. Von Heidi sind Melonen, Trauben und Tomate-Mozzarella, Wurst und Käse, Butter und Baguette. Dann warten alle darauf, dass irgendjemand anfängt. Und auf das Mückenspray, das Raphael gerade noch von zu Hause geholt hat.

    Leni, die Fünfjährige, schnappt sich einen Keks, Cornel ein Stück Kuchen. Raphael schmiert Butter auf eine Breze. Und Jenny erzählt, woraus die weißen Würfel bestehen, die sie selbst gemacht hat – eine Spezialität aus ihrer Heimat Myanmar. Es sind Freunde, Kollegen, frühere Mitbewohner, die sich hier, im Wittelsbacher Park in Augsburg, zum Picknick treffen. „Alle zwei bis drei Wochen sind wir hier“, sagt Heidi. Aber warum Frühstück im Park und nicht in der Wohnung? Warum auf der Decke statt im Café?

    Heidi Lechner muss nicht lange überlegen. Weil es doch so viele Gründe gibt, die für ein Picknick sprechen. „Ich habe gerne Leute um mich“, sagt die 33-Jährige. „Und das ist doch hier eine angenehme Form, ein gemeinschaftliches Erlebnis.“ Drinnen, in der Wohnung, gehen irgendwann die Stühle aus, oder den Kindern wird es langweilig. Hier, im Schatten der Bäume, können sie spielen, die Erwachsenen kommen und gehen, wie sie wollen, es kann jeder essen, was er mag. Heidi greift nach dem Käse. „Wer möchte? Ich schmeiß eine Runde…“

    Ja, vielleicht gibt es jetzt, in diesen Tagen, tatsächlich keine schönere Vorstellung, als den Picknickkorb aufs Rad zu schnallen, ins Grüne zu fahren, auf einer Wiese eine Decke auszubreiten, zusammen mit all den kleinen Köstlichkeiten, die man dabei hat? Sich danach auszustrecken, die Wolken am Himmel zu beobachten? Hat das nicht etwas von Leichtigkeit, von Unbeschwertheit, davon, was man sich unter einem entspannten Sommertag vorstellt?

    Wunschvorstellung und Realität: Ist das Picknicken wirklich so schön?

    Karin Herwanger, die ein paar Meter weiter sitzt, hat heute einfach eine Kanne Kaffee in den Korb gepackt, dazu noch den Rest vom Frühstück und die Augsburger Allgemeine. Jetzt liegt sie auf der Decke, versunken in ihre Lektüre. Ihr Mann Armin macht ein Nickerchen, Tochter Hanna hat es sich mit einem Buch in der Hängematte bequem gemacht. Manchmal, sagt Armin Herwanger, nachdem er sich gestreckt hat, spannen sie auch ihre Slackline zwischen den Bäumen. Oder sie sitzen da und beobachten die Menschen im Park.

    Wo das Picknick seine Anfänge hat

    Wer hat das Picknick erfunden? Die Engländer? Oder doch die Franzosen? Der Begriff „pique-nique“ jedenfalls tauchte erstmals 1649 in Paris auf und bedeutete damals so viel wie „eine Kleinigkeit aufpicken“. Gemeint war, sich die Kosten einer Einladung in einem Salon zu teilen.

    Mit der Erfindung des Picknickkorbs im England des 18. Jahrhunderts wurde das Mahl im Freien zum gesellschaftlichen Ereignis. In anderen Kulturkreisen aber gibt es das Picknick schon deutlich länger. In Japan geht die Tradition bis ins 8. Jahrhundert zurück. Auch die alten Griechen und Römer schätzten es, in gemütlicher Runde zusammenzusitzen und am Boden zu essen.

    Bekannte Picknicks In Großbritannien gibt es das prunkvolle Picknick während der königlichen Ruder-Regatta in Henley oder beim berühmten Pferderennen von Ascot. Beim Opernfestival in Glyndebourne wird in Abendgarderobe und mit Champagner gepicknickt. Von Frankreich aus wurden die stilvollen „Diner en blanc“ oder „White Dinners“ bekannt, die es heute auch in vielen deutschen Großstädten gibt.

    Die Ausstellung „Picknick-Zeit“ im Frankfurter Museum für Angewandte Kunst befasst sich noch bis 17. September mit der Kulturgeschichte des Essens im Freien. Es ist die erste große Ausstellung zum Thema. Gezeigt werden Picknick-Utensilien aus aller Welt – japanische Lack-Sets, edle Picknickkörbe aus Frankreich oder stapelbares Plastikgeschirr aus Deutschland.

    Aber ein Picknick – so mit allem drum und dran, mit Häppchen, Spießchen und süßen Leckereien? Karin und Armin Herwanger überlegen einen Moment lang an. „Vielleicht, wenn man irgendwohin fährt.“ Aber nicht hier, im Wittelsbacher Park, der ein paar Meter von der eigenen Wohnung entfernt liegt.

    Ein Picknickkorb gehört für Fans des Picknicken dazu. Er ist praktisch und eint alle wichtigen Utensilien.
    Ein Picknickkorb gehört für Fans des Picknicken dazu. Er ist praktisch und eint alle wichtigen Utensilien. Foto: Ulrich Wagner

    Gut möglich, dass die Sache mit dem Picknick auch gar nicht so idyllisch ist, wie man sich das ausmalt. Gut möglich, dass das alles eine verklärte Vorstellung ist, gespeist von Landlust-Heften, Rosamunde-Pilcher-Filmen und den ach so schönen Dingen, die es da zu kaufen gibt – Weidenkörbe mit festgeschnallten Steinguttellern, hübschen Weingläsern und passender Tischdecke. Dann legt man sich so ein Ding für das perfekte Picknick-Erlebnis zu – und lässt es doch im Keller. Weil allein der Korb so schwer ist, dass ihn keiner tragen will. Oder weil man, wenn man an den See radelt oder auf einen Berg steigt, seinen Proviant in den Rucksack packt.

    Ein Picknick ist doch etwas für Romantiker, für frisch Verliebte, für Studenten und Leute, die am liebsten im Park rumhängen. Mögen zumindest all jene sagen, denen das mit dem Essen am Boden zu unbequem ist, weil es ja nichts zum Anlehnen gibt, weil Ameisen über die Decke krabbeln und man sein Essen aus Tupperschüsseln fischen muss. Weil man doch daheim auf der Terrasse oder im Biergarten, viel gemütlicher sitzt. Charlotte Trümpler lacht, wenn sie so etwas hört. „Es gibt genug Leute, die nicht gerne Picknicken“, sagt die Historikerin. Bei der Schweizerin ist das anders. Während ihrer Jugend hat sie auf Berggipfeln gepicknickt. Und unlängst, zu ihrem 60., saß sie in einem Park, bei gutem Wein und mit weißen Tischdecken.

    Trümpler ist so etwas wie die Picknick-Fachfrau – zumindest, seit sie zum Thema eine Ausstellung konzeptioniert hat, die im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt läuft. Trümpler sagt, dass der Reiz des Picknicks nicht allein am Essen liegt. „Man geht an einen schönen, malerischen Ort, trifft sich mit Freunden, sitzt dort gemütlich zusammen, isst etwas Gutes.“ Und dass man auch einen Grill mitnehmen kann, Campingstühle oder Klapptische. Man kann tun und lassen, was man will. „Es ist viel lockerer als ein normales Essen“, sagt die Kuratorin. Vom „Recht zum Krümeln“ ist im Ausstellungskatalog gar die Rede.

    Die Zeiten, in denen das Picknick als spießig galt, sind vorbei, sagt Trümpler. „In den letzten Jahren hat sich das Picknick in Deutschland stark verbreitet. Es ist ein richtiger Hype“. Das führt sie zum einen auf den Einfluss der Einwandererfamilien zurück, von denen viele das Essen im Freien zelebrieren, aber auch darauf, dass die Jüngeren mehr Zeit in der Natur verbringen und mehr Wert auf gutes Essen legen. Und dann ist der wunderbare Duft von gegrilltem Fleisch, der sich an den Wochenenden von den Parks aus verbreitet und durch die Stadt zieht. Ja, in Berlin, wo man in manchen Parks sogar Picknickkörbe ausleihen kann, ja, auch an manchen Stellen in Augsburg. Aber in den Grünanlagen auf dem Land?

    Picknick-Hype in Stadt und Land: Wie Generationen auf der Wiese zusammenkommen

    Grillen von A bis Z

    Alufolie: Grillen mit Alufolie oder in Aluschalen ist bei vielen Grillfans verpöhnt, da geschmacklich das typische Raucharoma fehlt und optisch der typische Rostabdruck. Jedoch kann Alufolie sehr hilfreich sein, da das Grillgut saftiger bleibt und auch schonender gegart wird. Bei kleinem Grillgut wie Shrimps oder Cocktailtomaten kann eine Aluschale außerdem helfen, dass nichts durch den Rost flutscht.

    Barbecue: Bekannt ist der Begriff „Barbecue“ aus den USA, inzwischen hat er sich aber ebenfalls in Deutschland etabliert. Barbecue ist eine Grillmethode, bei der das Grillgut langsam bei niedriger Hitze im heißen Rauch gegart wird. Dabei entstehen tolle Raucharomen, die für den unverwechselbaren Geschmack sorgen.

    Direktes Grillen: Bei der direkten Grillmethode liegt das Grillgut auf dem Rost direkt über der heißen Kohle. Vor allem Steaks, Fischfilet oder Hähnchenbrust, aber auch Gemüse werden am besten so zubereitet. Durch das heiße braten entsteht eine leckere Kruste, während der Kern schön saftig bleibt.

    Einweggrill: Der Einweggrill ist gerade bei spontanen Grillaktionen beliebt, da mit nahezu keinem Aufwand lecker gegrillte Würstchen zubereiten kann. Das ist praktisch und vor allem fällt anschließend das lästige Säubern des Grillrostes weg. Jedoch ist vom Einweggrill abzuraten. Er schadet der Umwelt und die Kohlen reichen meist nicht mal aus, um ein saftiges Steak gar zu brutzeln.

    Feuerschale: Die feuerfesten Schalen spenden nicht nur Licht und Wärme, sie können auch zum Grill umfunktioniert werden. Stockbrot oder aufgespießte Marshmallows grillen sind immer ein Erlebnis und lassen nicht nur Kinderaugen strahlen.

    Garzeit: Für die Bestimmung der Garzeit gibt es keine feste Regel, da die Garzeit je nach Art des Grillguts und der Grilltemperatur variiert. Es gibt jedoch einen ganz einfachen Trick, mit dem Sie herausfinden können, ob das Fleisch well done, medium oder rare ist, ohne es anzuschneiden. Einfach Daumen und Zeigefinger zusammendrücken, wenn sich das Fleisch an der dicksten Stelle so weich wie der Daumenballen anfühlt, ist es noch rare. Bei Daumen und Mittelfinger medium und bei Daumen und kleinem Finger well done.

    Holzkohle: Viele Grillfans schwören auf das Rösten auf Holzkohle. Doch wie wird überhaupt der Grill mit Holzkohle angeschürt? Zunächst muss ein Häufchen aus Holzkohle in den Grill geschüttet werden, dieses wird mit flüssigem Grillanzünder beträufelt und anschließend angezündet. Nun solange warten, bis die Kohle gleichmäßig glüht und mit einer weißen Staubschicht überzogen ist. Dies kann mitunter schon 20-30 Min. dauern. Nun die Kohle nach Bedarf im Grill verteilen und das Steak auf den Rost legen.

    Indirektes Grillen: Die Methode des indirekten Grillens eignet sich vor allem für größere oder dickere Stücke Fleisch, wie ein ganzes Hähnchen oder auch Rippen. Die Kohle wird dabei nicht im kompletten Grill verteilt, sondern nur partiell, z.B. auf einer Seite. Das Grillgut wird anschließend bei geringer Temperatur und geschlossenem Deckel gegart. Die Garzeit kann hier mehrere Stunden betragen.

    Kräuter: Kräuter sind nicht nur gesund, sondern eignen sich auch hervorragend dazu, das Grillgut auf natürliche Weise zu verfeinern. Hier sollte am besten zu frischen Kräutern gegriffen werden, da getrocknete leicht verbrennen.

    Lagerfeuer: Für so manchen Naturliebhaber ist Grillen am Lagerfeuer das Größte. Das Grillgut kann entweder indirekt gegrillt werden, indem es eingewickelt neben die Glut gelegt wird, oder es wird auf einem Stock aufgespießt über der Flamme gegrillt. Vorsicht ist nur bei Mariniertem geboten, da giftige Stoffe entstehen können, wenn die Marinade in die Glut tropft.

    Marinade: Marinade schmeckt nicht nur lecker und verleiht Fleisch, Fisch oder Gemüse den würzigen Geschmack, sie sorgt gleichzeitig auch dafür, dass das Grillgut bei hohen Temperaturen nicht austrocknet oder anbrennt. Dazu das Produkt einfach in der Marinade wenden und je nach Größe und Dicke für einige Minuten bis mehrere Stunden einwirken lassen.

    Nährstoffe: Grillen ist eine schonende Methode der Nahrungszubereitung. Anders als beim Schmoren, Braten oder Kochen ist die Garzeit hier deutlich geringer, weshalb weniger Nährstoffveränderungen stattfinden.

    Obst grillen: Fruchtsorten mit festem Fruchtfleisch, wie z.B. Äpfel, Mangos oder Ananas. Das Obst vorher mit Butter oder Honig einpinseln und bei niedriger Temperatur weich grillen.

    Pizzastein: Mit einem Pizzastein gelingt es zu Hause auf dem Grill ganz einfach, eine leckere Pizza wie beim traditionellen Italiener zu zaubern. Den Pizzastein für ca. eine halbe Std. auf den heißen Grill legen, aufheizen und die Pizza darauf braten. Das Geheimnis ist, dass die Flüssigkeit in den Stein einzieht, weshalb der Boden so kross wird.

    Qualität: Damit das Fleisch auf dem Grill schön saftig bleibt und nicht austrocknet, sollte man auf gute Qualität achten. Am besten, man kauft das Produkt beim Metzger seines Vertrauens. Dieser kann beratend zur Seite stehen, welche Sorte sich zum Grillen besonders eignet. Auf das abgepackte und vormarinierte Fleisch vom Supermarkt sollte man unbedingt verzichten.

    Ruhezeit: Auch wenn es schwer fällt, sollte das Fleisch nicht direkt vom Grill auf den Teller. Besser sollten Steaks und Co. für wenige Minuten an einem warmen Ort ruhen, da sich so die Fleischfasern entspannen können und das Fleisch zarter wird.

    Säubern: Auch wenn es nervig ist: Nach dem Grillen muss der Grillrost wieder gesäubert werden. Am besten geht’s, wenn man den abgekühlten Rost mehrere Stunden mit nassem Zeitungspapier einwickelt oder diesen über Nacht ins nasse Gras legt. So weichen die Verkrustungen auf und lassen sich anschließend ganz leicht abwischen.

    Temperatur: Je nachdem was auf dem Grill zubereitet wird, muss der Grill auf unterschiedliche Temperaturen aufgeheizt werden. Während der Braten über Stunden hinweg bei ca. 100°C gegart wird, wird das Steak besser bei sehr hohen Temperaturen kurz angebraten.

    Ungesund: Grillen ist eine besonders nährstoffschonende Methode, Nahrung zuzubereiten. Jedoch gibt es einige Stolperfallen, die unbedingt vermieden werden sollten. Es sollte z.B. niemals Marinade oder Fleischsaft auf die Kohle tropfen, da sich hier krebserregende Stoffe bilden können. Also auch in keinem Fall Bier über das Fleisch am Grill gießen!

    Vegetarisch: Auf den Grill kommt längst nicht mehr nur Fleisch. Auch Gemüse kann wunderbar gegrillt werden und schmeckt bei der richtigen Zubereitung keinesfalls fad. Wichtig ist, dass das Gemüse mit ausreichend Öl eingepinselt und nicht zu heiß gegrillt wird, da es hitzeempfindlicher als Fleisch ist.

    Wintergrillen:Grillen macht nicht nur im Sommer Spaß. Der neueste Trend heißt Wintergrillen – also Grillen im Schnee bei eisigen Temperaturen. Dazu die Grillkohle am besten bereits im Spätsommer einkaufen, da die meisten Supermärkte die Grillkohle während der Winterzeit aus den Regalen räumen.

    Zange: Die Zange ist beim Grillen unbedingt notwendig. Womit sollte sonst das Fleisch aufgelegt, gewendet und vom Rost genommen werden? Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Grillzange mind. 40 cm lang ist und einen hitzefesten Griff hat. Unter keinen Umständen stattdessen eine Gabel benutzen, aus den Löchern tritt nämlich Fleischsaft aus und das Fleisch trocknet aus.

    Der Luitpoldhain in Lauingen wäre jedenfalls ein schöner Ort, wenn man draußen essen will. Unten fließt die Donau vorbei, hinten plätschert ein Bach, dazwischen, auf der Wiese, laden aus Paletten gezimmerte Liegestühle zum Verweilen ein. Cornelia Schmidt hat sich trotzdem für eine Parkbank entschieden, weil die näher am Spielplatz ist. Sie gibt ihrer Enkelin Romy noch ein Stück Kirschnudel. Das Mittagessen – Kartoffelbrei und Fischstäbchen – gibt es später daheim. Stattdessen ein Picknick, hier, im Gras? Wo Radfahrer vorbeikommen, junge Mütter ihren Kinderwagen über den Kiesweg schieben, andere mit ihrem Hund spazieren gehen? „Ich finde es herrlich hier“, sagt

    Einmal im Jahr wird der Luitpoldhain aber zum Picknick-Treff für Jung und Alt. Dann, wenn der Arbeitskreis „Lebenswertes Lauingen“ zum Donau-Picknick einlädt. 2015 ging es darum, die längste Klappstuhlmeile zusammenzubringen, im Jahr darauf wurde zum „White Dinner“ eingeladen, zu einem Essen ganz in Weiß, wie man es in Paris kennt und seit einigen Jahren auch in deutschen Großstädten. Tatsächlich aber hat der jährliche Picknick-Aufruf einen ernsten Hintergrund. „Wir wollen wieder mehr Bürger in den Park bringen“, erklärt Martina Lenzer, eine der Initiatorinnen.

    Weil Lauingen doch etwas habe, worauf andere Kommunen neidisch sein könnten – die Donau, die durch die Stadt fließt, und einen Park, der direkt daran grenzt. Nur einen Badestrand oder einen Steg in den Fluss, das sucht man vergeblich. Der Uferbereich ist größtenteils zugewachsen. „Der Zugang zum Wasser, das ist unser großes Projekt“, erklärt Lenzer. Unter anderem mit dem jährlichen Picknick will der Arbeitskreis für diese Idee werben.

    Im Siebentischwald in Augsburg gibt es keinen nennenswerten Zugang zum Wasser. Und doch zieht es an warmen Sommertagen viele in die grüne Lunge der Stadt, den großen Wald, der unweit des Zoos liegt. So wie die russische Familie mit den Zwillingen, die gerade den Grill anschürt. Der Opa müht sich mit einem Karton, das Feuer anzufachen, der Vater trinkt ein Bier, die Oma versucht zu erklären, woraus die Marinade besteht, in die sie die mächtigen Schweinefleischspieße eingelegt hat.

    Picknick? Für Heidi Lechner (links) und ihre Freunde ist das jedes Mal ein großes Vergnügen. Sie treffen sich regelmäßig im Wittelsbacher Park in Augsburg.
    Picknick? Für Heidi Lechner (links) und ihre Freunde ist das jedes Mal ein großes Vergnügen. Sie treffen sich regelmäßig im Wittelsbacher Park in Augsburg. Foto: Ulrich Wagner

    Ein paar Meter weiter packen Esther Eckart-Matthes und ihre Freundin Kaffee und Kekse in den Rucksack, falten die Decke zusammen. Es könnte bald regnen. Die beiden sind regelmäßig hier, eigentlich immer, wenn das Wetter gut ist und die Zeit ausreicht. „Das ist der schönste Ort in ganz Augsburg“, sagt Eckart-Matthes. Weil man so schnell hier ist und so wunderbar der Stadt entfliehen kann. Ihre Freundin meint: „Für mich ist es wie der Garten, den ich nicht habe.“

    Ein paar Kilometer weiter stadteinwärts sitzen Heidi Lechner und ihre Freunde noch an ihrem Picknick-Platz. Ob es der schönste in der Stadt ist? „Auf jeden Fall der, der für alle am besten erreichbar ist“, sagt

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