Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Freizeit: Königliches Radeln

Freizeit

Königliches Radeln

    • |

    Die Oberschenkel brennen, die Schweißperlen auf der Stirn rinnen und die Atmung geht deutlich schwerer. Es dauert einen kurzen Moment, bis der versprochene Erholungseffekt eintritt. Aber dann, wenn der Blick von dort oben, auf dieser kleinen Wiese, die dicht bedeckt von Kleeblättern ist, über das Kesseltal schweift, dann ist die Welt in Ordnung. Eine große Schar Stare zieht am Himmel vorbei. Der kühle Wind pfeift um die Ohren. Am Waldrand stehen zwei wunderschöne Rehe. Weiter unten ist ein Landwirt auf einem grünen Traktor mit weißem Dach zu erkennen. Wer den steilen Anstieg mit seinem Fahrrad – schiebend oder strampelnd – auf den Aussichtspunkt in Oberliezheim, ein 180-Seelen-Dorf im Landkreis Dillingen, geschafft hat, der hat sich eine Pause verdient und wird bei gutem Wetter auf 554 Metern Höhe mit einer unglaublichen Aussicht belohnt. Und die Aussicht auf das anschließende Bergabwärtsfahren beflügelt das Radlerherz.

    Gefühle wie diese können Familien, Eheleute, Schulkinder, Senioren oder Sportler auf dem neuen Radweg namens „DonauTäler“ erleben, der am heutigen Samstag offiziell eröffnet wird. Das Besondere: Die rund 319 Kilometer lange Strecke führt quer durch das schwäbische Donautal, durch 14 Nebenflusstäler und acht Landkreise. Von Ulm, Roggenburg, Krumbach bis Wertingen, Bissingen, Giengen und Langenau – im Mittelpunkt steht die Donau. „Die

    lGrüner Thronsaal Im Mittelpunkt stehen das Donaumoos und das Donauried – von Neu-Ulm im Westen bis Schwenningen im Osten. Höhepunkte sind das Ulmer Münster, das Schloss Leipheim, ein sagenumwobener Grimmensee, der Apollo-Granus-Tempel in Faimingen oder das Schloss Höchstädt. Wer im Osten (Route mit 14,5 Kilometern) radelt, den erwartet eine mittelschwere Strecke, im Westen (Route mit 41 Kilometern) ist lediglich ein kleiner Anstieg zu bewältigen.

    lKlostergarten Der Radfahrer entdeckt bei dieser 98,5 Kilometer langen Tour durch das Illertal, das obere Mindeltal und das obere Kammeltal zahlreiche besonders schöne Einrichtungen. Kloster Roggenburg, die Wallfahrtskirche Mariä Geburt in Witzighausen oder der Klostergarten in Oberelchingen sind Beispiele. Diese Strecke ist sportlich und nicht zu unterschätzen.

    lHofmühlen Es geht vorbei an der Zusam-Mühle in Ziemetshausen, am Naturspielplatz in Waldkirch und durch die Wertinger Altstadt. Eine leichte bis mittelschwere Episode durch das Zusamtal, den Holzwinkel und das Glötttal. Die Strecke: 73,5 Kilometer.

    lWildfang Wälder und Weiher zwischen Egau und Kessel können auf 26 Kilometern entdeckt werden. Wild, Fisch und Mensch können sich begegnen. Die Strecke ist mittelschwer, vor allem der Anstieg zum höchsten Punkt des Radweges bei Oberliezheim ist nicht zu unterschätzen. Die Tour führt von Wittislingen über Finningen nach Bissingen im Landkreis Dillingen.

    lHeideterrasse 37 Kilometer führen durch die Schwäbische Alb, das Bachtal und das Lonetal. Es wird leicht hügelig zwischen Wittislingen und Giengen, der Rest der Strecke ist auch für Hobbyradler gut geeignet. Zur richtigen Jahreszeit trifft man bei dieser Episode auf Schäfer und ihre Herden.

    lKinderstube 17,5 Kilometer, die für Familien bestens geeignet sind. Im Günztal und im Donauried sind Spielplätze, Naturfreibäder, Freizeitpark und Museen entlang der Strecke, die kaum sportliche Ansprüche beinhaltet. Die Radler erkunden dabei Günzburg, Wasserburg, Ichenhausen und Unterrohr.

    lWasserspiele Der rund 4,5 Hektar große Heiligmannsee in Jettingen, der Golfplatz auf Schloss Klingenburg oder ein Erlebnispfad in Münsterhausen: Das ist die siebte Episode mit 16 Kilometern durch das mittlere Mindeltal und Kammeltal – eine mittelschwere Strecke mit Anstiegen.

    Das offizielle Anradeln findet am heutigen Samstag ab 13 Uhr im Pfleghof in Langenau statt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden